Toni Polster

Toni Polster
Toni Polster
Toni Polster, ROMY 2009.jpg
Spielerinformationen
Geburtstag 10. März 1964
Geburtsort WienÖsterreich
Größe 188 cm
Position Angriff
Vereine in der Jugend
1973–1982 FK Austria Wien
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1982
1982–1987
1987–1988
1988–1991
1991–1992
1992–1993
1993–1998
1998–2000
2000
1. Simmeringer SC (Leihe)
FK Austria Wien
Torino Calcio
FC Sevilla
CD Logroñés
Rayo Vallecano
1. FC Köln
Borussia Mönchengladbach
SV Austria Salzburg
13 00(8)
145 (119)
27 00(9)
102 0(55)
38 0(14)
31 0(14)
150 0(79)
38 0(15)
12 00(2)
Nationalmannschaft
1982–2000 Österreich 95 0(44)
Stationen als Trainer
2010–2011
2011-
LASK Linz II
SC Wiener Viktoria
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Toni Polster beim 1. FC Köln

Anton „Toni“ Polster (* 10. März 1964 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und Popsänger.

Toni Polster ist dreifacher österreichischer Meister (1984–1986) mit Austria Wien und war in den 1980er und 1990er Jahren einer der erfolgreichsten und populärsten österreichischen Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Polster begann seine Karriere bereits 1973 in der Jugendmannschaft von Austria Wien, wechselte 1982 kurzzeitig zum 1. Simmeringer SC, kehrte aber im selben Jahr wieder zur Austria zurück, wo er bis 1987 sehr erfolgreich spielte.

1987 war er daran, mit 39 erzielten Toren den Goldenen Schuh der UEFA zu gewinnen, den dann jedoch mit 44 teils manipulierten Toren der Rumäne Rodion Cămătaru erhielt. 2007 wurde Polster nachträglich ebenfalls der Goldene Schuh für jenes Jahr verliehen.

Nachdem er dreimal Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga geworden war und mit Austria Wien drei österreichische Meistertitel gewinnen konnte, spielte er in der Saison 1987/88 für Torino Calcio. 1988 wechselte der kopfballstarke Mittelstürmer in die erste spanische Liga zum FC Sevilla, wo er zu einem der torgefährlichsten Spieler der Liga avancierte (Zweiter in der Torjägerliste 1990/91). Seine weiteren Stationen in Spanien waren CD Logroñés (1991/92) und Rayo Vallecano (1992/93). Von 1993 bis 1998 spielte Polster in der deutschen Bundesliga beim 1. FC Köln, wo er 1994/95 zusammen mit Bruno Labbadia das erfolgreichste Sturmduo der Liga bildete (Zweiter der Torschützenliste 1996/97). Nach dem Abstieg Kölns 1998 spielte er in der 1. und in der 2. Liga für Borussia Mönchengladbach, ehe er im Januar 2000 auf Leihbasis zu Austria Salzburg wechselte, wo er seine Karriere beendete.

Zwischen 1982 und 2000 absolvierte Polster 95 Länderspiele für die österreichische Nationalmannschaft, in denen er 44 Treffer erzielte. Damit ist er in Österreichs Nationalstatistik an zweiter Stelle hinter Andreas Herzog (103 Einsätze) und vor Gerhard Hanappi, der es auf 93 Einsätze brachte. Außerdem ist er der erfolgreichste österreichische Länderspieltorschütze. Das Schlüsselspiel in der Nationalmannschaft war das Qualifikationsspiel am 15. November 1989 gegen die DDR, als Polster vom eigenen Publikum ausgepfiffen wurde. In diesem Spiel erzielte er drei Tore und wurde am Ende des Spieles gefeiert. Trotzdem ging er sofort nach dem Abpfiff in die Kabine und feierte nicht mit dem Publikum und dem Rest der Mannschaft das Erreichen der WM-Endrunde. Seit diesem Spiel ist Polster auch in seiner Heimat ein gefeierter Held.[1][2][3] 1990 nahm er an der Fußball-Weltmeisterschaft in Italien teil, 1998 an der WM-Endrunde in Frankreich; bei beiden Turnieren gelang dem österreichischen Team nicht die Qualifikation für das Achtelfinale. Polster wurde 1997 in Österreich zum Sportler des Jahres und zum zweiten Mal nach 1986 auch zum Fußballer des Jahres gewählt. Im Jänner 1997 übernahm Polster außerdem das Präsidentenamt beim Kölner Kreisligisten SV Weiden, für den er im Oktober 2000 noch einmal eingesetzt wurde. Von 2001-2004 war Toni Polster im Marketingbereich für Borussia Mönchengladbach tätig. Im Winter 2004 kehrte Polster als Teammanager wieder zu seinem Stammverein Austria Wien zurück und konnte mit dem Erreichen des UEFA-Cup Viertelfinale international aufhorchen lassen. Am 1. Juni 2005 wurde Polster nach Differenzen mit Frank Stronach von diesem fristlos entlassen. Aus Polsters Sicht war die Entlassung ungerechtfertigt, deswegen klagte er mit Erfolg auf Verdienstentgang.

