- Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik
-
Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V.
(GfW)Zweck: Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik, politische Bildung Vorsitz: Ulrike Merten-Hamann Gründungsdatum: 5. Januar 1952, München Mitgliederzahl: 7.345 (2008) Sitz: Wenzelgasse 42
53111 BonnWebsite: www.gfw-ev.de Die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V., am 5. Januar 1952 als Gesellschaft für Wehrkunde gegründet, ist ein eingetragener Verein, der bundesweit ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Ziele im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigende Zwecke“ der Abgabenordnung verfolgt. Die Gesellschaft ist überparteilich, unkonfessionell und unabhängig. Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Bonn. Sie hat derzeit rund 7.300 Mitglieder.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Die GfW hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch ehrenamtliche Öffentlichkeitsarbeit Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu rücken. Darüber hinaus will sie Verständnis wecken für die Aufgabe, den Frieden in Freiheit und die Souveränität Deutschlands zu schützen sowie den Gefahren einer inneren Schwächung des freiheitlichen Selbstbehauptungswillens entgegenzuwirken. Außerdem tritt sie dafür ein, die innere Einheit Deutschlands zu festigen, die Integration in die Europäische Union zu fördern und zu vertiefen sowie den Gedanken der transatlantischen Partnerschaft lebendig zu erhalten. Im Zeitalter der Globalisierung strebt sie zudem an, in der Bevölkerung einen breiten Konsens und Verständnis für einen erweiterten Sicherheitsansatz in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Bundesrepublik zu erreichen, der angesichts neuer globaler Herausforderungen notwendig sei.
Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt vornehmlich durch öffentliche Informationsveranstaltungen, wie Vorträge, Seminare, Informationsbesuche und Kongresse sowie durch Zusammenarbeit mit öffentlichen Körperschaften und anderen gemeinnützigen Organisationen mit sicherheitspolitischer Bedeutung. Träger dieser Veranstaltungen sind vor allem die Sektionen. Übergreifende Vorhaben werden von den Landesbereichen oder vom Bundesvorstand koordiniert.
Vorstand
Der Gesellschaft für Wehr- und Sichheitspolitik e.V. stehen vor:
- Präsidentin Ulrike Merten-Hamann, ehemalige Vorsitzende des Verteidigungsausschusses
- Ehrenpräsidentin Claire Marienfeld-Czesla, ehemalige Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages
- Ehrenpräsident Klaus-Dieter Uelhoff
- Vizepräsident Thomas Kossendey (CDU), Parlamentarischer. Staatssekretär beim Bundesministerium für Verteidigung
- Vizepräsident Bernhard Brinkmann (SPD), Mitglied im Haushaltsausschuss
- Vizepräsident Jörg-Peter Köpke
- Vizepräsident Richard Bulheller, Landesvorsitzender IV - Hessen, Rheinland-Pfalz-Saarland
- Vizepräsident Hans-Rüdiger Roeske, Landesvorsitzender VI - Bayern
- Vizepräsident Heinz Neubauer, Sektionsleiter Selbständige Sektion Berlin
- Geschäftsführer Jürgen Rann
- Bundesvorstand mit 11 Mitgliedern als zentrales Organ für die Leitung und Vertretung der Gesellschaft sowie für die Geschäfts- und Haushaltsführung
Kuratorium
- Manfred Dietrich (Präsident Förderkreis Deutsches Heer),
- Bernhard Gertz (Vizepräsident EUROMIL),
- Hans Peter von Kirchbach, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr
- Walter Kolbow, ehem. Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung,
- Hans Koschnick (SPD), ehemaliger Bürgermeister von Bremen, ehemaliger EU-Administrator für Mostar in Bosnien-Herzegowina)
- Klaus Reinhardt
- Christian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung
- Peter Tamm, Verleger
- Peter Zumkley (SPD, ehemaliger Hamburger Senator
- Armin Steinkamm,
- Klaus Olshausen, Präsident der Clausewitz-Gesellschaft
- Werner Dornisch, Industriemanager und Rüstungslobbyist
- Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes
- Kersten Lahl, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Organe
- Bundesversammlung: Vorstand und Sektionsleiter als oberstes Organ
- Landesbereichsversammlung: Landesvorsitzende und Sektionsleiter als Zwischenorgan
- Mitgliederversammlungen: Sektionsleiter und Mitglieder auf Sektionsebene als örtliches Organ
Gliederung
Die GfW ist bundesweit aufgestellt und gliedert sich in sieben Landesbereiche, denen rund 100 Sektionen regional zugeordnet sind. Die Sektionen sind die örtlichen Vereinigungen von Mitgliedern und Hauptträger des Lebens und der ehrenamtlichen Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft. Als Präsidentin steht der GfW seit April 2010 das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages und langjährige ehemalige Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Frau Ulrike Merten-Hamann (SPD), vor. In der Führung wird sie von sechs Vizepräsidenten unterstützt. Das Präsidium und die Landesvorsitzenden der sieben Landesbereiche bilden den Bundesvorstand.
