- GTxN/M/S
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Als GTxN/M/S/K (Gelenk-Triebwagen mit x Achsen für Normalspur/Meterspur/Schmalspur/Kapspur) wird ein Niederflur-Straßenbahn-Typ bezeichnet, der von Adtranz hergestellt und verkauft wurde.
Inhaltsverzeichnis
Erste Generation
GT4N-ZR/GT4K-ZR/GT6M/GT6M-ZR/GT6N/GT6N-ZR/GT6S/GT8N Typen: GT4N-ZR GT4K-ZR GT6N/M/S GT6N/M-ZR GT8N Baujahre: 1997-2009 2002–2006 1989–1997 1995–2003 1993–1996 Anzahl: 7 12 237 94 78 Hersteller: Adtranz, Niigata Transys Bombardier, Niigata Transys Adtranz, Bombardier Wagenkastenlänge: 18.550 mm 18.000 mm (Okayama)
18.400 mm26.800 mm 26.500 mm (N)
26.800 mm (M)35.400 mm Wagenkastenbreite: 2.350 mm 2.400 mm (Okayama)
2.450 mm2.300 mm Wagenkastenhöhe: 3.390 mm 3.047 mm 3.290 mm Bodenhöhe: 350 mm 360 mm Einstiegshöhe: 300 mm Achsstand: 1.850 mm Raddurchmesser: 650 mm 662 mm Sitzplätze: 24 20 (Okayama)
3058 (N)
62 (M)
60 (S)46, 50* 82–85 Stehplätze: ca. 36 65 (Okayama)
5087–97 97–104 123–132 Antriebsleistung: 2×100 kW 3×100 kW (N,M)
3×95 kW (S)3×100 kW 4×84 kW Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h Gewicht: 21.000 kg 31.000 kg (N)
29.000 kg (M)
29.900 kg (S)31.500 kg (M)
31.600 kg (N)36.500 kg oder 38.000 kg Der bekannte Niederflurwagen Typ „Bremen“ (GTxN/M/S) entstand in Ableitung des 1959 bei Hansa Waggonbau in Bremen entwickelten Kurzgelenkwagens in mehreren Schritten. Ende der 1980er Jahre interessierten sich die Verkehrsbetriebe in Bremen und München für eine Weiterentwicklung des Kurzgelenkwagens zu einem zeitgerechten Niederflurwagen. An Beiwagen hatte man kein Interesse mehr, da sie aus Sicherheitsgründen nicht beliebt sind. 1985 baute MAN GHH einen Bremer Gelenktrieb- und einen Gelenkbeiwagen in den dreiteiligen Versuchsträger mit der Nummer 561 um. Mit den Erfahrungen konstruierte man dann Ende der achtziger Jahre die ebenfalls dreiteiligen Prototypen des Niederflurwagens Typ GT6N.
Meterspur (GT6M)
Stadt Einrich-
tungstypZweirich-
tungstypGesamt Augsburg (GT6M) 12 0 12 Frankfurt (Oder) (GT6M) 8 0 8 Jena (GT6M-ZR) 0 33 33 Mainz (GT6M-ZR) 0 16 16 Zwickau (GT6M) 12 0 12 Gesamt 32 49 81 GT6M in Augsburg
Am 29. Januar 1993 wurde ein Prototyp (AEG) vom GT6M nach Augsburg geliefert, der die Nummer 601 erhielt. Er wurde am 27. Juli 1993 vom TÜV Süd für den Linienverkehr freigegeben. Ursprünglich sollte der Prototyp an die Augsburger Serienfahrzeuge angeglichen werden. Nachdem der Wagen aber am 7. Dezember 1995 einen schweren Unfall im Frontbereich hatte, wurde dieses Vorhaben verworfen. Der Schaden hätte repariert werden können. Man entschied sich jedoch dann doch für ein Ersatzfahrzeug aus der Serienproduktion. Daraufhin wurde der Prototyp am 23. Dezember 1995 verschrottet und die Augsburger Bestellung am 18. Dezember 1995 von 10 Fahrzeugen, um ein Fahrzeug, auf 11 Fahrzeuge (Adtranz) erhöht. Bis Ende Oktober 1996 wurde die Auslieferung von elf Fahrzeugen abgeschlossen.
