Grevena (Präfektur)

Grevena (Präfektur)
Präfektur Grevena (1964–2010)
Νομός Γρεβενών
Lage der Präfektur Grevena (1964–2010) innerhalb Griechenlands
Basisdaten (April 2010)[1]
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Westmakedonien
Fläche: 2.291 km²
Einwohner: 32.567
Bevölkerungsdichte: 14,22 Einwohner je km²
Hauptstadt: Grevena
Stadtgemeinden (δήμοι): 8
Landgemeinden (κοινότητες): 7
ISO 3166-2 Code: GR-51
NUTS-3-Code: GR131
Kfz-Kennzeichen: PN (Grevena)
Website: www.grevena.gr

Die Präfektur Grevena (griechisch Νομός Γρεβενών) war bis 2010 die südlichste der vier Präfekturen der griechischen Verwaltungsregion Westmakedonien. Der Verwaltungssitz der Präfektur (Hauptstadt) war die Stadt Grevena, die größte Stadt der Präfektur. Die Präfektur wurde 1964 aus der Präfektur Grevena-Kozani mit der Hauptstadt Kozani und einem Teil der Präfektur Larisa abgespalten und damit neu geschaffen[2]. Mit der Verwaltungsreform von 2010 wurde die Präfektur abgeschafft und existiert seither als Regionalbezirk Grevena (gr. Periferiaki Enotita Grevenon) weiter fort, der sieben Abgeordnete in den westmakedonischen Regionalrat entsendet, darüber hinaus aber keine politische Bedeutung hat. Die Zahl der Gemeinden wurde dabei auf zwei reduziert, von denen die Gemeinde Grevena mit knapp 1.860 km² die flächengrößte Gemeinde Griechenlands ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Präfektur Grevena mit der gleichnamigen Hauptstadt liegt ganz im Südwesten von Westmakedonien. Im Norden und Osten grenzt sie an die Präfektur Kozani, im Norden und Nordwesten an die Präfektur Kastoria, im Südosten an die Präfektur Larisa (Thessalien), im Westen und Südwesten an die Präfektur Ioannina (Epirus) und im Süden an die Präfektur Trikala (Thessalien).

Die Landschaft der Präfektur ist überwiegend gebirgig. Besonders im Westen der Präfektur wird sie geprägt durch die Gebirgskette des Pindos-Gebirges. In dieser Region liegt auch die höchste Erhebung der Präfektur, die Vassilitsa im Ligos-Höhenzug mit 2.243 m ü. d. M. Von Nordwest nach zunächst Südost im zentralen Teil der Präfektur durchzieht der Lauf des Fluss Aliakmonas die Präfektur Grevena. Sein Lauf bedingt im Zentrum der Präfektur eine niedrigere Höhenlage als im Westen; hierzu tragen auch die Nebenflüsse des Aliakmonas wie der Greveniotis und Venetikos bei, welche jeweils aus dem Südwesten der Präfektur kommend nach Nordosten bzw. Osten fließen und in den Aliakmonas münden. Nach Süden hin wird die Präfektur Grevena von den Chasia-Bergen (1.615 m über N.N.) begrenzt, nach Nordosten hin vom Vourinos (1.865 m über N.N.), welcher die Grenze zur Präfektur Kozani markiert. Zwischen den südöstlichen Ausläufern des Vourinos und der Kamvounia-Berge (1.055 m über N.N.) im Südosten der Präfektur schwekt der Aliakmonas seinen Lauf nach Nordosten und verlässt das Gebiet der Präfektur von Grevena und fließt in den Süden der Präfektur Kozani hinein. Diese Region ist zugleich der tiefstgelegene Punkt der Präfektur.

Geschichte

Das Gebiet der Präfektur Grevena entspricht in etwa der antiken Landschaft Elimea. Mit dieser Bezeichnung wurde die Landschaft um den Mittellauf des Flusses Aliakmonas versehen. Elimea lag südwestlich der antiken Landschaft Eordaia (enstprechend der Präfektur Kozani und den südlichen Teilen der Präfektur Florina) und südöstlich der antiken Landschaft Orestis (der modernen Präfektur Kastoria). Die Landschaft wurde von den Elimäern bewohnt. 434 vor Christus unterstützte König Derdas von Elimea Philipp, den Bruder des makedonischen Königs Perdikkas II., in seiner Herausforderung an Perdikkas um den Thron des makedonischen Königreiches. 358 vor Christus wurde das Königreich Elima durch Philipp II. erobert und dem Königreich Makedonien einverleibt. Elimea verblieb bei Makedonien bis zu dessen Eroberung durch das römische Reich 168 vor Christus.

Verkehr

Das Gebiet der Präfektur Grevena ist verkehrlich nur geringfügig erschlossen. Das Rückgrat sowohl des privaten wie auch gewerblichen Individualverkehrs und des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs bildet das Straßennetz. Die Nationalstraße 15 verbindet mit kurvenreicher, gebirgiger Trasse Kozani im Norden mit Grevena und führt in den Süden nach Kalambaka zur Nationalstraße 6. Die beiden Hauptverkehrsrouten in West-Ost-Richtung durch das Pindos-Gebirge, die Nationalstraße 6 (Ioaninna-Metsovo-Kalambaka) und die Nationalstraße 20 (Ioannina-Konitsa-Siatista-Kozani) umgehen dabei die Präfektur Grevena. Letztere umfährt die Präfektur quasi nördlich.

