Giovanni Trapattoni

Giovanni Trapattoni
Giovanni Trapattoni

Giovanni Trapattoni 2005

Spielerinformationen
Geburtstag 17. März 1939
Geburtsort Cusano MilaninoItalien
Größe 175 cm
Position Mittelfeld
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1953–1970
1970–1971
AC Mailand
Varese FC
274 (3)
10 (0)
Nationalmannschaft
1960–1964 Italien 17 (1)
Stationen als Trainer
1972–1974
1974–1976
1976–1986
1986–1991
1991–1994
1994–1995
1995
1996–1998
1998–2000
2000–2004
2004–2005
2005–2006
2006–2008
2008–
2010–
AC Mailand (Jugendtrainer)
AC Mailand
Juventus Turin
Inter Mailand
Juventus Turin
FC Bayern München
Cagliari Calcio
FC Bayern München
AC Florenz
Italien
Benfica Lissabon
VfB Stuttgart
Red Bull Salzburg
Irland
Vatikanstadt[1]
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Giovanni Trapattoni („Trap“) (* 17. März 1939 in Cusano Milanino bei Mailand, Italien) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Aktuell betreut er die Nationalmannschaft Irlands sowie die Fußballauswahl der Vatikanstadt.

Mit mehr als 20 Titeln gilt Trapattoni als einer der erfolgreichsten Trainer weltweit. Aufgrund seiner früher blonden Haare und seiner nüchternen Taktik wird er in Italien Il Tedesco (der Deutsche) genannt; sein zuvorkommendes Auftreten brachte ihm den Beinamen Maestro ein.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

Als Fußballprofi bestritt Giovanni Trapattoni 367 Partien für den AC Mailand und den Varese FC. Meist spielte er als Außenläufer. Sein Stammverein war Milan, für die er von 1953 bis 1970 spielte. 1962 und 1968 wurde Trapattoni italienischer Meister, 1967 Pokalsieger Italiens. 1963 und 1969 gewann er den Europapokal der Landesmeister, sowie 1968 den Europapokal der Pokalsieger. Von 1970 bis 1971 spielte er für den Varese FC.

Insgesamt stand Trapattoni 17 Mal im Trikot der italienischen Nationalmannschaft auf dem Platz, dabei erzielte er einen Treffer (als er beim 1:0-Sieg gegen Österreich am 9. Juni 1963 in Wien in der 57. Minute den österreichischen Torhüter Gernot Fraydl mit einer „abgerissenen“ Flanke überraschte). Er nahm an der WM 1962 und an den Olympischen Sommerspielen 1960 teil.

Trainerlaufbahn

Italienische Vereine

1972 begann Giovanni Trapattoni als Jugendtrainer beim AC Mailand. Im Jahr 1974 wurde er Cheftrainer. 1976 wechselte er zu Juventus Turin. Mit Juventus holte er u. a. 1985 den Europapokal der Landesmeister und den Europäischen Supercup, 1977 den UEFA-Pokal sowie 1984 den Europapokal der Pokalsieger.

Im Jahr 1986 ging Trapattoni zu Inter Mailand. 1989 wurde er mit der Mannschaft, in der u. a. die beiden deutschen Spieler Lothar Matthäus und Andreas Brehme unter Vertrag standen, italienischer Meister und italienischer Supercup-Sieger, 1991 gewann er, mit dem inzwischen dritten deutschen Spieler und Weltmeister, Jürgen Klinsmann, den UEFA-Pokal.

1991 wechselte Trapattoni erneut zu Juventus, wo er 1993 das zweite Mal den UEFA-Pokal gewann.

Zweimal Bayern München und einmal Cagliari

1994 ging Giovanni Trapattoni erstmals ins Ausland und wurde Trainer des FC Bayern München. Nach einem Jahr wechselte er zu Cagliari Calcio, wo er in derselben Saison zum ersten Mal in seiner Karriere entlassen wurde.

Zur Saison 1996/97 kehrte er zu Bayern München zurück. Dort gewann er je ein Mal die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal 1998 sowie den DFB-Liga-Pokal.