GT6M in Frankfurt an der Oder
Im September 1993 war ein Triebwagen aus Zwickau (die SVZ haben 12 Stück GT6M von MAN) zu Testfahrten in Frankfurt. Von Februar 1994 bis Mai 1995 wurden 8 Triebwagen (Tw) geliefert (MAN/AEG). 2004 wurde das erste Fahrzeug (Tw 303) umlackiert (lindgrün). Weitere sollen folgen. Dies unterblieb bis heute, da alle der 8 Fahrzeuge eine Vollwerbung besitzen.
GT6M-ZR in Jena
33 Fahrzeuge vom Typ GT6M-ZR sind in Jena im Einsatz. 10 von ihnen sind von AEG (601-610), 9 weitere sind von Adtranz (Nr. 611-619) und 14 von Bombardier (Nr. 620-633) gebaut worden. Diese Triebwagen sind Zweirichtungsfahrzeuge.
Diese Fahrzeuge lösten die Gotha- und Rekowagen am 12. Juli 2003 nach einer Einsatzdauer von über 30 Jahren ab. Die ersten beiden Lieferungen trafen in den Jahren 1996 und 1997 in Jena ein. Diese reichten jedoch nicht aus, um die alten Gotha- und Rekowagen (der Typen ET 57/EB 57 und TZ 70/1/BZ 70/1) aus dem Betrieb zu nehmen.
Normalspur (GT4N/GT6N/GT8N)
Stadt Einrich-
tungstypZweirich-
tungstypGesamt Berlin (GT6N/GT6N-ZR) 105 45 150 Bremen (GT8N) 78 0 78 München (GT6N/R2.2) 70 0 70 Norrköping (GT6N) 4
(1 ex Bremen/
3 ex München)0 4 Nürnberg (GT6N) 14 0 14 Kumamoto (GT4N-ZR) 0 7 7 Gesamt 271 52 323 GT6N und GT6N-ZR in Berlin
Am 20. Oktober 1992 wurden die Rahmenbedingungen zur Beschaffung von 120 Straßenbahnwagen beschlossen. Der erste Wagen mit der Nummer 1001 wurde am 23. August 1994 an die Berliner Verkehrsbetriebe angeliefert. Da es bei den ersten Fahrgasteinsätzen zu Problemen kam, erfolgte der nächste planmäßige Einsatz erst am 14. November 1994. Die erste Serie, die 29 Fahrzeuge umfasst, ist seit August 1996 komplett im Einsatz. Am 14. Mai 1998 wurde der letzte Wagen der dritten Serie geliefert. Diese Serie bestand aus 45 Einrichtungswagen (ER) und 15 Wagen des Typen GT6N-ZR für Zweirichtungsfahrzeuge. Am 2. April 2003 wurde der letzte Wagen der vierten Serie geliefert, die aus 30 Zweirichtungsfahrzeugen bestand. Diese Serie besaß im Vergleich zu den bisherigen Lieferungen folgende Änderungen:
- Klimaanlage auch für den Fahrgastraum
- getönte Fensterscheiben im Fahrgastraum
- hochgezogene Dachblende um den gesamten Wagen herum
- gläserne Fahrerkabinenrückwand
- vollverglaste Türen
- LCD-Zugzielanzeige mit Kameras zur Videoüberwachung
- schallabsorbierende Matten im gesamten Unterbodenbereich
- elektrisch höhenverstellbare Fußtaster im Fahrerraum
Im Februar 2004 machte die Straßenbahn Norrköping (Schweden) Berlin das Angebot für 9 Millionen Euro fünf Niederflurfahrzeuge zu kaufen, davon wären zwei vom Typ GT6N und drei vom Typ GT6N-ZR gewesen. Berlin lehnte den Verkauf aber ab.
