Geometrische Grundkonstruktion

Geometrische Grundkonstruktion
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Konstruktion eines regelmäßigen Fünfecks

In der Geometrie versteht man unter einer Konstruktion die Entwicklung der exakten zeichnerischen Darstellung einer Figur auf der Grundlage vorgegebener Größen – in der Regel ist dabei die Beschränkung auf die Verwendung der „Euklidischen WerkzeugeZirkel und Lineal gefordert. Ein Beispiel wäre die Konstruktion eines Dreiecks aus drei Vorgaben, etwa zweier Seiten und eines Winkels.

Mit Zirkel und Lineal kann man auch die folgenden algebraischen Operationen (d. h. deren Ergebnis in der Darstellung auf dem Zahlenstrahl) konstruieren:

Viele geometrische Figuren können nicht allein mit Zirkel und Lineal exakt konstruiert werden, zum Beispiel die Kegelschnitte (mit Ausnahme des Kreises) und viele regelmäßige Vielecke. Auch etliche trivial erscheinende Aufgaben können nicht durch eine geometrische Konstruktion gelöst werden. Die berühmtesten dieser Problemstellungen sind die klassischen Probleme der antiken Mathematik:

Inhaltsverzeichnis

Andere mathematische Konstruktionsarten

In der Mathematik versteht man unter der Konstruktion einer Struktur eine konkrete Darstellung durch (meist einfachere) bereits konstruierte Strukturen, unter anderem durch

Zum Beispiel beginnen die Konstruktionen der Zahlen mit der als gegeben vorausgesetzten Menge  \mathbb{N} der natürlichen Zahlen (die z.B. innerhalb der Mengenlehre erzeugt oder als „vom lieben Gott gemacht“ (Kronecker) angesehen werden). Daraus werden durch Paarbildung und Bildung von Äquivalenzklassen die ganzen Zahlen Z, daraus die rationalen Zahlen, durch Vervollständigung die reellen Zahlen und schließlich durch Erweiterung um die imaginäre Einheit die komplexen Zahlen gebildet.

Die Konstruktion einer Struktur dient unter anderem dem Nachweis ihrer Existenz. Ob bestimmte Operationen für Konstruktionen zugelassen sind, hängt von der jeweiligen Auffassung von Mathematik ab, in der intuitionistischen Mathematik z.B. sind nur finite Methoden erlaubt (Vervollständigungen z.B. sind im allgemeinen nicht finit).

Manche Existenzbeweise mathematischer Objekte werden Konstruktionen genannt, obwohl sie nichtkonstruktiv sind. Zum Beispiel nutzt man das Lemma von Zorn um die Existenz von Basen in Vektorräumen nachzuweisen, für die man keine Basis mit finiten Methoden konstruieren kann. Mit solchen Objekten kann man meist nur theoretisch argumentieren, aber nicht praktisch arbeiten.

Anwendung

Die mathematischen, geometrischen Grundkonstruktionen spielen insbesondere im technischen Zeichnen eine wesentliche Rolle. Ihre Vermittlung beginnt bereits mit der Schulmathematik und findet im Ausbildungsberuf des technischen Zeichners vielfältige Anwendungen.

Geschichte

Die Konstruktion nur mittels Zirkel und (unskaliertem) Lineal galt viele Jahrhunderte als die Krone mathematischer Logik. Sie galt aber lange als weitgehend ausgereizt. Die Entdeckung einer Konstruktionsmethode für das Siebzehneck am 29. März 1796 durch Carl Friedrich Gauß war die erste wesentliche Neuerung seit zweitausend Jahren. Viele Mathematiker haben sich jahrelang an – wie man heute weiß unmöglichen – Aufgaben wie der Quadratur des Kreises versucht. Innerhalb der letzten gut 100 Jahren wurde die euklidische Einschränkung jedoch mehr und mehr als unnötige Begrenzung der Möglichkeiten gesehen. Einige Kritiker sahen darin sogar eine sogenannte Denkblockade. Daher wurde das Spektrum der Werkzeuge erweitert. Eine allgemeine Teilung des Winkels kann mit Hilfe einer Schablone erfolgen, deren Kante eine archimedische Spirale bildet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam mit dem „Tomahawk“ ein Gerät zur allgemeinen Dreiteilung des Winkels auf.

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