Franzburger Kreisbahnen

Franzburger Kreisbahnen
Stralsund–Ribnitz-Damgarten Ost
Altenpleen–Klausdorf
Triebwagen der Franzburger Kreisbahnen in Stralsund
Triebwagen der Franzburger Kreisbahnen in Stralsund
Kursbuchstrecke: ex 125c, 125d (1947)
Streckenlänge: 67,22 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Minimaler Radius: 60 m
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Legende
   
0,00 Stralsund
(Übergang zur Strecke Rostock–Stralsund)
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2,50 Stralsund-Stadtwald
   
5,53 Kl. Kordshagen
   
8,61 Krönnevitz
   
10,84 Oldendorf
   
Prohner Bach
   
11,47
0,00
Altenpleen
BSicon exBS2+l.svgBSicon exBS2+r.svg
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2,40 Günz
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4,56 Klein Mohrdorf
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5,10 Groß Mohrdorf
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6,93 Hohendorf (bei Stralsund)
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9,42 Klausdorf
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13,34 Neuenpleen
   
15,88 Lassentin
   
17,65 Buschenhagen
   
18,50 Bartelshagen
   
19,94 Groß Kordshagen
   
21,50 Arbshagen
   
23,15 Flemendorf
   
24,59 Zipke
   
26,17 Küstrow
   
Anschluss Hafen, Dreischienengleis
   
29,23 Barth Übergang zur Darßbahn
   
30,10 Darßbahn
   
33,67 Divitz
   
34,80 Frauendorf (b. Barth)
   
Barthe
   
38,10 Spoldershagen
   
39,32 Grünau (Pom.)
   
41,20 Lüdershagen
   
43,47 Hermannshof
   
45,37 Hessenburg
   
46,41 Staben
   
49,00 Saal
   
Saaler Bach
   
50,91 Kückenshagen
   
53,15 Dechowshof
   
54,03 Boddenwerft
   
   
55,40 Ribnitz-Damgarten-Stadtwald
   
56,79 Ribnitz-Damgarten-Hafenbahnhof
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57,77 Ribnitz-Damgarten Ost
(Übergang zur Strecke Rostock–Stralsund)

Die Franzburger Kreisbahnen war eine Bahngesellschaft in Vorpommern. Sie betrieb ein Schmalspurbahnnetz zwischen Stralsund, Barth und Damgarten. Der Name geht auf den damaligen Kreis Franzburg in der ehemals preußischen Provinz Pommern zurück.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die AG Franzburger Kreisbahnen wurde am 21. November 1893 gegründet. Ein Teil der Gründer waren auch 1939 noch Aktionäre, fast 50 % hielt der Kreis Franzburg-Barth, fast 48 % die Provinz, während der preußische Staat und die nicht kreisangehörige Stadt Stralsund nur ganz gering beteiligt waren. Die Firma Lenz & Co GmbH war inzwischen ausgeschieden.

Diese Gesellschaft erschloss die Landschaft zwischen der Ostseeküste und der Hauptbahn Stralsund–Rostock durch eine Kleinbahn in Meterspur. Ihr 67 km langes Netz wurde am 4. Mai 1895 in Betrieb genommen. Die Stammstrecke begann am Kleinbahnhof Stralsund (später Stralsund Landesbahn, dann Ost) und führte in westlicher Richtung über Altenpleen nach Barth, wo die Staatsbahnstrecke von Velgast hinzukam, die seit 1910 nach Prerow weiterging. Die Kleinbahn erreichte nach 57 Kilometer Länge schließlich in Damgarten an der Recknitz, die hier die mecklenburgische Grenze bildete, die Staatsbahn Stralsund–Rostock. Eine 9 Kilometer lange Abzweigung gelangte von Altenpleen zu dem nördlich von Stralsund gelegenen Küstenort Klausdorf.

In den ersten Jahren hatte die Firma Lenz & Co GmbH die Betriebsführung übernommen. Sie ging am 1. April 1910 auf die Kleinbahn-Abteilung des Provinzialverbandes der Provinz Pommern in Stettin über. Am 22. September 1919 trat an deren Stelle die Vereinigung vorpommerscher Kleinbahnen GmbH in Stettin, zeitweise auch in Stralsund, und seit dem 1. April 1937 die Landesbahndirektion Pommern. Bereits 1934 wurde die Strecke wegen des Baus eines Militärflugplatzes bei Barth zwischen km 31 bis 33 neu trassiert.