AC Florenz und Italienische Nationalmannschaft

Im Jahr 1998 übernahm Trapattoni den Trainerposten beim AC Florenz. Nach dem Rücktritt von Dino Zoff wurde er 2000 dessen Nachfolger als italienischer Nationaltrainer.[2]

Mit der Nationalmannschaft schied er bei der WM 2002 im Achtelfinale gegen Südkorea aus, bei der EM 2004 schied man bereits in der Vorrunde aus. Daraufhin wurde Trapattonis Vertrag nicht verlängert.

Benfica Lissabon, VfB Stuttgart und RB Salzburg

2004 wechselte Trapattoni zu Benfica Lissabon nach Portugal, wo er die Nachfolge von José Antonio Camacho antrat. In der Saison 2004/05 gewann der Italiener mit Benfica die portugiesische Meisterschaft. Um in Zukunft näher bei seiner Familie in Italien zu sein, verließ Trapattoni den portugiesischen Meister schon nach einem Jahr.

Am 17. Juni 2005 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag beim VfB Stuttgart. Dort trat er am 1. Juli 2005 die Nachfolge von Matthias Sammer an und wurde bereits am 9. Februar 2006 wieder entlassen.

Im Mai 2006 unterschrieb Giovanni Trapattoni einen Vertrag als Cheftrainer beim österreichischen Klub Red Bull Salzburg. An seiner Seite arbeitete Lothar Matthäus, der am 12. Juni 2007 wegen „unterschiedlicher Auffassungen“ vom Vorstand entlassen wurde.

Irische Nationalmannschaft

Am 13. Februar 2008 gab Trapattoni bekannt, dass er ab Juni 2008 die irische Nationalmannschaft trainieren werde.[3]

Fußballmannschaft der Vatikanstadt

Seit Oktober 2010 betreut Giovanni Trapattoni als Fußballtrainer die Fußballauswahl der Vatikanstadt.[4]

„Ich habe fertig!“

In Deutschland wird Giovanni Trapattoni vor allem mit einer am 10. März 1998, zwei Tage nach einer 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04, gehaltenen Pressekonferenz verbunden. Als Trainer des FC Bayern München kritisierte er – grammatikalisch falsch, aber äußerst emotional – die Leistung einiger Spieler, insbesondere die Mehmet Scholls und Mario Baslers. Die in der hitzigen, dreieinhalbminütigen Rede[5] entstandenen Satzkonstrukte („Was erlauben Strunz“, „… ware' schwach wie eine Flasche leer“ und „Ich habe fertig“) fanden Eingang in den deutschen Sprachgebrauch. So kommentierte z. B. die SPD die Abwahl Helmut Kohls auf einem Plakat mit dem berühmt gewordenen Schlusssatz aus Trapattonis Pressekonferenz: „Ich habe fertig!“.

Der Wutausbruch brachte ihm so große Sympathien ein, dass er heutzutage damit immer noch Geld verdienen kann – wie beispielsweise als Werbestar für ein Sprudler-System („nicht Flasche leer …“).

Während seiner Zeit in Salzburg kam es erneut zu einem Gemütsausbruch. Nachdem seine Trainingsmethoden von Journalisten als altmodisch und sein System als zu defensiv bezeichnet wurde, machte er seinem Unmut Luft und kritisierte, dass die Journalisten nicht kompetent genug seien, um dies zu beurteilen: „Wörter sind sehr einfach. Wer kann machen, machen. Wer kann nicht machen, sprechen. Wer kann nicht sprechen, der schreiben“.

Erfolge

Als Spieler

Als Trainer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel auf www.fussball24.de, abgerufen am 28. April 2011
  2. Italian National Team Coaches
  3. „Trapattoni bestätigt Wechsel nach Irland“, diepresse.com (vom 13. Februar 2008)
  4. Artikel auf www.fussball24.de, abgerufen am 23. Juni 2011
  5. Trapattonis flammende Rede

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