Anfang 2010 wurde Polster Berater des österreichischen Bundesligisten LASK Linz, bei dem er zudem die Amateurmannschaft des Vereins mit Spielbetrieb in der viertklassigen oberösterreichischen Landesliga trainiert.[4]

Seit Herbst 2011 trainiert Polster den Fünftligisten SC Wiener Viktoria. Christian Keglevits wurde als Nachwuchsleiter zu diesem Club geholt, und soll auch eine Fussballschule aufbauen.[5]

Stationen im Management

Statistik als Spieler

1. Bundesliga
150 Spiele, 79 Tore (1. FC Köln)
31 Spiele, 11 Tore (Borussia Mönchengladbach)
2. Bundesliga
7 Spiele, 4 Tore (Borussia Mönchengladbach)
DFB-Pokal
8 Spiele, 5 Tore (1. FC Köln)
UI-Cup
9 Spiele, 5 Tore (1. FC Köln)
UEFA-Pokal
1 Tor (FC Sevilla)
Primera División
55 Tore (FC Sevilla)
Copa del Rey
1 Tor (FC Sevilla)
Weltmeisterschaft 1990
3 Spiele, 0 Tore (Österreich)
Weltmeisterschaft 1998
3 Spiele, 1 Tor (Österreich), Österreich – Kamerun 1:1 (90')

Erfolge als Spieler

Titel

Persönliche Auszeichnungen

Medienfigur

Fernsehen

2005 erreichte er bei der ersten Ausgabe der ORF-Showreihe Dancing Stars mit seiner Tanzpartnerin Michaela Heintzinger das Finale, was ihn selbst überraschte, da nach eigenen Angaben seine Lieblingstänze für immer Polonaise und Sirtaki bleiben. Polster moderiert bei Premiere Austria als Fußball-Experte und war während der Europameisterschaft 2008 Co-Kommentator bei der SRG. Er hat eine eigene Kolumne bei der Tageszeitung Österreich. Im deutschen Privatfernsehen war er als Kandidat bei Entern oder Kentern (RTL) und Extreme Activity (ProSieben) zu sehen. Im Juni 2008 gewann er das Perfekte Promi Dinner auf VOX und spendete den Gewinn an ein Kinderhilfswerk.[6]

Werbung

Aufgrund seiner Popularität wirbt Toni Polster für zahlreiche Produkte: Aktuell für Volkswagen, Quelle, Wettstudio.at, Moeller und den Personaldienstleister Trenkwalder.

Musik

Nach einer Pokalpleite in Ulm hatte Toni Polster beim Kölner Ringfest 1997 einen zehnminütigen Auftritt mit der „Szeneband“ Fabulöse Thekenschlampen („Toni, lass es polstern!“), woraufhin ihm sein Klub, der 1. FC Köln, mit einer Geldstrafe und einer Abmahnung gedroht hatte. Allerdings musste der Sportdirektor Rühl zugeben, dass er laut Lizenzspielervertrag Privatauftritte in der Öffentlichkeit nicht verbieten kann, solange technische und organisatorische Abläufe des Klubs nicht gestört werden.

Gemeinsam mit der Band Achtung Liebe hat Toni Polster die Alben Toni Walk on 9 (2006) und 12 Meistertitel (2008) veröffentlicht.[7]

Literatur

Toni Polster veröffentlichte 1998 unter dem Titel Doppelpack - Fußball mit Herz und Schmäh seine Autobiographie. Ende September 2006 erschien die Biografie von Achim Schneyder Polster. Ein Leben in 90 Minuten.

Privatleben

Toni Polsters Frau heißt Elisabeth, und die beiden haben einen Sohn und eine Tochter. 2006 gab das Ehepaar Polster seine Trennung bekannt. Nach Gerüchten, die beiden seien wieder ein Paar[8] wurde im September 2008 die bevorstehende Scheidung bekanntgegeben.[9]

Literatur

  • Toni Polster: Doppelpack: Fußball mit Herz und Schmäh. Pichler Verlag, Wien 1998, ISBN 3-85431-146-X.
  • Achim Schneyder: Polster: Ein Leben in 90 Minuten. Egoth Verlag, Wien 2006, ISBN 3-902480-25-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historische Spiele - Stadt Wien
  2. [1]
  3. Archiev Austria Wien
  4. Toni Polster Berater & Cheftrainer 2. Mannschaft, abgerufen am 5. Jänner 2010
  5. Polster-Club Viktoria verpflichtet auch Keglevits, orf.at, 17. August 2011
  6. www.vox.de: Das perfekte Promi Dinner vom 22. Juni 2008
  7. www.achtung-liebe.at: DOPPEL GOLD für die 12 Meistertitel!, 9. Februar 2008
  8. oe24.at: Toni und Lisi lassen es wieder polstern…, 13. Februar 2008
  9. krone.at: Toni und Lisi Polster lassen sich scheiden, 12. Oktober 2008
Vorgänger Amt Nachfolger

Marco van Basten
Erfolgreichster Torjäger Europas (Goldener Schuh)
1986/87 (zuerkannt; mit Rodion Cămătaru)

Tanju Çolak

Herbert Prohaska
Ivica Vastić
Fußballer des Jahres Österreich
1986
1997

Heribert Weber
Ivica Vastić

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