- Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Fräulein Smillas Gespür für Schnee Originaltitel Smilla’s Sense of Snow Produktionsland Dänemark, Deutschland, Schweden Originalsprache Englisch, Inuktitut Erscheinungsjahr 1997 Länge 116 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Bille August Drehbuch Ann Biderman Produktion Bernd Eichinger, Martin Moszkowicz Musik Ryeland Allison, Harry Gregson-Williams, Hans Zimmer Kamera Jörgen Persson Schnitt Janus Billeskov Jansen Besetzung - Julia Ormond: Smilla Jaspersen
- Gabriel Byrne: Mechaniker
- Vanessa Redgrave: Elsa Lübing
- Richard Harris: Dr. Andreas Tork
- Jim Broadbent: Dr. Lagermann
- Charlotte Bradley: Frau Lagermann
- Agga Olsen: Juliane Christiansen
- Robert Loggia: Moritz Jaspersen
- Patrick Field: Polizist
- Matthew Marsh: Ermittler
- Tom Wilkinson: Prof. Loyen
- Mario Adorf: Kapitän Sigmund Lukas
- Jürgen Vogel: Matrose, Lukas’ Sohn
- Clipper Miano: Isaiah Christiansen
Fräulein Smillas Gespür für Schnee (internat. Titel: Smilla’s Sense of Snow, schwed.: Fröken Smillas känsla för snö, dän.: Frøken Smillas fornemmelse for sne [1]) ist ein dänisch-deutsch-schwedischer Thriller von Bille August aus dem Jahr 1997. Das Drehbuch von Ann Biderman beruht auf dem gleichnamigen Roman von Peter Høeg aus dem Jahr 1992.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Ein Inuk in der weiten Eiswüste wartet starr über einem Wasserloch, als mit einer gewaltigen Explosion ein Meteorit einschlägt.
Die arbeitslose, zurückgezogen lebende Wissenschaftlerin Smilla Jaspersen wuchs im Volk der Inuit auf, zu dem ihre Mutter gehörte. Diese starb, als sie noch ein Kind war, und ihr Vater, ein dänischer Arzt, nahm sie daraufhin mit nach Kopenhagen, wo sie bis heute Schwierigkeiten hat, sich anzupassen.
Es ist Winter in Kopenhagen. Ein kleiner Inuk-Junge, der unter Jaspersen wohnt und mit dem sie sich angefreundet hat, fällt vom Dach des Hauses und stirbt. Sie sieht die Spuren des Jungen im Schnee, der auf dem Dach liegt und ist entgegen der offiziellen Version davon überzeugt, dass der Junge ermordet wurde. Sie setzt alles daran, die Sache aufzuklären.
Jaspersen erfährt, dass der Tod des Jungen im Zusammenhang mit einer Expedition in die Arktis stehen könnte: Der Vater des Jungen war an dieser Expedition beteiligt und dabei an den Folgen eines Unfalls gestorben. Seitdem bezahlte die Organisation Greenland Mining, die die Expedition durchführte, eine beträchtliche Witwenrente an die Mutter. Außerdem hatte der Junge seinen Vater auf der Expedition begleitet und ist seither monatlich von einem Arzt untersucht worden, der dann auch die Obduktion übernommen und Informationen daraus vertuscht hat.
Jaspersens Nachbar, dessen Name nicht genannt wird, hilft ihr bei den Ermittlungen, und nach einigen Annäherungsversuchen seinerseits verliebt sie sich in ihn.
Im Treppenhaus, in dem Jaspersen einmal sah, wie der Junge sich versteckte, findet sie ein Tonband hinter einer losen Wandfliese. Da die Kassette aber einige Zeit neben dem Sicherungskasten lag, kann man außer Rauschen kaum noch etwas hören, sodass sie zu einem Spezialisten geht; einem Blinden, der ein besonders gutes Gehör und die technischen Gerätschaften zum Herausfiltern des Rauschens hat. Er vermutet aufgrund der Geräusche, dass die Aufnahme in einem Krankenhaus gemacht wurde. Außerdem kann er Stimmen erkennen, sogar einzelne Wörter, die jedoch einen Dialekt sprechen, den er kaum versteht. Jaspersen bittet ihn daraufhin, das Band technisch aufzubereiten, um die Aufnahme verständlicher zu machen. Als sie zurückkommt, um sich die Kassette abzuholen, findet sie den Spezialisten ermordet vor und wird selbst Ziel eines Bombenanschlags. Sie kann sich mit Mühe retten und wird von ihrem Nachbarn gefunden, der sie mit zu sich nach Hause nimmt und sich um sie kümmert.