Eine gravierende Änderung dieser Situation wird der Bau der Autobahn 2 (Egnatia Odos) mit sich bringen. Diese verbindet Igoumenitsa und Ioannina im Westen mit Kozani, Veria und Thessaloniki im Osten. Die Trassenführung schließt dabei das Gebiet der Präfektur Grevena mit ein, da die Autobahn 2 bei Panagia von ihrer bis dahin nach Osten gerichteten Route abweicht und nach Nordosten in Richtung Grevena schwenkt. Sie passiert von Südwesten nach Nordosten das Gebiet und führt über Siatista weiter nach Kozani. Ab Grevena ist die Autobahn 2006 ununterbrochen bis nach Thessaloniki befahrbar und hat damit die Straßenanbindung der Präfektur Grevena bereits massiv verbessert. Die bis 2010 geplante Fertigstellung des Teilstücks Grevena-Panagia-Metsovo wird dann auch die Straßenverbndung nach Epirus entsprechend verbessert haben. Bei Siatista entsteht zugleich die Autobahn 15 von Siatista über Kastoria nach Albanien und verbessert die Anbindung in diesen Siedlungs- und Wirtschaftsraum. Die geplante Autobahn 3 (Odos Kentrikis Elladas) wird die Anbindung nach Thessalien und Mittelgriechenland verbessern.

Eine Eisenbahnanbindung hatte die Präfektur Grevena nicht. Eine solche ist auch nicht geplant. Ebenso wenig verfügt Grevena über einen nationalen oder internationalen Flughafen.

Gemeinden (1997–2010)

Liste der Stadt- (Dimos) und Landgemeinden (Kinotita) der ehemaligen Präfektur Grevena
Karte Nr Gemeindename YPES-/LAU-Kode Verwaltungssitz Postleit-
zahl
Telefon-
vorwahl
Einwohner
2001
Fläche
in km²
Gemeinde-
teile
Einwohner
pro km²
Grevena municipalities numbered.svg 09 Avdella Κοινότητα Αβδέλλας 0901 / 516100 Avdella Αβδέλλα 401 00 24920–23 448 43,243 1 10,00
08 Chasia Δήμος Χασίων 0915 / 510800 Karpero Καρπερό 511 00 24620–3 2.317 162,692 3 14,00
04 Deskati Δήμος Δεσκάτης 0905 / 510500 Deskati Δεσκάτη 512 00 24620–3 5.066 268,946 5 19,00
10 Dotsiko Κοινότητα Δοτσικού 0906 / 516200 Dotsiko Δοτσικό 411 00 24620–25 187 30,265 1 6,00
15 Filippei Κοινότητα Φιλιππαίων 0914 / 516700 Filippei Φιλιππαίοι 511 00 24620–2 254 25,517 1 10,00
01 Gorgiani Δήμος Γόργιανης 0903 / 510400 Kipourio Κηπουρείο 511 00 24620–75 1.707 204,555 6 8,00
01 Grevena Δήμος Γρεβενών 0904 / 510100 Grevena Γρεβενά 511 00 24620 15.481 461,384 13 34,00
05 Irakleotes Δήμος Ηρακλεωτών 0907 / 510600 Agios Georgios Άγιος Γεώργιος 510 30 24620–41 3.080 136,631 8 23,00
07 Kosmas o Etolos Δήμος Κοσμά του Αιτωλού 0909 / 510200 Megaro Μεγάρο 511 00 24620–73 1.792 115,087 9 16,00
11 Mesolouri Κοινότητα Μεσολουρίου 0910 / 516300 Mesolouri Μεσολούρι 510 32 24620–2 139 17,744 1 8,00
12 Perivoli Κοινότητα Περιβολίου 0911 / 516400 Perivoli Περιβολί 511 00 24620–80 454 137,210 1 3,00
13 Samarina Κοινότητα Σαμαρίνης 0912 / 516500 Samarini Σαμαρίνη 511 00 24620 701 97,245 1 7,00
14 Smixi Κοινότητα Σμίξης 0913 / 516600 Smixi Σμίξη 511 00 24920–22 509 25,292 1 20,00
06 Theodoros Ziakas Δήμος Θεόδωρου Ζιάκα 0908 / 510700 Mavranei (Mavranaioi) Μαυραναίοι 511 00 24620–83 2.855 241,768 12 12,00
02 Ventzio Δήμος Βεντζίου 0902 / 510300 Knidi Κνίδη 511 00 24620–91 2.957 323,277 7 9,00
Summe bzw. Durchschnitt der Präfektur 15 Gemeinden, davon 8 Stadt- und 7 Landgemeinden 37.947 2.291,000 70 16,60
Alle Angaben basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen des Griechischen Innenministeriums (YPES).[3].
Die Landgemeinden sind hellblau unterlegt. Die Hauptstadt der Präfektur ist orange hinterlegt.

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
  2. Gesetzblatt vom 30. Oktober 1964griech., PDF (456 KB)
  3. Lokale Selbstverwaltungen. Griechisches Innenministerium (ΥΠΟΥΡΓΕΙΟΥ ΕΣΩΤΕΡΙΚΩΝ, ΔΗΜΟΣΙΑΣ ΔΙΟΙΚΗΣΗΣ ΚΑΙ ΑΠΟΚΕΝΤΡΩΣΗΣ; ΥΠ.ΕΣ oder YPES)

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