- Fokida
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Präfektur Fokida
(1899–1909, 1943–2010)
Νομός ΦωκίδαςBasisdaten (April 2010)[1] Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Mittelgriechenland Fläche: 2.210 km² Einwohner: 37.866 Bevölkerungsdichte: - Präfektursiegel: Hauptstadt: Amfissa Stadtgemeinden (δήμοι): 12 Landgemeinden (κοινότητες): - ISO 3166-2 Code: GR-07 NUTS-3-Code: GR245 Kfz-Kennzeichen: AM (Amfissa) Website: www.fokida.gr Die zentralgriechische Landschaft Fokida (neugriechisch Φωκίδα, dt. auch Fokis oder Phokis) bildete bis 2010 eine der fünf Präfekturen in der griechischen Verwaltungsregion Mittelgriechenland. Der Verwaltungssitz der Präfektur (Hauptstadt) war die Stadt Amfissa, zugleich die größte Stadt der Präfektur. Das Gebiet Fokidas gehörte seit Gründung des modernen Griechenland 1828 zum Staatsgebiet, wurde aber erst 1899–1909 und dauerhaft ab 1943 eigenständige Präfektur. Dabei untergliederte es sich in die beiden Provinzen (Ez. gr. eparchia) Dorida (Doris) und Parnassida (Parnassis). 1997 wurden die Städte und Dörfer Fokidas zu zwölf Gemeinden zusammengefasst. Mit der griechischen Verwaltungsreform wurden die Kompetenzen der Präfektur an die Region Mittelgriechenland und die durch Zusammenschluss gebildeten Gemeinden Dorida und Delfi übertragen, die ungefähr den Gebieten der beiden 1997 abgeschafften Provinzen entsprechen. Seither bildet das Gebiet den Regionalbezirk Fokida (gr. Periferiaki Enotita Fokidas) weiter, der vier Abgeordnete in den mittelgriechischen Regionalrat entsendet, darüber hinaus aber keine politische Bedeutung hat.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Landschaft Fokida befindet sich in der Mitte des südlichen Festlands von Griechenland und bildet eine Küstenlinie im Süden mit dem Ostteil des Golf von Korinth östlich der Meerenge von Rio-Andirrio und westlich des Isthmus von Korinth. Im Westen grenzt die Präfektur Fokida an die Präfektur Ätolien-Akarnanien, im Norden an Fthiotida und im Osten an Böotien.
Landschaftlich wird Fokida dominiert durch die hohen Gebirgszüge des Giona (einem der fünf griechischen Berge mit einer Höhe von mehr als 2500 m über N.N.) und des Parnass (Parnassos; Höhe 2.455 m über N.N.). Das Parnassos-Massiv teilt die Präfektur Fokida in zwei Teile. Der Süden und Osten der Präfektur sind ohne Waldbewuchs und vorwiegend steinig und felsig im Charakter. Das Tal, welches vom Golf von Korinth und der Kleinstadt Itea nach Norden nach Amfissa zieht, ist demhingegen durchgängig landwirtschaftlich genutzt. Grün- und Waldflächen finden sich in Fokidas Westen, Norden und im zentralen Teil der Präfektur.
Im Westen der Präfektur in Richtung Ätolien-Akarnanien und Nafpaktos im Landesinneren gelegen ist der Mornos-Stausee eine dominierende Marke der Landschaft. Der Mornos-Staudamm staut den Fluss Mornos, welcher in den Golf von Korinth fließt, zu einem 1 bis 3 km² großen Stausee auf. Der Stausee wurde in den 1960er Jahren fertiggestellt.
Geschichte
Zur Geschichte der Gegend im Altertum siehe Phokis.
Wie das übrige Griechenland fiel Phokis (Fokida) zwischen 1400 und 1453 n. Chr. unter die Herrschaft des Osmanisches Reiches und blieb bis zum Ausbruch des griechischen Unabhängigkeitskampfes 1821 unter osmanischer Kontrolle. Mehrere Personen aus der Region der Präfektur Fokida nahmen am griechischen Unabhängigkeitskrieg gegen die osmanische Besatzung von 1821 bis 1829 teil: Salonon Isaiah, Athanasios Diakos, Androutsos, Panougias, Diobouniotis, Trakas, Gouras, Mitropoulos. Am 10. April 1821 wurde die Burg von Amfissa erobert, was auch heute noch mit einem Volksfest gefeiert wird.
Während des Zweiten Weltkriegs unter italienischer und deutscher Besatzung (1941–1944) wurde die Region von Fokida Schauplatz mehrerer Strafaktionen der Besatzungsmächte in Form von Niederbrennungen von Dörfern wie Agia Efthimia, Vounichora und Segditsa sowie Exekutionen. Diese Strafaktionen gründeten sich auf die starke Partisanenaktivität, welche durch die gebirgige Landschaft stark begünstigt wurden. Fokida war auch Schauplatz im Griechischen Bürgerkrieg von 1946 bis 1949.
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Präfektur Fokida basiert zu einem auf der Landwirtschaft. Der Olivenanbau und die Imkerei sind zwei wichtige landwirtschaftliche Bereiche. Des Weiteren werden Fischfarmen und Viehzucht betrieben. Fokida weist Bauxit-Vorkommen auf, welche abgebaut werden.
Verkehr
Fokida wird von zwei Nationalstraßen Griechenlands durchzogen.
