- Alfhausen
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Wappen Deutschlandkarte 52.5019444444447.951388888888938Koordinaten: 52° 30′ N, 7° 57′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Osnabrück Samtgemeinde: Bersenbrück Höhe: 38 m ü. NN Fläche: 39 km² Einwohner: 3.801 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km² Postleitzahl: 49594 Vorwahl: 05464 Kfz-Kennzeichen: OS Gemeindeschlüssel: 03 4 59 001 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Bremer Tor 8
49594 AlfhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Wübbolding (CDU) Lage der Gemeinde Alfhausen im Landkreis Osnabrück Alfhausen ist eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Bersenbrück im Landkreis Osnabrück, Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Alfhausen liegt etwa 27 km (Luftlinie) nördlich von Osnabrück zwischen den Südost-Ausläufern der Ankumer Höhe im Westen und dem Alfsee im Südosten. Eine schnelle Erreichbarkeit wird auch durch den nur ca. 10 km entfernten Autobahnanschluss Neuenkirchen-Vörden der BundesautobahnA 1 gegeben. Alfhausen liegt direkt an der Bundesstraße B 68 zwischen Bersenbrück im Norden und Bramsche / Hesepe im Süden.
Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Alfhausen 8,5–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 51% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 7% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Gemeindegliederung
Ortsteile sind: Alfhausen, Heeke, Thiene und Wallen. Die Gemeinde ist im Zuge der allgemeinen Gebietsreform in den 70er Jahren entstanden.
Nachbargemeinden
Alfhausen grenzt (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) an: Bersenbrück, Rieste, Bramsche und Ankum.
Geschichte
Das wehrhafte Kirchdorf Alfhausen „im sagenumwobenen Giersfeld, zu Füßen des Heiligenberges“ wurde 977 erstmals in einer Urkunde des Kaisers Otto II. vom 29. Oktober 977 als Alfhuson erwähnt.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Alfhausen im jeweiligen Gebietsstand und jeweils zum 31. Dezember.
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen [2] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.
Jahr Einwohner 1987 2471 1990 2551 1995 3512 2000 3535 2005 3807 2010 3801 1Ab 2008 enthalten die den Wanderungsdaten zugrunde liegenden Meldungen der Meldebehörden zahlreiche Melderegisterbereinigungen, die infolge der Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer durchgeführt worden sind. Daher sind die Daten nur eingeschränkt aussagekräftig.
Namensdeutung
Der althochdeutsche Ortsname Alfhuson ist vermutlich von einem der zahlreichen mit „Alf“ beginnenden Rufnamen abgeleitet (es gab auch einen Kurznamen Alf). Alfhausen würde somit bedeuten: Das Haus, in dem Alf wohnt. Es ist davon auszugehen, dass der Ort nach dem Haupthof der Umgebung benannt wurde, der einst einem Alf gehörte. Die Vermutung, dass Alf im Plattdeutschen die Zahl 11 bedeute und der Ortsname somit „Elf Häuser“, ist ortskundlich unhaltbar.[3]
Die Alkensage
In alter Zeit standen dort, wo jetzt das Dorf Alfhausen liegt, nur zwölf Häuser, deren Bewohner nach Merzen zur Kirche mussten. Eins von den Häusern lag weit ab in der Heide bei den alten Hünengräbern auf dem Giersfeld. Es hieß „der Krug“, weil die Kirchleute sich bei einem Kruge Bier von ihrem langen Wege zu erholen pflegten. Der Wirt – Alke hieß er – dachte mehr an seinen Verdienst als an den lieben Gott. Er nötigte die Leute zum Trinken und sagte immer sie kämen noch früh genug zur Messe. So kamen sie selten zur rechten Zeit. Endlich traf ihn Gottes Strafgericht. Als er wieder Kirchleute bei sich hatte, fluchte er, sein Haus sollte im Boden versinken, wenn sie nicht noch Zeit genug hätten. Da versank sein Haus und Hof und er mit ihnen.
An ihrer Stelle entstanden zwei tiefe Kuhlen, der „Alkenkrug“. Die Leute aber nannten die übrig gebliebenen elf Häuser Alfhausen, als wollten sie das untergegangene für immer aus ihrer Gemeinschaft ausschließen und bauten sich eine eigene Kirche. An der Stelle aber, wo der Wirt mit seinem Hause unterging, treibt Alke noch jetzt zur nächtlichen Stunde sein Unwesen. Wenn jemand dreimal um den Alkenkrug herumgeht und Alke mit seinem Namen ruft, dann kommt er als feuriges Rad und reißt ihn mit sich in den Abgrund.
Als nun einst der Bauer Grumfeld mit etlichen Freunden beim Biere saß und sie darauf zu sprechen kamen, wer das beste und schnellste Pferd habe, da verschwor sich Grumfeld bei Donner, Wetter und schwerer Not, er wolle in der nächsten Nacht auf seinem Schimmel zum Alkenkrug reiten und Alke zum Wettstreit herausfordern. Die anderen nahmen ihn beim Wort und wetteten um neun Pfund Silber, dass er das nicht fertig bringe. Er nahm die Wette an und machte sich zum Ritt bereit. Er putzte sein Pferd, führte es zum Alkenkrug und zeigt ihm, was es in der Nacht zu tun habe. Das kluge Tier begriff alles und kam in schnellem Lauf mit seinem Herrn zurück. Der zeigt ihm, dass er das große Tor in der Nacht offen lasse wollte und gab ihm das Beste, was er hatte, zu fressen. Vor allem aber betete er dreimal in heiliger Andacht zum Vater, Sohn und heiligen Geist, dass sie ihm seine Sünden vergeben, seine Seele bewahren und ihn aus der Gefahr erretten möchten.
