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Fliegerhorst ist die Bezeichnung für einen Militärflugplatz der deutschen Luftwaffe, der deutschen Marineflieger und Österreichs Bundesheers.
In Deutschland wird der Name der nächstgelegenen Stadt der Bezeichnung dabei nachgestellt. Beispielsweise heißt der Militärflugplatz bei Wunstorf Fliegerhorst Wunstorf.
Alle deutschen Fliegerhorste haben einen vierstelligen ICAO-Code, der mit ET beginnt. Der zweite Buchstabe bietet einen groben Anhalt, ob sich die jeweilige Einrichtung im Norden („N“) oder im Süden („S“) der Bundesrepublik Deutschland befindet. Beispielsweise ETNH: Fliegerhorst Hohn, ETSH: Fliegerhorst Holzdorf. Plätze der Marine tragen an dieser Stelle ein „M“.
Der letzte Buchstabe stellt – soweit möglich – einen Bezug zur zugeordneten Stadt dar. Ist der Anfangsbuchstabe der Stadt bereits anderweitig vergeben, wird ein anderer, freier Buchstabe aus dem Ortsnamen gewählt. Beispielsweise Fliegerhorst Lechfeld: ETSL, Fliegerhorst Landsberg: ETSA.
Fliegerhorste sind entsprechend ihrer hauptsächlichen Nutzung durch Kampf- und Transportflugzeugverbände der Bundeswehr ausgestattet und unterscheiden sich darin von den Heeresflugplätzen. Alle Fliegerhorste haben eine Kontrollzone und sind unter Instrumentenflugbedingungen anfliegbar. Dazu stehen meist mehrere Anflughilfen zur Verfügung, wie ungerichtete Funkfeuer, VASIS oder PAPI, TACAN, ILS, spezielle Vorrichtungen für Anflüge mittels bordeigenem Radar der Luftfahrzeuge (ARA - Airborne Radar-Approach) und weitere Möglichkeiten sowie das flugplatzeigene Präzisionsanflugradar.
Bei hauptsächlicher Nutzung durch Kampfflugzeuge sind in der Regel Kabelfanganlagen an den Enden der Runway installiert.
Anders als bei Heeresflugplätzen besteht zwischen dem Fliegerhorst und dem Unterkunfts- und Verwaltungsbereich meist eine räumliche Trennung von mehreren Kilometern. Damit soll bei einem Angriff auf den Flugplatz die Führung des Verbandes weiterhin sichergestellt werden. Dadurch kommt es vor, dass Fliegerhorste eine andere postalische Adresse haben als ihre tatsächliche Lage es vermuten ließe. Beispielsweise ist der Fliegerhorst Landsberg postalisch über Penzing erreichbar. Dies führt dazu, dass der Flugplatz oft irrtümlich als Fliegerhorst Penzing bezeichnet wird.
Die Bundeswehr betreibt zur Zeit folgende, aktive Fliegerhorste:
- Fliegerhorst Büchel
- Fliegerhorst Diepholz
- Fliegerhorst Erding
- Fliegerhorst Geilenkirchen
- Fliegerhorst Hohn
- Fliegerhorst Holzdorf
- Fliegerhorst Ingolstadt/Manching
- Fliegerhorst Jever
- Fliegerhorst Laage
- Fliegerhorst Landsberg/Lech
- Fliegerhorst Lechfeld
- Fliegerhorst Meppen
- Fliegerhorst Neubrandenburg
- Fliegerhorst Neuburg
- Fliegerhorst Nörvenich
- Fliegerhorst Nordholz
- Fliegerhorst Schleswig
- Fliegerhorst Wittmundhafen
- Fliegerhorst Wunstorf
Siehe auch
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