Geispitzen

Geispitzen
Geispitzen
Wappen von Geispitzen
Geispitzen (Frankreich)
Geispitzen
Region Elsass
Département Haut-Rhin
Arrondissement Mulhouse
Kanton Sierentz
Koordinaten 47° 40′ N, 7° 25′ O47.66757.4208333333333288Koordinaten: 47° 40′ N, 7° 25′ O
Höhe 288 m (246–333 m)
Fläche 6,02 km²
Einwohner 432 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 72 Einw./km²
Postleitzahl 68510
INSEE-Code

Gemeindeverwaltung und Mehrzweckhalle

Geispitzen ist eine französische Gemeinde im Département Haut-Rhin in der Region Elsass. Sie gehört zum Kanton Sierentz und zum Kommunalverband Paysde Sierentz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geispitzen liegt im Sundgau auf 246 bis 333 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, 18 Kilometer nordwestlich von Basel, 14 Kilometer südöstlich von Mulhouse, 9 Kilometer südöstlich von Rixheim und 3 Kilometer nordwestlich des Kantonshauptorts Sierentz, zwischen den Nachbargemeinden Schlierbach im Nordwesten und Waltenheim im Südosten.[1] Das Gemeindegebiet umfasst 6,02 Quadratkilometer. Im Osten hat die Gemeinde einen Anteil am Forêt Domaniale de la Hardt.

Geschichte

Das Gemeindegebiet ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Es wurden aus gallo-römischer Zeit auf dem Gemeindegebiet entdeckt, dazu gehören die Reste der Römerstraße von Kembs (Cambete) nach Besançon (Vesonito).[2]

Geispitzen wurde 1276 als Geispotzheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft gehörte zur Seigneurie von Landser, die wiederum seit dem 13. Jahrhundert den Habsburgern gehörte. Geispitz litt im 15. und 16. Jahrhundert unter militärischen Auseinandersetzungen zwischen Basel und dem Heiligen Römischen Reich.[3] Zwei Hauptbebauungsperioden sind erkennbar, gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648).[4]

1793 erhielt Geispitzen (als Geispitz) im Zuge der Französischen Revolution (1789-1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. 1871 wurde die Gemeinde wegen Gebietsveränderungen durch den Verlauf des Deutsch-Französischen Kriegs (1870-1871) in das Deutsche Reich eingegliedert. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) fiel es wieder an Frankreich.[5]

Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurden Teile der Ortschaft zerstört.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006
Einwohner 298 303 306 395 441 418 412

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste (Johannes der Täufer) wurde 1807 anstelle einer Kapelle Saint-Germain aus dem 14. Jahrhundert erbaut. Der Glockenturm wurde 1925 vergrößert, 1927 bekam der Turm ein Walmdach. 1954, 1955 und 1976 wurden Restaurationsarbeiten durchgeführt. 1978 wurde der Turm mit einem neuen Satteldach versehen. Von den ursprünglichen Kircheneinrichtungen blieben nur die Chorstühle erhalten, die aus dem Kloster Lützel stammen.

Saint-Jean-Baptiste

1807 wurde auch das zugehörige Pastorat erbaut. 1960 wurde es verkauft und befindet sich heute im Privatbesitz.

Die ehemalige Mairie (Bürgermeisterei), die zugleich als Schule diente, wurde um 1900 erbaut. 1986 wurde eine neue Mairie gebaut, seitdem wird das Gebäude nur als Schule genutzt.

Die Zehntscheune des Ortes wurde 1598 gebaut. 1980 wurde sie zu einem Festsaal umgebaut. Sie befindet sich in Privatbesitz.[4]

In Geispitzen gibt es noch einige Wohngebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Tür des Hauses Nr. 11 ist mit einem Renaissancebogen gekrönt, über der Tür des Hauses Nr. 25 aus dem Jahr 1608 sieht man ein Schild mit den Berufen der ursprünglichen Bewohner.

Wirtschaft

Wichtige Erwerbszweige der Bewohner sind Ackerbau und die Zucht von Hausrindern.[3]

Einzelnachweise

  1. Geispitzen auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  2. VR25 auf Itinéraires romains en France (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  3. a b [http://www.quid.fr/communes.html?mode=detail&id=615&req=Geispitzen&style=fiche Geispitzen auf quid.fr] (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.
  4. a b c Geispitzen in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010
  5. Geispitzen auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 26. Februar 2010

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