Historische und politische Bedeutung
Die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. wurde am 5. Januar 1952 in München als Gesellschaft für Wehrkunde gegründet, in einer Zeit, in der die außenpolitische Entwicklung vom Ost-West-Konflikt gekennzeichnet war und besonders unter dem Eindruck des Korea-Kriegs seit Herbst 1950 im Westen offiziell von der Eingliederung der Bundesrepublik in die westliche Sicherheitspolitik gesprochen wurde. Die von der Adenauer-Regierung vorangetriebe West-Integration wurde von Teilen der Bevölkerung heftig abgelehnt, weil sie mit der Wiederbewaffnung verbunden war. Gegen die pazifistische Ohne mich-Bewegung jener Zeit gründete sich die GfW als eine Interessenvereinigung zur Unterstützung der West-Integration.
„In der Annahme, dass Deutschland in absehbarer Zeit aufgefordert werden würde, einen eigenen militärischen Beitrag zu leisten, wollten die Gründerväter der GfW aktiv daran mitwirken, Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu vermeiden und die Neugestaltung der Streitkräfte den Erfordernissen des neuen demokratischen Systems in Deutschland anzupassen““
, so Ewald Heinrich von Kleist, Gründungsmitglied der GfW, anlässlich des Festaktes zum 50. Jubiläum der Gesellschaft.
Ein Jahr nach der Gründung hatte die Gesellschaft neben ihrem in München arbeitenden Vorstand bereits 70 Sektionen im ganzen Bundesgebiet und neben den Anfängen einer Monatszeitschrift zehn wehrpolitische Broschüren in einer Gesamtauflage von 200.000 Stück verbreitet. In diesem Zustand schloss sie Anfang 1953 einen Vertrag mit dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, der die Finanzierung auf eine feste Grundlage stellte. Der Vertrag wurde seitdem bis heute von Jahr zu Jahr erneuert.
Vorstand und Bundesversammlung der GfW reagierten im April 1990 auf die neue Lage nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende des Ost-West-Konflikts. Der Begriff „Wehrkunde“, der durch die vormilitärische Ausbildung in DDR-Schulen negativ belastet war, wurde durch „Wehr- und Sicherheitspolitik“ ersetzt. In die Satzung wurde im Artikel 2 zusätzlich das Ziel: „Die Einheit Deutschlands zu fördern und zu festigen“ aufgenommen.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die GfW vor die Aufgabe gestellt, ihren Wirkungskreis auch in die neuen Bundesländer und nach Ost-Berlin auszudehnen. In der Sektion Berlin gelang dies gut. Darüber hinaus hat sich die GfW in allen Hauptstädten der neuen Bundesländer fest etabliert. Mit dem Ausbau der Sektionen und dem zunehmenden sicherheitspolitischen Informationsangebot wuchs auch dort die Zahl der Mitglieder, Freunde und Förderer der GfW stetig.
1999 gab es einen politischen Eklat als einzelne Gruppen in der GfW rechtsradikale Referenten aus Steuergeldern finanzierten[1]. Weitere Verbindungen gab es 2007 beim „Klingenthal-Treffen“ (Schloss Klingenthal), einem Kooperationstreffen zwischen GfW und der französischen Organisation CiDAN (Civisme Défense Armée Nation) mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für eine EU-Armee. Der Tagungsort gehört einer Stiftung, die bis heute wegen der Tätigkeit ihres Stifters Alfred Toepfer während der NS-Zeit kritisiert wird. [2]
Einzelnachweise
- ↑ Braune Kameraden
- ↑ German Foreign Policy: Kriegsbereitschaft, 4. Dezember 2007.
Weblinks
- GfW-Bundesgeschäftsstelle
- GfW-Landesbereich I - Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern
- GfW-Landesbereich II - Niedersachsen, Bremen
- GfW-Landesbereich III - Nordrhein-westfalen
- GfW-Landesbereich IV - Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- GfW-Landesbereich V - Baden-Württemberg
- GfW-Landesbereich VI - Bayern
- GfW-Landesbereich VII - Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
- Selbständige Sektion Berlin
- Selbständige Sektion Bonn
Kategorien:- Verein (Bonn)
- Sicherheitspolitik
Wikimedia Foundation.