GT8N in Bremen
Am 9. Oktober 1993 traf die erste vierteilige Niederflurstraßenbahn mit der Nummer 3001 in Bremen ein. Ein paar Tage später am 15. Oktober wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt. Auffallend ist der Hublift an der ersten Tür. Seit Februar 1994 verkehren die 78 Bahnen planmäßig auf allen Linien. Das Fahrzeug mit der Nummer 3067 schied im Jahr 2001 unfallbedingt aus. Die GT8N lösten die alten Hansa-Wagen ab.
GT6N in Nürnberg
Im Oktober 1993 wurden 14 Triebwagen vom Typ GT6N mit einer Option auf weitere 26 Wagen bestellt. Bis Ende Juli 1996 war die Auslieferung der Serie abgeschlossen. Im März und April 1997 wurde der Niederflurwagen 1010 an ADtranz ausgeliehen; der mittlere Wagenteil wurde entfernt und durch zwei andere Teile ersetzt. Dabei entstand ein vierteiliges Fahrzeug, bei dem eine neuartige Gelenkkonstruktion für den Nachfolgetyp GT8N2 erprobt wurde.
GT6N in München
Am 31. März 1992 wurden 70 GT6N bestellt. Im Juni 1995 war das erste Baulos komplett ausgeliefert. Im Mai/Juni 1997 waren die 70 Fahrzeuge vom Typ GT6N komplett ausgeliefert.
GT4N in Kumamoto
Im Oktober 1996 erhielt Adtranz Deutschland gemeinsam mit der japanischen Firma Niigata Transys den Auftrag für den Straßenbahnbetrieb der Stadt Kumamoto zwei zweiteilige Niederflurtriebwagen vom Typ GT4N zu bauen. Adtranz fertigte die Elektrik/Elektronik und die Drehgestell sowie zusammen mit Niigata Transys den Wagenkasten. Mitsubishi Electric lieferte die Klimaanlage, gleichzeitig übernahm dieses Unternehmen den Service für Adtranz. Am 26. April 1997 traf der erste Niederflur-Straßenbahnwagen Japans in Kumamoto ein und ist seitdem unter der lokalen Typenbezeichnung 9700形 (Baureihe 9700) im Einsatz. Im Mai 1998 wurden bei Adtranz zwei weitere typengleiche Triebwagen bestellt. Seit Juli 1999 sind sie im Einsatz. Am 6. März 2001 trafen nach einer erneuten Nachbestellung zwei weitere Triebwagen ein.
Im Jahr 2009 wurde ein weiteres Fahrzeug des Typs GT4N-ZR (0800形) ausgeliefert. Das neue Modell unterscheidet sich allerdings grundlegend in seinem Außen- und Innendesign von den Ursprungsfahrzeugen.
Kapspur/1100 mm Spur (GT4K/GT6S)
Stadt Einrich-
tungstypZweirich-
tungstypGesamt Braunschweig (GT6S) 12 0 12 Takaoka (GT4K-ZR) 0 4 4 Okayama (GT4K-ZR) 0 1 1 Toyama (GT4K-ZR) 0 7 7 Gesamt 12 12 24 GT4K-ZR in Japan
Nachdem Niigata Transys gemeinsam mit Adtranz für die Stadt Kumamoto normalspurige Fahrzeuge erfolgreich ausgeliefert hatte, wurden für weitere japanische Städte GT4-Züge in Kapspurweite hergestellt. Im Jahre 2002 wurde nach Okayama ein einziges Fahrzeug ausgeliefert, das dort als Baureihe "9200形 MOMO" (MOMO = Pfirsich) seither eingesetzt wird. In den Jahren 2003 bis 2004 sowie 2006 lieferte Niigata Transys vier Fahrzeuge nach Takaoka. Im selben Jahr erfolgte die Auslieferung von sieben Zügen nach Toyama. Das Design der Fahrzeuge der einzelnen Städte ist individualisiert. So gewann das Takaokaer Fahrzeug 2004 den japanischen Good Design Award[1].
GT6S in Braunschweig
Im Juni 1992 wurden 12 GT6S bestellt. Am 1. Februar 1995 wurde der erste Triebwagen geliefert, der letzte traf am 18. August 1995 ein. Die Fahrerausbildung auf den zwölf neuen Niederflur-Triebwagen begann am 12. September 1995. Der erste Fahrgasteinsatz war am 22. Oktober 1995. Nach einigen technischen Problemen fahren die Triebwagen planmäßig.
