- Grün ist die Heide (1951)
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Filmdaten Deutscher Titel Grün ist die Heide Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1951 Länge 90 Minuten Altersfreigabe FSK 12 (heute 6) Stab Regie Hans Deppe Drehbuch Bobby E. Lüthge nach Motiven von Hermann Löns Produktion Berolina Filmproduktion GmbH, Berlin, (Kurt Ulrich) Musik Alfred Strasser Kamera Kurt Schulz Schnitt Hermann Ludwig Besetzung - Sonja Ziemann: Helga Lüdersen
- Rudolf Prack: Walter Rainer
- Maria Holst: Nora von Burkwitz
- Willy Fritsch: Amtsrichter
- Hans Stüwe: Lüder Lüdersen
- Otto Gebühr: Gottfried Lüdersen
- Margarete Haagen: Frau Lüdersen
- Hans Richter: Hannes
- Kurt Reimann: Nachtigall
- Ludwig Schmitz: Tünnes
- Josef Sieber: Oberförster
- Oskar Sima: Zirkusdirektor
- Else Reval: Frau Zirkusdirektor
- Ernst Waldow: Apotheker
- Kurt Pratsch-Kaufmann: Lehrer
- Herbert Weißbach: Ein Schlesier
- Franz-Otto Krüger: Maler
- Rolf Weih: Arzt
Grün ist die Heide von Regisseur Hans Deppe aus dem Jahr 1951 ist der Inbegriff des Heimatfilms. Es handelt sich um eine zeitbezogene Adaption des gleichnamigen Films von 1932, bei dem Hans Behrendt Regie führte. Die Außenaufnahmen entstanden in der Lüneburger Heide und in der Ortschaft Bleckede bei Lüneburg. In Hannover erfolgte die Uraufführung am 14. November 1951.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Zuschauer erlebt frühzeitig den ehemaligen Rittergutsbesitzer Lüder Lüdersen als Wilderer. Lüdersen hat es nach seiner kriegsbedingten Flucht aus dem Osten zusammen mit seiner Tochter Helga in die Lüneburger Heide verschlagen, wo er jetzt bei seinem Cousin als Verwalter lebt.
Der neue Förster Walter Rainer ist entschlossen, dem gefährlichen Wilderer auf die Spur zu kommen. Bei seinen Streifzügen lernt er Helga Lüdersen kennen und verliebt sich in sie. Da erscheint der Wilderer, doch Helga hindert den Förster, auf ihn zu schießen.
Sie hat ihren Vater bereits als Wilderer erkannt. Es war der Verlust der geliebten Heimat, der Lüdersen zum Wilderer werden ließ. Er will mit Rücksicht auf seine Tochter jedoch nicht mehr wildern. Als ein Gendarm erschossen wird, fällt der Verdacht auf ihn, doch Lüdersen kann seine Unschuld beweisen. Helga bittet ihn eindringlich, mit ihr in die Stadt fortzuziehen. Schweren Herzens erklärt er sich damit einverstanden.
Während im Ort ein Volksfest gefeiert wird und Polizei die Heide durchstreift, kommt es zur Entscheidung. Lüdersen trifft bei seinem letzten Spaziergang durch die Heide auf einen anderen Wilderer und wird im Kampf mit ihm verwundet. Der Förster und die Polizei aber können ihn retten und seinen Gegner, den gesuchten Mörder des Gendarmen, festnehmen. Somit steht auch dem Glück Helgas mit dem Förster nichts mehr im Wege. Als zweites Paar finden sich der Amtsrichter und die Zirkusreiterin Nora, die eigentlich nach Amerika wollte.
