- Fußball-Weltmeisterschaft 1938/Italien
-
Dieser Artikel behandelt die italienische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938.
Inhaltsverzeichnis
Qualifikation
Als Titelverteidiger war Italien automatisch qualifiziert.
Aufgebot
Name Verein zu WM-Beginn Geburtstag Spiele Tore Torhüter Carlo Ceresoli FC Bologna 14.05.1910 0 0 0 Guido Masetti AS Rom 22.11.1907 0 0 0 Aldo Olivieri AS Lucchese-Libertas 02.10.1910 4 0 0 Verteidiger Alfredo Foni Juventus Turin 20.11.1911 3 0 0 Eraldo Monzeglio AS Rom 05.06.1906 1 0 0 Pietro Rava Juventus Turin 21.01.1916 4 0 0 Mittelfeldspieler Miguel Andreolo FC Bologna 06.09.1912 4 0 0 Aldo Donati AS Rom 29.09.1910 0 0 0 Giovanni Ferrari Ambrosiana-Inter 06.12.1907 4 0 0 Mario Genta Genua 1893 01.03.1912 0 0 0 Ugo Locatelli Ambrosiana-Inter 05.02.1916 4 0 0 Renato Olmi Ambrosiana-Inter 12.07.1914 0 0 0 Mario Perazzolo Genua 1893 07.06.1911 0 0 0 Pietro Serantoni AS Rom 11.12.1906 4 0 0 Stürmer Sergio Bertoni Pisa Calcio 23.09.1915 0 0 0 Amedeo Biavati FC Bologna 04.04.1915 3 0 0 Bruno Chizzo US Triestina 19.04.1916 0 0 0 Gino Colaussi US Triestina 04.03.1914 3 4 0 Pietro Ferraris Ambrosiana-Inter 15.02.1912 1 1 0 Giuseppe Meazza Ambrosiana Inter 23.08.1910 4 1 0 Piero Pasinati US Triestina 21.07.1910 1 0 0 Silvio Piola Lazio Rom 29.09.1913 4 5 0 Trainer Vittorio Pozzo 12.03.1886 Spiele der italienischen Mannschaft
Achtelfinale
18.000 Stade Vélodrome (Marseille) Italien Norwegen Beranek (Deutschland) 2:1 n.V. (1:1, 1:0) 1:0 Ferraris (2.)
1:1 Brustad (83.)
2:1 Piola (94.)Weltmeister Italien musste sich gegen Norwegen durch die Extrazeit quälen. Lange führte das Team von Trainer Pozzo 1:0 durch Ferrari (2.). Doch sieben Minuten vor dem Abpfiff gelang Brustad der damals sensationelle Ausgleich. Erst als Piola das 2:1 für die Azzurri erzielte (94.), das über die Zeit gerettet werden konnte, waren die abwehrstarken Norweger besiegt.
Viertelfinale
58.000 Stade Olympique de Colombes (Paris) Frankreich Italien Baert (Belgien) 1:3 (1:1) 0:1 Colaussi (9.)
1:1 Heisserer (10.)
1:2 Piola (51.)
1:3 Piola (72.)Italien verwies in Paris den Veranstalter Frankreich mit 3:1 in die Grenzen.
Halbfinale
30.000 Stade Vélodrome (Marseille) Italien Brasilien Wüthrich (Schweiz) 2:1 (0:0) 1:0 Colaussi (51.)
2:0 Meazza (60. / Elfmeter)
2:1 Romeu (87.)Das zweite Semifinalspiel zwischen Italien und Brasilien war sehr eng. Brasilien (ohne Leonidas – eine Quelle sagt, er wurde geschont; eine andere, er war verletzt) musste kurz hintereinander die beiden entscheidenden Gegentore von Colaussi (55.) und Giuseppe Meazza (60., per Elfmeter) hinnehmen. Das Anschlusstor durch Romeo (87.) kam viel zu spät, als dass es einen Umschwung hätte bedeuten können. Ohne Leonidas war der Angriff gegen die kompakte Abwehr Italiens auch letztlich zu harmlos.
Finale
60.000 Stade Olympique de Colombes (Paris) Ungarn Italien Capdeville (Frankreich) 2:4 (1:3) 0:1 Colaussi (6.)
1:1 Titkos (8.)
1:2 Piola (16.)
1:3 Colaussi (35.)
2:3 Sárosi (70.)
2:4 Piola (82.)Im Finale trafen Italien (Stärken: Kampf, Erfolgsbessenheit, Cleverness) und Ungarn (Stärken: Technik, Eleganz, Angriff) aufeinander. Die favorisierten Italiener gingen schon nach sechs Minuten durch ihren Linksaußen Colaussi in Front. Ungarn glich umgehend durch seinen Linksaußen Titkos (8.) aus. Ein toller Spielzug über vier Stationen landete in der 16. Minute vor den Füßen des wohl besten Italieners, Silvio Piola. Seine ‚Bombe’ aus ca. 10 Metern schlug unhaltbar für Keeper Szabo ein. Auch beim vorentscheidenden 3:1 war Piola involviert. Sein Zuckerpass auf Colaussi nutzte dieser kaltblütig aus (35.). Dank seiner stabilen Abwehr überstand die Pozzo-Truppe auch die wütenden Angriffsversuche der Ungarn nach dem Seitenwechsel. Nicht verhindern konnten die Italiener jedoch das Anschlusstor zum 2:3 durch Ungarns Mannschaftskapitän Dr. Sarosi (70.). Wieder war es Piola, dessen kraftvoller Linksschuss zum 4:2 (80.) auch die letzten Hoffnungen der Magyaren zerstörte. 55.000 Zuschauer, die mehrheitlich den vermeintlich Schwächeren, das Team Ungarns, anfeuerten, mussten neidlos anerkennen, dass die bessere Mannschaft ihren Titel verteidigen konnte.
1934 | 1938 | 1950 | 1954 | 1962 | 1966 | 1970 | 1974 | 1978 | 1982 | 1986 | 1990 | 1994 | 1998 | 2002 | 2006
Endrundenteilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaft 1938Europa: Belgien | Deutsches Reich | Frankreich | Italien | Niederlande | Norwegen | Polen | Rumänien | Schweden | Schweiz | Tschechoslowakei | Ungarn | Asien: Niederländisch Indien | Nordamerika: Kuba | Südamerika: Brasilien
Siegermannschaften der Fußball-WeltmeisterschaftUruguay 1930 | Italien 1934 | Italien 1938 | Uruguay 1950 | Deutschland 1954 | Brasilien 1958 | Brasilien 1962 | England 1966 | Brasilien 1970 | Deutschland 1974 | Argentinien 1978 | Italien 1982 | Argentinien 1986 | Deutschland 1990 | Brasilien 1994 | Frankreich 1998 | Brasilien 2002 | Italien 2006
Wikimedia Foundation.