- Environmental Performance Index
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Der Environmental Performance Index (EPI) ist ein Versuch, die ökologische Leistungsbilanz von Staaten und Unternehmen quantitativ darzustellen und zu vergleichen. Er wurde vom Fachbereich Environmental Sustainability Index der Yale University entwickelt. Der Index entstand in Zusammenarbeit mit der Columbia University, dem Weltwirtschaftsforum und der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission.
EPI Gesamtwertung (Top-30-Länder) Rang Land 2010[1] 2008[2] 2006[3] 1 Island 93,5 87,6 82,1 2 Schweiz 89,1 95,5 81,4 3 Costa Rica 86,4 90,5 81,6 4 Schweden 86,0 93,1 87,8 5 Norwegen 81,1 93,1 80,2 6 Mauretanien 80,6 78,1 7 Frankreich 78,2 87,8 82,5 8 Österreich 78,1 89,4 85,2 9 Kuba 78,1 80,7 10 Kolumbien 76,8 88,3 80,4 11 Malta 76,3 n.v. 12 Finnland 74,7 91,4 87,0 13 Slowakei 74,4 86,0 79,1 14 Vereinigtes Königreich 74,2 86,3 85,6 15 Neuseeland 73,4 88,9 88,0 16 Chile 73,3 83,4 78,9 17 Deutschland 73,2 86,3 79,4 18 Italien 73,1 84,2 79,8 19 Portugal 73,0 85,8 82,9 20 Japan 72,5 84,5 81,9 21 Lettland 72,5 88,8 n. v. 22 Tschechien 71,6 76,8 23 Albanien 71,4 84,0 68,9 24 Panama 71,4 83,1 25 Spanien 70,6 83,1 79,2 26 Belize 69,9 71,7 27 Antigua und Barbuda 69,8 n.v. 28 Singapur 69,6 n.v. 29 Serbien 69,4 n.v. 30 Ecuador 69,3 84,4 75,5 Inhaltsverzeichnis
Indikatoren
Der Environmental Performance Index umfasst 16 Indikatoren aus den Bereichen Umweltgesundheit, Luftqualität, Wasser, Biodiversität, natürliche Ressourcen und Energie. Sie sollen sowohl den aktuellen Zustand als auch die Dynamik des Ökosystems abbilden:[3]
Bereich Kategorie Indikator Quelle Zielwert Gewichtung innerhalb der Kategorie Gesamt-
gewichtungZustand des Ökosystems Feinstaub Weltbank, WHO 10 µg/m³ 13% 50% Luftbelastung in Gebäuden WHO 0% der Haushalte verwenden Festbrennstoffe 22% Trinkwasser WHO-UNICEF Joint Monitoring Programm 100% Zugang 22% Abwasserentsorgung WHO-UNICEF Joint Monitoring Programm (JMP) 100% Zugang 21% Kindersterblichkeit UN Population Division 0 Tote pro 1000 Einwohner zwischen 1-4 21% Dynamik des Ökosystems Luft Feinstaub Weltbank, WHO 10 µg/m³ 50% 10% Regionale Ozonbelastung MOZART Modell 15 ppb 50% Wasser Stickstoffbelastung UNH Water Systems Analysis Group 1 mg/liter 50% 10% Wasserverbrauch UNH Water Systems Analysis Group 0% übermäßiger Verbrauch 50% Biodiversität Schutz des Ökohaushalts CIESIN, Wildlife Conservation Society 90% des Ökohaushalts unter Schutz 39% 10% Schutz der Natur CIESIN 10% für alle Biome 39% Waldnutzung FAO 3% 15% Wasserverbrauch UNH Water Systems Analysis Group 0% übermäßiger Verbrauch 7% Natürliche Ressourcen Waldnutzung FAO 3% 33% 10% Überfischung South Pacific Applied Geosciences Commission keine Überfischung 33% Agrarsubventionen WTO, US Agrarministerium 0% 33% Nachhaltige Energie Energieeffizienz Energy Information Administration 1.650 Terajoules pro Million $ BIP 43% 10% Erneuerbare Energie Energy Information Administration 100% 10% CO2 pro BIP Carbon Dioxide Information Analysis Center keine Emissionen 47% Details zu den Ergebnissen
Auffallend ist ein enger Zusammenhang zwischen dem Reichtum eines Staates und dem Abschneiden beim Umweltschutz. Die meisten entwickelten Länder erreichen hohe Umweltstandards. Jene Länder mit der schlechtesten Bewertung im EPI, wie zum Beispiel Äthiopien, Mali, Mauretanien, Tschad und Niger sind durchgehend arm. Sie haben sowohl gering ausgeprägte Investitionskapazitäten für Infrastruktur, einschließlich Wasser- und Sanitärversorgung, als auch tendenziell schwache Umweltaufsichtsbehörden.[4]
Österreich
Wie die meisten hoch entwickelten Staaten erreicht Österreich bei der Kindersterblichkeit und beim Zugang zu sauberem Trinkwasser eine gute Bewertung. Zudem zeichnet sich das Land durch effiziente Energie und Ressourcennutzung aus. Schlechte Noten gab es dagegen im Naturschutz. Beim Indikator „Ecoregion Protection“ erreicht Österreich lediglich 12 Punkte und schneidet im Vergleich zu Frankreich (70 Punkte) und Großbritannien (69 Punkte) sehr schlecht ab. Die Bewertung basiert auf den Einträgen der von der Weltnaturschutzunion (IUCN) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen errichteten World Database on Protected Areas (WDPA). Noch schlechter sind Österreichs Werte bei der Abdeckung durch Schutzgebiete. Während Großbritannien 29 Punkte vorweist, erhielt Österreich lediglich 6 Punkte. Die Autoren betonen jedoch, dass bei der Berechnung nur die noch heute vorhandenen Wildnisgebiete herangezogen wurden. Staaten, die bereits vor Jahren ihre Wildnis zerstört haben, bekamen keine Abzüge.[4]
Weitere Staaten
Der erste Pilot 2006 Environmental Performance Index wurde am 26. Januar 2006 beim Weltwirtschaftsforum vorgestellt. Die drei umweltfreundlichsten Länder waren demnach Neuseeland, Schweden und Finnland. Im neuesten Ranking des Jahres 2008 liegen die Schweiz, Norwegen und Schweden vorn.
Weblinks
- Environmental Performance Index - Projekthomepage mit interaktiver Landkarte (englisch)
Quellen
- ↑ Yale Center for Environmental Law & Policy, Center for International Earth Science Information Network at Columbia University: Environmental Performance Index 2010 (englisch) (PDF). Abgerufen am 11. November 2010.
- ↑ Yale Center for Environmental Law & Policy, Center for International Earth Science Information Network at Columbia University: Environmental Performance Index 2008 (englisch) (PDF). Abgerufen am 25. Januar 2008.
- ↑ a b Yale Center for Environmental Law & Policy, Center for International Earth Science Information Network at Columbia University: Pilot 2006 Environmental Performance Index (englisch) (PDF). Abgerufen am 17. Juni 2007.
- ↑ a b „Environmental Performance Index (EPI) 2006“ - Österreich landet bei globalen Umweltvergleich auf Platz 6, WKO, 2006
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