Als eine erneute Expedition geplant ist, verhilft ihr dieser außerdem, heimlich auf das Schiff der Wissenschaftler zu gelangen. Mit der Hilfe eines Mitglieds der Crew des Schiffes gelangt sie in die Räume der Wissenschaftler, wo sie zwei aufschlussreiche Videos ansehen kann. Es stellt sich heraus, dass in der Arktis ein Meteorit gefunden wurde, der auf unbekannte Weise Energie erzeugt und tödliche, ausgestorben geglaubte Parasiten reanimiert hat, die offenbar im Eis über die Jahrtausende konserviert worden sind. Der Vater des Jungen hatte sich bei der früheren Expedition infiziert und starb, während der Junge sich zwar mit den Parasiten infizierte, jedoch aus ungeklärten Gründen am Leben blieb.
Als es auf dem Schiff für Jaspersen und ihren Helfer zu brenzlig wird, beschließen sie, heimlich auf eine Ölbohrinsel zu flüchten, an der das Schiff angelegt hat. Dieser Versuch scheitert jedoch und das Crewmitglied wird ermordet. Dafür trifft sie aber wieder überraschend auf ihren Nachbarn. Es stellt sich heraus, dass er für den Geheimdienst arbeitet und den Jungen beobachten sollte.
In der Höhle, in der sich der Meteorit befindet, kommt es zum Kampf, in dessen Verlauf der Chef von Greenland Mining, Dr. Tork, flüchten kann, aber verletzt wird. Die Höhle wird von Jaspersens Nachbarn gesprengt. Bevor der geschwächte Dr. Tork im Packeis untergeht, gesteht er, dass er den Jungen verfolgte, weil er an die Kassette gelangen wollte, und dieser deshalb vom Dach stürzte.
Hintergrund
Der Film wurde in Kopenhagen, in Kiruna und auf Grönland gedreht.[2] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 35 Millionen US-Dollar. In Deutschland wurden über 1,7 Millionen Kinobesucher gezählt.[3]
Synchronisation
Rolle Darsteller Synchronsprecher[4] Smilla Jaspersen Julia Ormond Susanne von Medvey Mechaniker Gabriel Byrne Rolf Zacher Dr. Andreas Tork Richard Harris Gert Günther Hoffmann Prof. Loyen Tom Wilkinson Reinhard Glemnitz Moritz Jaspersen Robert Loggia Wolfgang Hess Kapitän Sigmund Lukas Mario Adorf Mario Adorf Matrose, Lukas' Sohn Jürgen Vogel Jürgen Vogel Birgo Lander Peter Capaldi Christian Tramitz Kritiken
James Berardinelli schrieb auf ReelView, der Thriller sei wegen der Drehorte und der unabhängigen Frau als Hauptcharakter „unkonventionell“. Der Charakter von Smilla Jaspersen sei „faszinierend“, jedoch seine zahlreichen Aspekte seien ungenügend dargestellt. Berardinelli lobte die Leistung von Julia Ormond und Richard Harris, aber kritisierte die anderen Darsteller, besonders den „leblos“ agierenden Gabriel Byrne.[5]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „achtbar“ und „spannend“. Ihm fehle jedoch die Sensibilität der Romanvorlage.[6]
Auszeichnungen
Der Film war Eröffnungsfilm der Berlinale 1997 und nahm am Wettbewerb um den Goldenen Bären teil.
Literatur
- Peter Høeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee. Roman (Originaltitel: Frøken Smillas fornemmelse for sne). Deutsch von Monika Wesemann. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, 515 S., ISBN 3-499-23701-6
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ofdb.de/film/3146,Fräulein-Smillas-Gespür-für-Schnee
- ↑ Drehorte von Fräulein Smillas Gespür für Schnee
- ↑ Wirtschaftsdaten für Fräulein Smillas Gespür für Schnee
- ↑ Fräulein Smillas Gespür für Schnee in der Deutschen Synchronkartei; abgerufen am 1. November 2008
- ↑ Kritik von James Berardinelli
- ↑ Lexikon des internationalen Films
Weblinks
- Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Film) in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Film) bei Rotten Tomatoes (englisch)
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