Lieder
- Grün ist die Heide; Musik: Karl Blume / Text: Hermann Löns [1]
- Riesengebirglers Heimatlied; Musik: V. Hampel / Text: O. Fiebiger
- Rose-Marie, Rose-Marie; Musik: Fritz Jöde / Text: Hermann Löns
- Auf Wiedersehn; Musik: Ernst Licht / Text: Hermann Löns
- Auf der Lüneburger Heide; Musik: Ludwig Rahlfs / Text: Hermann Löns
Weiteres
Mit etwa 16 Millionen Kinozuschauern wurde Grün ist die Heide zu einem der erfolgreichsten deutschen Kinofilme und gilt nach der im Vorjahr entstandenen reinen Operettenverfilmung Schwarzwaldmädel (1950) aufgrund der erstmals geleisteten Förderung durch das Bundesinnenministerium als erster Heimatfilm. Nach der Kriegszeit, den ernüchternden Trümmerfilmen und der Flut amerikanischer Produktionen kam er den in der Bevölkerung weit verbreiteten Sehnsüchten nach Harmonie und privatem Glück entgegen. In der Erstverfilmung von 1932 verlor der Gutsbesitzer sein Gut und seine Jagdgründe aus finanziellen Gründen. Drehbuchautor Lüthge machte nun aus ihm einen heimatvertriebenen Ostpreußen, was wesentlich zum großen Erfolg dieses Filmes beitrug, verstärkt durch die Darbietung von Riesengebirglers Heimatlied. In ganz besonderer Weise sprach der Film damit natürlich vielen Menschen aus der Seele, die durch den Zweiten Weltkrieg und Vertreibung ihre Heimat verloren hatten. Ansprechend war auch, gerade für die noch immer von Bombenruinen umgebenen Städter, die farbige Darstellung der ungetrübten Naturidylle der Lüneburger Heide, in der die Handlung spielt. Damit folgt der Film Motiven des „Heidedichters“ Hermann Löns (1866-1914).
Die Außenaufnahmen entstanden u.a. auf dem Schützenplatz und vor dem Schloss in Bleckede.
Kritiken
- „Auch bei der x-ten Wiederholung auf der Mattscheibe bringt die Heimatschnulze um ein Flüchtlingsmädchen und einen Förster immer wieder traumhafte Einschaltquoten.“ (Heyne Filmlexikon, 1996)
- „Einer der ersten und geschäftlich erfolgreichsten deutschen ‚Heimatfilme‘ der Nachkriegszeit. Inhalt: Förster und vornehmer Wilderer, Flüchtlingsschicksal, Trachtenfest und zur Belustigung drei alberne Landstreicher. Gekünstelt und lebensfern.“ – 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 172
- „Der Film klingt in der geselligen Runde eines schlesischen Vertriebenenverbandes aus, der voll Inbrunst und wehmütiger Sehnsucht nach der guten alten Zeit ‚Riesengebirglers Heimatlied‘ zum Besten gibt, anstatt darüber nachzudenken, warum man als versammelte Festgesellschaft nicht auf der Schneekoppe, sondern dröge trauernd in der flachen Heide herumhängt.“ – Das große TV Spielfilm Filmlexikon. Digitale-Bibliothek-Sonderband (CD-ROM-Ausgabe). Directmedia, Berlin 2006, ISBN 3-89853-036-1, S. 5234
- „Ein kitschiges Heidepostkarten-Album, das sich zur Stimmungsmache schmalziger Lieder von Hermann Löns und des Riesengebirgsliedes bedient.“ (Filmdienst)
Auszeichnungen
- 1952: Sonderpreis der Fachzeitschrift Filmblätter als meistterminierter Spielfilm 1952
- 1953: Bambi als geschäftlich erfolgreichster deutscher Film 1952
Einzelnachweise
Literatur
- Gerhard Bliersbach: So grün war die Heide. Der deutsche Nachkriegsfilm in neuer Sicht. Beltz Verlag, Weinheim und Basel 1985. ISBN 3-407-85055-7
Weblinks
- Grün ist die Heide in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Grün ist die Heide bei www.filmportal.de
- Text von Grün ist die Heide
Kategorien:- Filmtitel 1951
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