- Escitalopram
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Strukturformel Allgemeines Freiname Escitalopram Andere Namen Summenformel C20H21FN2O CAS-Nummer - 128196-01-0
- 219861-08-2 (Oxalat 1:1)
- 481047-50-1 (Hydrobromid)
PubChem 146570 ATC-Code N06AB10
DrugBank DB01175 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 324,39 g·mol−1 Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Keine Einstufung verfügbarR- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Escitalopram ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und wird in der Behandlung von Depressionen, Panikstörungen, Sozialphobien, generalisierten Angststörungen und Zwangsstörungen verwendet. Es ist das Eutomer des Arzneistoffs Citalopram.
Inhaltsverzeichnis
Wirkmechanismus und Wirksamkeit
Escitalopram hat weitgehend denselben Wirkmechanismus wie die anderen SSRI. Es hemmt die Wiederaufnahme - das Re-Uptake - von Serotonin aus dem synaptischen Spalt, wodurch mehr von dieser Transmittersubstanz zur synaptischen Übertragung (bzw. eine höhere Konzentration über längere Zeit) im ZNS zur Verfügung steht.
Die Selektivität dieser Wiederaufnahmehemmung ist bei Escitalopram höher als bei allen anderen SSRI, d. h. weitere Transmittersysteme werden von Escitalopram am wenigsten beeinflusst.[2][3]
Eine Meta-Analyse von 2009 zeigte einen geringfügigen, aber signifikant höheren Therapieerfolg von Escitalopram gegenüber anderen SSRIs und SNRIs bei einem geringeren Auftreten von Nebenwirkungen.[4] Die Vorteile, vor allem die Kosten-Nutzen-Relation gegenüber Generika etablierter Medikamente gleicher Wirkstoffklasse, wird jedoch von einigen Publikationen in Frage gestellt.[5][6]
Unerwünschte Wirkungen
Eine der häufigsten unerwünschten Wirkungen ist Übelkeit, die bei mehr als 10 % der Patienten auftritt. Bei 1 bis 10 % der Patienten kommt es außerdem zu Durchfall und Erbrechen, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit oder Schwindel, vermehrtem Schwitzen, vermindertem Appetit, Müdigkeit oder Fieber. Häufig sind Libido- oder Orgasmus-, Ejakulation- oder Potenzstörungen. Viele dieser Nebenwirkungen treten vermehrt in der ersten oder zweiten Behandlungswoche auf und nehmen bei fortgesetzter Behandlung an Intensität und Häufigkeit ab. Einige der Nebenwirkungen können auch nach dem Absetzen des Medikaments noch eine erhebliche Zeit fortbestehen.
Hohes Fieber, Erregung, Verwirrung, Zittern und kurze, ruckartige Zuckungen einzelner Muskeln können Anzeichen des selten auftretenden so genannten "Serotonin-Syndroms" sein. Falls diese Symptome auftreten, sollte der Patient unverzüglich seinen Arzt informieren.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Schwerwiegende Nebenwirkungen in Form eines Serotonin-Sydroms können in Kombination mit nicht selektiven irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern), mit reversiblen selektiven MAO-A-Hemmer und dem nicht selektiven reversiblen MAO-Hemmer und Oxazolidinon-Antibiotikum Linezolid auftreten, weswegen diese Kombinationen kontraindiziert sind. Besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert die Kombination mit Selegilin (MAO-B-Hemmer), serotonergen Arzneistoffen und Arzneimitteln, die die Schwelle für Krampfanfälle herabsetzen, ferner mit Lithium, Tryptophan, Johanniskraut und oralen Antikoagulantien.
Ein Wechsel zwischen Escitalopram und MAO-Hemmern darf nur unter sorgfältiger, ärztlicher Kontrolle erfolgen und es müssen therapiefreie Tage eingeschaltet werden.
Bei einem Wechsel von Moclobemid zu Escitalopram muss mindestens ein Tag gewartet werden zwischen der letzten Einnahme des Moclobemids und der ersten Einnahme von Escitalopram. Bei einem Wechsel von Escitalopram zu Moclobemid muss ein Escitalopram-freies Intervall von 7 Tagen abgewartet werden.
Verabreichungsform
Escitalopram kann sowohl in Form von Tabletten (10 mg oder 20 mg) als auch in Tropfenform eingenommen werden.
Besondere Warnhinweise: Schwangerschaft und Stillzeit
→ Hauptartikel: SSRI und Schwangerschaft
Escitalopram sollte bei schwangeren Frauen nur wenn unbedingt notwendig und nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden. Plötzliches Absetzen während der Schwangerschaft sollte vermieden werden.
Es ist davon auszugehen, dass Escitalopram in die Muttermilch übergeht. Daher sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.[7]
Absetzsyndrom
→ Hauptartikel: SSRI Discontinuation Syndrome
Nach längerer Anwendung von SSRIs können bei plötzlichem Therapieabbruch bei einigen Patienten Absetzerscheinungen auftreten. Dies können Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Parästhesien, Tremor, Angst, Palpitation, vermehrtes Schwitzen, Nervosität und Schlafstörungen sein. Um dies zu verhindern sollte die Behandlung ausschleichend beendet werden. Ein Abbruch der Behandlung darf nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen.[8]
Einzelnachweise
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ http://www.aerztewoche.at/viewArticleDetails.do?articleId=400.
- ↑ http://www.depression-depressionen.de/VIII_escitalopram/escitalopram-ssri.html.
- ↑ Kennedy SH, Andersen HF, Thase ME : Escitalopram in the treatment of major depressive disorder: a meta-analysis, Curr Med Res Opin. 2009 Jan;25(1):161-75, PMID 19210149.
- ↑ Escitalopram: pharma-kritik Jahrgang 25, Nummer 3.
- ↑ Citalopram versus Escitalopram. PHARMAINFORMATION, Jahrgang 23/ Nr. 1; Innsbruck, Februar 2008.
- ↑ Deutsche Fachinformationen: Cipralex; Stand: 11/2007.
- ↑ Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Cipralex®; Stand der Informationen: April 2007.
Weblinks
Commons: Escitalopram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Escitalopram, in: Arzneimitteltherapie 4/2004 (PDF-Datei; 342 kB)
Handelpräparate
Cipralex (D, A, CH), Lexapro (USA), Seroplex (F) (Pharmaunternehmen: Lundbeck)
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