- Hanauer Landstraße
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Hanauer Landstraße Straße in Frankfurt am Main Neckermann Versandhaus Basisdaten Ort Frankfurt am Main Ortsteil Ostend, Frankfurt-Fechenheim Angelegt Mittelalter Anschlussstraßen Allerheiligenstraße (West), Frankfurter Landstraße (Ost) Querstraßen Allerheiligentor, Zobelstraße, Ratswegbrücke, Alt-Fecheheim Bauwerke Riederhöfe, Neckermann Versandhaus, Gasthof Mainkur, DE-CIX Technische Daten Straßenlänge 7 km[1] Die Hanauer Landstraße ist die wichtigste östliche Ausfallstraße in Frankfurt am Main. Sie beginnt am Allerheiligentor in der Innenstadt und verläuft durch die Stadtteile Ostend und Fechenheim bis zur Stadtgrenze nach Bischofsheim.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Hanauer Landstraße ist Teil einer historischen Handelsstraße, der Untermainstraße, die von der Mainmündung durch das Kinzigtal und in den Fuldaer Raum führte. 1765 wurde die Straße zur kurhessischen Chaussee ausgebaut. An der Mainkur bei Fechenheim entstand eine Zollstation, die 1830 während der Hanauer Krawalle zerstört wurde. Hier fand die kurhessische Kontrolle an der Grenze zwischen Kurhessen und Frankfurt statt. 1870 begann mit der Eröffnung der Cassella-Werke die Industrialisierung der Straße. Bei seinem Deutschlandbesuch 1963 fuhr der amerikanische Präsident John F. Kennedy im offenen Cabriolet durch die Hanauer Landstraße, nachdem er in Hanau eine Kaserne besichtigt hat. Von 1961 bis 2003 stand in der Hanauer Landstraße die größte Feuerwache in Frankfurt – bis zu ihrem Abriss und dem Bau des BKRZ im Stadtteil Eckenheim. Heute hat die ehemals als trist geltende Hanauer Landstraße erheblich an Attraktivität gewonnen; unter anderem auch durch diverse vom Immobilieninvestor Ardi Goldman realisierte Bauprojekte.
Bedeutung
Zwischen dem Allerheiligentor und dem Ostbahnhof ist die „Hanauer“ eine innerstädtische Geschäftsstraße, östlich davon vorwiegend gewerblich geprägt. Inzwischen haben sich auf der fast schnurgeraden "Hanauer" ab der Bahnüberführung 22 Autohäuser mit 34 Marken angesiedelt und diese Konzentration damit zur umsatzstärksten "Automeile Deutschlands" gemacht. Der Straßenverlauf stellt nahezu die Ideallinie zwischen dem Fechenheimer Mainbogen und der Frankfurter Innenstadt dar. Teile der Hanauer Landstraße dienen dem überregionalen Verkehr, sind Teil der Bundesstraßen 8 und 40. Die Hanauer Landstraße wird auf nahezu ganzer Länge von der Straßenbahnlinie 11 befahren, abschnittsweise auch von der Linie 12. Die Straße ist zu beiden Seiten mit einem Radweg versehen.
Verlauf
Ostend
Das Ostend wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer zerstört. Die Bebauung an der unteren Hanauer Landstraße zeigt deshalb überwiegend die Architektur der Wiederaufbauzeit. In diesem Teil der Straße befinden sich einige Geschäfte zur Versorgung des Stadtteils.
Die nach Norden abzweigende Zobelstraße führt nach wenigen Schritten zum Heinrich-von-Gagern-Gymnasium und zum Zoo, die gegenüber nach Süden führende Windeckstraße zur ehemaligen Großmarkthalle, der künftigen Europäischen Zentralbank. An der Ecke zur Uhlandstraße befindet sich ein Eingang zum unterirdischen S-Bahnhof Ostendstraße.
Osthafen
Unterhafen
Jenseits der Unterführung unter der Bahnstrecke Frankfurt–Hanau beginnt das Hafengebiet des Osthafens. Die nach Süden abzweigende Honsellstraße führt in den südlichen Teil des Hafens, die am Osthafenplatz beginnende Lindleystraße in den nördlichen.
Die Hanauer Landstraße wird nun im Süden vom Hafengebiet, im Norden von der Bahnstrecke Frankfurt–Hanau mit dem Güterbahnhof Frankfurt Ost begleitet. Zum Beginn dieses Abschnitts befindet sich rechts die Produktion und der Verkauf der Rindswurst-Hersteller Gref-Völsing. In der Straße selbst befinden sich hier mehrere Autohäuser. Dieser Abschnitt der Straße hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert: In ehemalige Industriegebäude zogen Büros ein, der Straßenabschnitt nimmt immer mehr innerstädtischen Charakter an. Hier befinden sich jetzt unter anderem Hotels, Werbeagenturen, Einrichtungshäuser und die Romanfabrik Frankfurt.
An der Ecke zur Intzestraße, etwas südlich der Hanauer Landstraße, liegen die wenigen erhaltenen Reste der Riederhöfe, eines mittelalterlichen Hofguts an der Frankfurter Landwehr. In der Nähe verlief die Grenze zwischen der Grafschaft Hanau, später Kurhessen, und Frankfurt. Auf der Nordseite befindet sich die zentrale Gleiswerkstatt der Frankfurter Straßenbahn.
Oberhafen
Kurz darauf kreuzen der zur Kaiserleibrücke führende Ratsweg und die aufgeständerte Stadtautobahn A 661 die Hanauer Landstraße. Der Knotenpunkt ist als großer Kreisverkehr ausgestaltet, bekannt als Ratswegkreisel.
Die nach Süden abzweigenden Straßen Daimlerstraße und Benzstraße führen in den Oberhafen, den jüngsten Teil des Frankfurter Binnenhafens.
Dieser Straßenabschnitt ist breiter als der vorige, die industrielle Bebauung steht abseits der Straße.
Fechenheim
Auf der südlichen Straßenseite folgt nun das 1960 bezogene, große Gebäude der Hauptverwaltung des Neckermann Versands, ein Gebäude von Egon Eiermann, kurz darauf auf der nördlichen Seite das Stammwerk des Chemieunternehmens Cassella Farbwerke Mainkur.
An der Straßeneinmündung der Hugo-Junkers-Straße endet die aus Frankfurt-Schwanheim kommende Straßenbahnlinie 12. Dafür befindet sich hier eine Wendeschleife.
An der Mainkur biegt die Straßenbahnlinie 11 rechts nach Süden in die Straße Alt-Fechenheim ab und links geht es zur Vilbeler Landstraße und zum Bahnhof Mainkur. Die Hanauer Landstraße wird zur Uferstraße am nördlichen Mainufer. Nach rund einem Kilometer erreicht die Straße die Stadtgrenze nach Maintal und ändert ihren Namen in Frankfurter Landstraße.
Einzelnachweise
- ↑ Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main (Hrsg.): DVD Amtliche Stadtkarten Frankfurt am Main 2009. Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 2009. (online)
Weblinks
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Commons: Hanauer Landstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Interessengemeinschaft Hanauer Landstraße
Kategorien:- Straße in Frankfurt am Main
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