So kam Mitternacht heran; Grumfeld ritt zur Alkenkuhle, hat an ihren Rand. Es war eine stille, sternenklare Nacht. Kein Laut, nicht einmal ein Fuchs oder eine Eule ließen sich hören. Der Schimmel stand und rührte kein Glied. Grumfeld betet still vor sich hin. Da hörte er die zwölfte Stunde schlagen, erst von Ueffeln, dann von Merzen und zuletzt von Alfhausen. Beim letzten Schlag rief er mit lauter Stimme: „Alke, kumm! Geihst Du mit?“ Da antwortet eine Stimme in Grabeston: „Töf! Den eennen Schoh will ik noch antücken, den ännern anrücken, dann will ik die Düwel woll kriegen!“
In demselben Augenblick gab der Bauer seinem Pferde die Sporen, und in rasendem Lauf jagte das Tier dem Hofe zu, Alke als feuriges Rad hinterher. Näher und näher kam das feurige Ungetüm. Da setzte der Schimmel über die Tür auf die Diele, gerade in dem Augenblick, als es den Reiter packen wollte.
Grumfeld war gerettet und hatte seine Wette gewonnen, aber sein Pferd verloren. Es war tot zusammengebrochen. An der Herdstätte dankte Grumfeld seinem Herrgott und gelobte, ihn nicht wieder zu versuchen.
Das Wahrzeichen des glühenden Rades sah man am anderen Morgen am Türpfosten: Er war schwarz verkohlt.
Religionen
Der Großteil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Jedoch finden sich auch andere Religionsgemeinschaften in dem Ort.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat gegenwärtig 15 Mitglieder aus 3 Parteien oder Gruppen. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Gemeinde Alfhausen: Wahlergebnisse und Gemeinderäte CDU SPD Grüne FDP BLA1 Einzel-
bewerberSonstige Gesamt Wahl-
beteiligungWahlperiode % % % % % % % % % 1996 – 2001 59,2 9 10,6 3 2,7 1 - - 27,5 5 - - - - 100 18 78,4 2001 – 2006 52,7 8 8,2 1 1,0 0 - - 38,0 6 - - - - 100 15 68,0 2006 – 2011 62,8 10 7,7 1 1,8 0 2,1 0 25,6 4 - - - - 100 15 54,1 2011 – 2016 Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[4], Landkreis Osnabrück[5][6].
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,
da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.
1 Bürgerliste AlfhausenStädtepartnerschaften
- La Meignanne, Maine-et-Loire, Pays de la Loire, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Alfhausen ist die Geburtsstätte zahlreicher Musikgruppen, unter anderem der Groovin' Goblins.
Bauwerke
Die frisch renovierte römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannis aus dem 13. Jahrhundert ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes, mit ihrer Ausstattung aus teilweise gotischer Zeit, wie z. B. der Bentheimer Taufstein oder auch die Strahlenmadonna aus dem Jahre 1517. Des Weiteren gibt es im alten Ortskern noch einige gut erhaltene Gebäude aus dem 16. Jahrhundert.
Der ab 1971 als Hochwasser-Rückhaltebecken für die Hase künstlich angelegte Alfsee erlangte seinen Namen durch die Nähe zur Gemeinde Alfhausen. Als ein beliebtes Ausflugsziel für Ferienreisende und Ausflügler hat der See in den letzten Jahren an großer Bedeutung gewonnen. Dieses Rückhaltebecken wurde in den 1990er Jahren um ein zweites Rückhaltebecken erweitert, um zusätzliche Auffangflächen zu erhalten.
Im Mittelpunkt des Ortsteiles Heeke steht die Heeker Klause (erbaut 1818), die 1970 renoviert und eingeweiht wurde. Noch heute wird die Klause für Maiandachten und das jährliche Bittamt genutzt.
Naturdenkmäler
Verschiedene steinzeitliche Gräber sind im Grenzgebiet zum Ort Ankum Giersfeld zu besichtigen.
Sport
In der Gemeinde werden verschiedene Sportarten angeboten: Fußball, Judo, Radsport, Volleyball, Sportschießen, Reiten und Angeln.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Alfhausen liegt an der B 68 und der Eisenbahnlinie Osnabrück-Oldenburg. Der Bahnhof in Alfhausen wurde vor einigen Jahren stillgelegt, die nächsten Bahnhöfe sind Bersenbrück im Norden und Bramsche (Hesepe) im Süden. Der Bahnhof in Rieste an der Eisenbahnlinie Osnabrück–Bremen ist etwa 6 km entfernt. Durch die naheliegende A 1 - Hansalinie - Abfahrt Osnabrück-Nord, Neuenkirchen-Vörden bzw. Holdorf ist Alfhausen per PKW zu erreichen.
Söhne und Töchter Alfhausens
- Im Ortsteil Thiene wurde die Bildhauerin Katharina Hörnschemeyer (1895-1983) geboren.
Sonstiges
Durch die Popularität der Fernsehfigur Alf wurden während der 80er und 90er Jahre häufig die Ortsschilder von Alfhausen gestohlen.
Weblinks
Commons: Alfhausen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung
- ↑ Wilhelm Fangmeyer: Deutung von Ortsnamen im Osnabrücker Land. In: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, 1982. S. 78.
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
- ↑ Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001
- ↑ Landkreis Osnabrück, Die Kommunalwahl Osnabrücker Land vom 10. September 2006; Amtliche Endergebnisse
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