Zweite Generation
GT8N2 Stadt: München Nürnberg Bezeichnung: R3.3 GT8N Baujahre: 1999–2001 1999–2000 Anzahl: 20 26 Hersteller: Adtranz, Siemens Wagenkastenlänge: 36.580 mm Wagenkastenbreite: 2.300 mm Wagenkastenhöhe: 3.313 mm Bodenhöhe: 360 mm Einstiegshöhe: 300 mm Achsstand: 2.000 mm Raddurchmesser: 650 mm Sitzplätze: 67 73 Stehplätze: 151 145 Antriebsleistung: 4×120 kW = 480 kW Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
(auf 60 km/h begrenzt)Gewicht: 40.800 kg 40.400 kg Die Erfahrungen, die man Mitte der neunziger Jahre mit den Fahrzeugen der ersten Generation (GTxN/M/S) machte, führten zur Konzeption einer überarbeiteten Version, die als GT8N2 bezeichnet wird. Wesentliche Vorgaben, die darin einflossen, sind:
- Kostenminimierung durch
- Schnittstellenreduzierung im mechanischen Teil zwischen Rohbau, Ausbau und Ausrüstung sowie zwischen mechanischem Teil und elektrischer Ausrüstung.
- konsequente Standardisierung
- leichtere Werkstoffe
- moderneres, funktionaleres und kundenorientiertes Design
- zusätzlicher Knickschutz bei Fahrt in der Geraden
- verbesserte Hüllkurve und Aufkletterschutz für Vierteiler bei Betrieben mit engen Gleisradien und S-Kurven
Beim Design fällt die neu gestaltete, kantigere Front auf, bei der nun ein von der Stirnscheibe abgetrennter, leicht nach vorn geneigter Zielkasten vorgesehen ist, was die Blendwirkung reduziert. Die Front und andere Elemente können den Kundenwünschen frei gestaltet werden. Durch die veränderte Drehgestellkonstruktion konnte die Beinfreiheit zwischen den Sitzen von 475 mm auf mindestens 600 mm gesteigert werden. Zur Gewichtsverminderung ging man von der klassischen geschweißten Stahlbauweise zu einer Aluminiumhybridbauweise über.
Mit dem Typ GT8N2 ist man technisch gesehen beim alten Prinzip des Gelenkwagens mit Gelenkbeiwagen, allerdings mit dem Unterschied fahrgastfreundlicher Übergänge, angekommen. Die leichte Trennbarkeit der beiden Wagenhälften erleichtert die Wartung.
Stadt Einrich-
tungstypZweirich-
tungstypGesamt München (R3.3) 20 0 20 Nürnberg (GT8N) 26 0 26 Gesamt 46 0 46 GT8N2 in München
Am 13. Februar 1996 wurde vom Stadtrat der Ankauf von 17 Triebwagen vom Typ GT8N2 beschlossen. Im Februar 1997 wurde diese Bestellung auf 20 Triebwagen aufgestockt. Am 10. Dezember 1999 traf der erste Triebwagen vom Typ GT8N2 ein. Seit dem 14. Februar 2000 sind die GT8N2 im täglichen Einsatz. Die Serie war im Oktober 2001 komplett ausgeliefert.
GT8N2 in Nürnberg
Am 28. November 1998 kamen die ersten beiden vierteiligen Niederflurwagen GT8N2 nach Nürnberg. Bis Ende Februar 1999 wurden Einstellungs- und Probefahrten durchgeführt, danach kamen sie zu Komplettierungsarbeiten zurück ins Adtranz-Herstellerwerk. Seit ihrer schrittweisen Auslieferung im März 1999 sind alle Fahrzeuge im Linieneinsatz.
Einzelnachweise
Literatur
- Zeitschrift Stadtverkehr „100 Jahre Straßenbahn in Jena – Eine Geschichte mit Zukunft“
Weblinks
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Commons: GTxN/M/S – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Fotos der GT6 NF + GT 8 NF aus Berlin, München, Nürnberg und Augsburg
Kategorie:- Straßenbahnfahrzeug
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