Ab 1. Januar 1940 war die Gesellschaft in die Körperschaft des öffentlichen Rechts „Pommersche Landesbahnen“ eingegliedert worden. Ihre neue Bezeichnung lautete Franzburger Bahnen (Nord) mit der Betriebsleitung in Barth.

Die neue Organisation löste sich jedoch schon Anfang 1945 mit dem Ende des Krieges auf. Die Landesbahnverwaltung hatte sich vor der Roten Armee aus Stettin nach Greifswald und Binz auf Rügen zurückgezogen, wurde dann aber nach Demmin verlegt. Sie übernahm ab 1. Januar 1947 als Hauptverwaltung der Eisenbahnen des Landes Mecklenburg-Vorpommern auch die Führung der übrigen ehemaligen Privatbahnen im Lande, bis diese am 1. April 1949 Teil der Deutschen Reichsbahn wurden.

Stilllegung

Für die meterspurige „Kreisbahn“ kam das Ende bereits in den sechziger Jahren: Seit 16. Juni 1961 begannen die Züge in Stralsund nicht mehr am Landesbahnhof, sondern an der 2,5 Kilometer entfernten Station Stadtwald, um die Fahrt auf den Straßen der Stadt, vor allem dem Bahnhofsvorplatz, zu vermeiden. Der Personenverkehr auf dem Westteil der Strecke zwischen Hermannshof und (Ribnitz-)Damgarten Ost endete am 29. Mai 1965 und ab Barth am 4. Januar 1971. Danach wurde die Bahn abgebaut, denn der Gesamtverkehr der Strecke Stralsund–Barth sowie auf der Zweigbahn nach Klausdorf hatte schon am 30. November 1968 geendet. Der restliche Güterverkehr Barth–Hermannshof wurde noch bis 31. Mai 1969 bedient.

Fahrzeuge

Lokomotive 99 5605 auf der Strecke
Fahrzeuge vor 1949
Typ/Baureihe Betriebsnummer Bauart Baujahr Bemerkung
FKB Pommersche Landesbahnen Deutsche Reichsbahn
Lenz-Typ i 1i–6i 119-124 99 5601-5606 B n2t 1893-1894 Lok Nr. 4i (99 5605) erhalten beim Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) in Bruchhausen-Vilsen

Lok Nr. 5i (99 5606) bis Februar 2009 auf dem Gelände des Ernst Paul Lehmann-Patentwerk in Nürnberg, seitdem in Privatbesitz in Schwäbisch Gmünd
Lenz-Typ ii 7ii–9ii 165, 166 99 5621, 99 5622 B'B n4vt 1902-1913
9 130 99 5611 C n2t 1903 ehemals Salzwedeler Kleinbahnen Nr. 5, seit 1973 in Privatbesitz in Frankreich
T 1 und 2 1121, 1124 VT 137 531+532 (1A)(A1) 1935, 1939 Triebwagen T 2 (VT 137 532) erhalten beim Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) in Bruchhausen-Vilsen als VT 42
- 1125–1127 VT 137 562+564 Bo'2' 1939 von französischer Kleinbahn

Beim Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) sind folgende Wagen der Franzburger Kreisbahnen erhalten geblieben und betriebsfähig:

  • Personenwagen Nr. 11, FKB-Nr. 7, DR-Nr. 901-312
  • Personenwagen mit Gepäckabteil Nr. 31, FKB-Nr. 3, DR-Nr. 908-002
  • Gepäck-/Postwagen Nr. 55, FKB-Nr. 15, DR-Nr. 905-101
  • Güterwagen Nr. 133, FKB-Nr. 257, DR-Nr. 99-32-43
  • Güterwagen Nr. 137, FKB-Nr. 54, DR-Nr. 99-39-02
  • Güterwagen Nr. 146, FKB-Nr. 551, DR-Nr. 99-39-01

Literatur

  • Klaus Kieper, Walter Bauchspies: Franzburger Kreisbahnen, Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn 2002, ISBN 3-924335-26-5.
  • Klaus Kieber, Reiner Preuß: DDR-Schmalspurbahnarchiv. 2. Auflage. transpress Verlag, 1982 (Nachdruck 2011), ISBN 978-3-613-71405-2.

Weblinks


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