George Weah

George Weah



George Weah
Spielerinformationen
Voller Name George Tawlon Manneh Oppong Ousman Weah
Geburtstag 1. Oktober 1966
Geburtsort MonroviaLiberia
Größe 184 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
1981–1984
1984–1985
Young Survivors Clareton
Bongrange Company
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1985–1986
1986–1987
1987
1987–1988
1988–1992
1992–1995
1995–2000
2000
2000
2000–2001
2001–2003
Mighty Barolle
Invincible Eleven
Africa Sports National
Tonnerre Yaoundé
AS Monaco
Paris Saint-Germain
AC Mailand
FC Chelsea (Leihe)
Manchester City
Olympique Marseille
Al-Jazira Club
10 0(7)
23 (24)

18 (14)
102 (47)
96 (32)
114 (46)
11 0(4)
7 0(1)
19 0(5)
?? (28)
Nationalmannschaft
1988–2002 Liberia 60 (22)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

George Tawlon Manneh Oppong Ousman Weah (* 1. Oktober 1966 in Monrovia, Liberia) ist ein ehemaliger liberianischer Fußballprofi und aktueller Politiker.

Afrikas „Fußballer des Jahrhunderts“ und Weltfußballer des Jahres 1995 wird in Liberia wie ein Volksheld verehrt, gilt er doch weltweit als einer der besten Spieler, die Afrika je hervorgebracht hat. Seine größten Erfolge feierte er während der 90er Jahre in Europa beim AS Monaco, Paris Saint-Germain und dem AC Mailand.

Später versuchter er seine Popularität politisch zu nutzen und kandidierte 2005 für das Amt des liberianischen Staatspräsidenten.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Jugend

Weah ist Angehöriger der Volksgruppe der Kru. Aufgewachsen ist er bei seiner Großmutter im Slum Clara Town, nahe der Hauptstadt Monrovia. Obwohl Liberia eines der ärmsten Länder Afrikas ist, konnte der junge George eine Schule besuchen und fand anschließend Arbeit als Techniker bei der nationalen Telefongesellschaft. Fußball war von klein an seine größte Leidenschaft: zunächst als Straßenfußballer in seinem Viertel, später als Amateurspieler bei Mighty Barolle und den Invincible Eleven.

Vereinskarriere

Afrika (1986 bis 1988)

Mit 20 Jahren debütierte er 1986 in der ersten Liga für Mighty Barolle, später schloss er sich den Invincible Eleven an und gewann mit beiden Mannschaften jeweils die Meisterschaft. 1987 schoss er in 23 Partien 24 Tore und wurde damit Torschützenkönig. Im gleichen Jahr verließ Weah seine Heimat und wechselte nach Kamerun zu den Tonnerre Yaoundé, die zu den stärksten Mannschaften des Kontinents zählte. Bei seinem neuen Klub spielte sich der Ausnahmestürmer in das Blickfeld europäischer Spitzenvereine und weckte deren Interesse.

Frankreich (1988 bis 1995)

Nach nur einem Jahr in Kamerun packte Weah 1988 die Koffer und wechselte nach Europa zum AS Monaco. Der Traum eines jeden afrikanischen Fußballers wurde wahr, als er seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Trainer und Entdecker des 21-jährigen Mittelstürmers war kein geringerer als Arsène Wenger, der über den Neuzugang sagte: „Weah war die große Überraschung. Er war der Schokoladenhase, den der kleine Junge an Ostern im Garten findet. Ich habe nach ihm nie wieder einen Spieler so explodieren sehen.“ Weah war ein „Stürmer moderner Prägung“: treffsicher, technisch beschlagen, mit einer atemberaubenden Athletik gesegnet und vielseitig. Er brachte alle Voraussetzungen mit, um ein Weltklasse-Spieler zu werden. Sein erstes Profispiel bestritt er am 17. August 1988 gegen den AJ Auxerre.

Ohne große Anlaufschwierigkeiten gewöhnte sich Weah an den europäischen Fußball und entwickelte sich rasch zu einem der besten Stürmer Frankreichs. Mit den Monegassen gewann er 1991 den französischen Fußballpokal, scheiterte aber ein Jahr später im Finale des Europapokals der Pokalsieger an Werder Bremen. Diese Niederlage traf den ehrgeizigen Weah hart, der nun erkannte, dass er mit Monaco internationale Triumphe wohl nicht erringen würde. Deshalb forcierte er im Sommer 1992 seinen Transfer zur Paris St. Germain.

Mit dem Hauptstadtklub war Weah weitaus erfolgreicher und er konnte weitere Titel gewinnen. Mit PSG wurde 1994 französischer Meister, gewann 1993 und 1995 den Pokal, sowie den Ligapokal 1995. Mit herausragenden Leistungen in der Champions League katapultierte sich Weah endgültig in die Riege der „Weltklasse-Stürmer“ und wurde als erster Afrikaner überhaupt zu Europas Fußballer des Jahres und sogar zum Weltfußballer gewählt. Nicht nur in Liberia war Weah zum Volkshelden mutiert, sondern ganz Afrika huldigte dem Stürmer, der auf dem Höhepunkt seiner Popularität angekommen war.