- Die Nationalstraße 48 führt von Andirrio in Ätolien-Akarnanien im Westen über Nafpaktos nach Fokida hinein. Sie verläuft im Wesentlichen entlang der Küstenlinie des Gebiets und verbindet somit die wichtigsten Ortschaften von Fokida wie Galaxidi, Itea und Amfissa. Bei Itea ändert die Nationalstraße 48 ihren Verlauf von West nach Ost und schwenkt nach Norden. Nach der Passage von Amfissa führt sie weiter ins böotische Livadia. Dort endet sie an der Nationalstraße 3 (Europastraße 65). Die Nationalstraße 48 wurde in Teilen zwischen Eratini und Chrisso neu trassiert.
- Die Nationalstraße 27 führt von Amfissa in Richtung Norden nach Lamia und kreuzt dort nach dem Zwischenpunkt Bralos die Autobahn 1 (Europastraße 75) von Thessaloniki nach Athen.
Über eine Anbindung an das griechische Eisenbahnnetz verfügt das Gebiet nicht, ebenso wenig gibt es einen Flughafen auf dem Gebiet von Fokida. Seehäfen mit allerdings geringer wirtschaftlicher Bedeutung sind Itea und Galaxidi.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten der Präfektur Fokida sind
- Delphi
- Archäologisches Museum Amfissa
- Byzantinische Kirche Hg. Sotiros in Amfissa
- Marinemuseum in Galaxidi
- Antike Mauern von Lilaia (Lilea)
- Parnass-Gebirge mit Skizentrum
- Giona-Gebirge
- Oiti-Gebirge
- Vardousia-Gebirge
- Hafen von Itea
- Mornos-Stausee
- Volkskunde-Museum in Agoriani
- Kloster des Propheten Elias (Profitis Ilias)
- Burg von Amfissa
Gemeinden (1997–2010)
Fokida ist im Süden, Südwesten und Westen am dichtesten besiedelt. Die meisten Dörfer finden sich dort in der Umgebung von Amfissa und Itea. Der Norden und Osten der Präfektur sind weniger dicht besiedelt.
Liste der Stadt- (Dimos) und Landgemeinden (Kinotita) der ehemaligen Präfektur Fokida Karte Nr. Gemeindename YPES-/LAU-Kode Verwaltungssitz Postleit-
zahlTelefon-
vorwahlEinwohner
2001Fläche
inkm²Gemeinde-
teileEinwohner/
km²01 Amfissa Δήμος Αμφίσσης 5101 Amfissa Άμφισσα 311 00 22650 9.248 315,174 8 29,00 05 Delfi Δήμος Δελφών 5105 Delphi Δελφοί 330 54 22650 3.511 73,126 2 48,00 06 Desfina Δήμος Δεσφίνας 5106 Desfina Δεσφίνα 330 50 22650 2.431 148,992 1 16,00 07 Efpalio Δήμος Ευπαλίου 5107 Efpalio Ευπάλιο 330 56 26340 6.507 204,207 16 32,00 03 Galaxidi Δήμος Γαλαξιδίου 5103 Galaxidi Γαλαξίδι 330 52 22650 3.030 126,088 4 24,00 04 Gravia Δήμος Γραβιάς 5104 Gravia Γραβιά 330 57 22650 2.975 161,651 8 18,00 08 Itea Δήμος Ιτέας 5108 Itea Ιτέα 332 00 22650-32 6.072 26,351 3 230,00 09 Kallieis Δήμος Καλλιέων 5109 Mavrolithari Μαυρολιθάρι 330 63 22650-62 2.328 183,256 7 13,00 10 Lidoriki Δήμος Λιδορικίου 5110 Lidoriki Λιδορίκι 330 53 22660-22 4.225 409,577 17 10,00 11 Parnassos Δήμος Παρνασσού 5111 Polydrossos Πολύδροσος 330 51 22340 2.668 87,033 3 31,00 12 Tolofona Δήμος Τολοφώνος 5112 Eratini Ερατεινή 330 58 22660-31 3.073 131,384 9 23,00 02 Vardousia Δήμος Βαρδουσίων 5102 Krokylio (Krokyleio) Κροκύλειο 330 61 22660-41 2.216 253,725 13 9,00 Summe bzw. Durchschnitt der Präfektur 12 Gemeinden, davon 12 Stadt- und 0 Landgemeinden 48.248 2.120 91 22,800 Alle Angaben basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen des Griechischen Innenministeriums (YPES).[2].
Die Landgemeinden sind hellblau unterlegt. Die Hauptstadt der Präfektur ist orange hinterlegt.Die Präfektur Fokida entsandte bei der Wahl zum griechischen Parlament einen Abgeordneten.
Persönlichkeiten
- Giannis Skarimpas (* 28. September 1893 in Agia Efthymia, † 21. Januar 1984) - Schriftsteller
Weblinks
- Offizielle Website der Präfektur (in Griechisch und Englisch).
- Luftbilder der Präfektur (Beschreibung auf Griechisch).
- Informationen über Fokida (in Englisch).
- Informationen über Fokida (in Griechisch).
Einzelnachweise
- ↑ Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
- ↑ Lokale Selbstverwaltungen. Griechisches Innenministerium (ΥΠΟΥΡΓΕΙΟΥ ΕΣΩΤΕΡΙΚΩΝ, ΔΗΜΟΣΙΑΣ ΔΙΟΙΚΗΣΗΣ ΚΑΙ ΑΠΟΚΕΝΤΡΩΣΗΣ; ΥΠ.ΕΣ oder YPES)
38° 32′ N, 22° 23′ O38.52527777777822.375277777778Koordinaten: 38° 32′ N, 22° 23′ O
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