Infanterie-Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15

Infanterie-Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr. 15

Das Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15 war ein Infanterieregiment des Königreiches Preußen und als solches im Deutschen Kaiserreich Teil des preußischen Kontingents des Bundesheeres.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung

Das Infanterieregiment Nr. 15 wurde während der Befreiungskriege 1813 aus vier ostpreußischen Bataillonen gebildet und hieß zunächst 3. Reserve-Infanterieregiment. 1815 erhielt es die Bezeichnung 15. Infanterieregiment. 1863 bekam es seinen endgültigen Namen. Der Namensgeber Prinz Friedrich der Niederlande, ein Neffe Friedrich Wilhelms III., war von 1816–1881 Chef des Regiments.

Standorte

Erst 1816 wurde das Regiment nach Westfalen verlegt. Die Garnisonen waren zunächst Münster (I. Bataillon), Bielefeld (II. Bataillon) und Herford (Füsiliere). Ab 1820 lagen das I. und II. Bataillon zumeist in Minden. Das Füsilierbataillon folgte 1877. Der Stab wurde nach der Heeresreorganisation 1875 von Münster ebenfalls nach Minden verlegt. Der Ersatz kam aus den Landwehrbezirken Minden und Bielefeld.

Feldzüge

Nach der Teilnahme an der Schlacht von Belle-Alliance während der Befreiungskriege, nahm das Regiment auch an den Feldzügen von 1864 (Deutsch-dänischer Krieg), 1866 (Deutscher Krieg) und 1870 (Deutsch-Französischer Krieg) teil.

Deutsch-Dänischer Krieg (1864)

Als Teil der 26. Brigade unter von Goeben kämpfte das Regiment in Missunde am 2. Februar. Bei Düppel war es passiv, machte später aber den Übergang nach Alsen mit. Die Verluste betrugen: 1 Offizier, 23 Mann.

Deutscher Krieg (1866)

Während des Deutschen Krieges im Jahr 1866 war das Regiment als Teil der 26. Brigade der Mainarmee zugeordnet. Es nahm an den Kämpfen bei Dermbach(4. Juli) und maßgeblich bei Bad Kissingen(10. Juli) gegen die Bayern teil. Außerdem an den Gefechten bei Lauffach (13. Juli) gegen die Hessen-Darmstädter, bei Aschaffenburg(14. Juli) gegen die Österreicher und bei Tauberbischofsheim gegen die Württemberger. Am Ende standen die 15er in Würzburg. Die Verluste betrugen: 4 Offiziere, 62 Mann.

Deutsch-Französischer Krieg (1870/71)

Im Deutsch-Französischen Krieg gegen Frankreich von 1870 bis 1871 war das Regiment Teil der 26. Brigade unter von der Goltz der 13. Division. Trotz eines Gewaltmarschs kam es nicht mehr rechtzeitig nach Spichern, um in die Schlacht einzugreifen. Am 14. August war es allerdings entscheidend an der Einschließung der Stadt Metz beteiligt, als von der Goltz sich entschloss den zahlenmäßig überlegenden Feind am Rückzug zu hindern. Dabei wurde die Höhe von Colombey unter schweren Verlusten genommen und gehalten. Danach gehörte die IR 15 zum Belagerungsring, später zur Besatzung der Festung Metz. Das Regiment verblieb noch bis Juni als Besatzungstruppe in Frankreich, bevor es nach Deutschland zurückverlegt wurde. Die Verluste betrugen: 11 Offiziere, 157 Mann.

Erster Weltkrieg 1914-1918

Das Infanterieregiment Nr. 15 kämpfte während des Ersten Weltkrieges an der Westfront. Nach dem Erstarren der Fronten kämpfte das Regiment weiter an allen Frontabschnitten im Westen.

Im Reichsarchiv wird das Regiment wie folgt erwähnt:

  • am 6.Oktober 1914 in den Kämpfen um die Loretto Höhe
  • am 21.Mai 1915 in den Kämpfen um die Loretto Höhe
  • am 11.Juni 1916 in der Schlacht um Verdun
  • am 15.Juli 1916in der Schlacht um Verdun
  • am 8. August 1916 in der Schlacht um Verdun
  • am 21.August 1916 in der Sommeschlacht vor Thiepval

Nach dem Waffenstillstand zog das Regiment in seine Heimat nach Westfalen zurück und wurde Ende 1918/Anfang 1919 aufgelöst.

Quelle

  • Minden-Ravensberg unter der Herrschaft der Hohenzollern (1909) Prof. Dr. H. Tümpel; Velhagen und Klasing, Bielefeld

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