AC Mailand (1995 bis 2000)

1995 wurde Weah vom italienischen Spitzenklub AC Mailand verpflichtet und die Fans der „Rossoneri“ sahen in dem Afrikaner den legitimen Nachfolger Marco van Bastens. Das Paradebeispiel seiner außerordentlichen Fähigkeiten ist und bleibt wohl sein Dribbling über das gesamte Spielfeld in der Partie gegen Hellas Verona, als er sieben Gegner aussteigen ließ und schließlich noch den Torwart überdribbelte, bevor er einschoss.

Milans Kader war gespickt mit Topstars wie Franco Baresi, Paolo Maldini, Roberto Baggio und Demetrio Albertini. Gleich in seiner ersten Saison (1995/96) gewann er die Meisterschaft (Scudetto), doch auf internationaler Ebene konnte der Verein nicht mehr an die Erfolge vorangegangener Jahre anknüpfen. Später bildete Weah gemeinsam mit dem Deutschen Oliver Bierhoff das Sturmduo der Meistersaison 1998/99. Danach begann sein Stern zu sinken, der inzwischen 33-Jährige musste dem Alter Tribut zollen und seine Leistungen ließen nach.

In der Winterpause der Saison 1999/00 verlieh man ihn an den FC Chelsea nach London.

Späte Jahre (2000 bis 2003)

Bei den „Blues“ feierte er einen Einstand nach Maß, als er in seinem Debütspiel gegen die Tottenham Hotspurs traf und am Saisonende den FA-Cup gewinnen konnte. Doch Trainer Gianluca Vialli wollte den Kader verjüngen, weshalb er Weah im Sommer 2000 zum Aufsteiger Manchester City ziehen ließ.

Bei ManCity unterzeichnete Weah einen Zweijahres-Vertrag mit einem Wochengehalt von 30.000 Pfund, doch schon im Oktober 2000 trennten sich beide wieder. Weah war wegen seines Reservistendaseins mit Trainer Joe Royle aneinandergeraten, weshalb der Kontrakt in beiderseitigem Einvernehmen wieder aufgelöst wurde. Nach einem weiteren kurzen Gastspiel bei Olympique Marseille, beendete Weah seine Karriere 2003 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Nationalmannschaft

Selbstverständlich war Weah als Nationalheld auch das Aushängeschild der Nationalmannschaft. Als Teil der „Goldenen Generation“ Liberias mit Spielern wie Christopher Wreh und James Debbah nahm er 1996 und 2002 an der Afrikameisterschaft teil.

Doch die Qualifikation zu einer Weltmeisterschaft gelang Weah mit seinem Land nie. Ein Schicksal, das er mit Spielern wie Ryan Giggs (Wales) oder George Best (Nordirland) teilt.

Titel und Erfolge

Persönliche Auszeichnungen

Humanitäres Engagement

Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert er sich für humanitäre Projekte in Liberia. 1994 gründete er den Fußballverein Junior Professionals, dessen Präsident er ist. Einige dort aktive Spieler haben den Sprung in die liberianische Nationalmannschaft geschafft. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist für die Jugendlichen, dass sie regelmäßig die Schule besuchen. Weah war UNICEF-Botschafter und erhielt 2004 den Arthur Ashe Courage Award für seinen humanitären Einsatz.

Politiker

Im November 2004 erklärte er seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen am 11. Oktober 2005, bei denen ein Nachfolger für den Übergangspräsidenten Gyude Bryant bestimmt wurde. Trotz seiner Unerfahrenheit in der Politik wurden ihm gute Chancen zugebilligt, die Wahlen zu gewinnen, da er im Land sehr bekannt und populär ist. Als Präsident wollte sich Weah dafür einsetzen, dass die Friedenstruppe der Vereinten Nationen UNMIL zumindest während seiner ersten Amtszeit von sechs Jahren in Liberia stationiert bliebe, um ein Wiederaufflammen des Bürgerkrieges zu verhindern.

Im ersten Wahlgang erreichte er als Kandidat der Congress for Democratic Change laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 28,3% der Stimmen. Seine schärfste Konkurrentin, die ehemalige Mitarbeiterin der Weltbank und ehemalige Finanzministerin Ellen Johnson-Sirleaf erreichte 19,8%. Die Stichwahl fand am 8. November 2005 statt. Nach dem offiziellen Endergebnis lag er mit 40,6% der Stimmen deutlich hinter Johnson-Sirleaf, die 59,4% erreichte. Weah beklagte Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung. Die zur Wahlsiegerin erklärte Johnson-Sirleaf deutete an, Weah ein Ministeramt anzubieten. Weahs Partei sträubt sich, das Ergebnis anzuerkennen. Mitte Dezember erklärte sich Weah in öffentlichen Reden zum Präsidenten, was in Monrovia Unruhen auslöste. Unter Vermittlung des ehemaligen nigerianischen Präsidenten Abdulsalami Abubakar fand einige Tage später ein Treffen zwischen Weah und Johnson-Sirleaf statt, welches die Lage entspannte. Am 16. Januar 2006 wurde Ellen Johnson-Sirleaf als Präsidentin vereidigt.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger

Romario
Weltfußballer des Jahres
1995

Ronaldo

Christo Stoitschkow
Europas Fußballer des Jahres
1995

Matthias Sammer

Ronald Koeman, Wynton Rufer
Torschützenkönig der UEFA Champions League
1994/95

Jari Litmanen

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