- Hans Georg Hofmann
-
Hans Georg Hofmann (* 26. September 1873 in Hof; † 31. Januar 1942 in München) war Berufssoldat und ein deutscher Politiker der NSDAP. Von 1932 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Reichstages für den Wahlkreis Niederbayern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hofmann besuchte die Volksschule in Hof und in Steinwiesen und danach das Gymnasium in Bamberg. Er trat am 1. August 1893 als Fahnenjunker in das 16. bayrische Infanterie-Regiment in Passau ein und besuchte in den Jahren 1894 und 1895 die Kriegsschule in München. Wieder zurück in Passau wurde er Leutnant. Von 1900 bis 1903 war er Oberleutnant und Adjutant beim Bezirkskommando in Vilshofen an der Donau. Er ging 1910 als Hauptmann zum 13. bayrischen Infanterie-Regiment und nahm im Ersten Weltkrieg an den Feldzügen gegen Frankreich und Russland teil. Während des Krieges wurde ihm das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse verliehen. Gegen Kriegsende geriet er in Ypern in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach drei Monaten im Januar 1919 wiederkehrte.
Im April 1919 war Hofmann wieder in Ingolstadt, wo er zum Anführer der Einwohnerwehr avancierte. Er schloss sich als Bataillonskommandeur dem Freikorps Epp an und war mit diesem an der Niederschlagung des Hamburger Sülzeaufstandes beteiligt. Zwischen 1919 und 1923 war Hofmann in Passau als Kommandeur eines Infanteriebatallions stationiert. Zugleich war er bis 1923 Führer des Bundes „Bayern und Reich“, der stärksten paramilitärischen Vereinigung in Bayern mit föderalistisch-monarchischen Zielen. Im April 1923 wechselte Hofmann zum „Bund Vaterland“. 1920 lernte er Hitler kennen. Während des gescheiterten Hitlerputsches am 9. November 1923 vermittelte Hofmann zwischen den Putschisten und der Reichswehr. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ihm deshalb am 20. April 1939 der Blutorden verliehen.
Seit Mai 1922 Oberstleutnant, war Hofmann von April 1923 bis Januar 1926 Kommandant der Festung Ingolstadt. Offiziell schied er am 18. Januar 1926 aus dem Militärdienst aus, war bis 1931 jedoch weiter für die Reichswehr tätig.
Politik
Der NSDAP (Mitglieds-Nr. 550.075) trat Hofmann am 1. Juni 1931 bei. Von Juli 1932 bis zu seinem Tod war er Abgeordneter der NSDAP im Reichstag. Im Juli 1931 übernahm er die Führung der SA-Gruppe Bayern. Zwischen September 1932 und März 1933 führte er die SA-Obergruppe IV, die SA-Gruppen Bayerische Ostmark, Franken und „Hochland“ (Oberbayern und Schwaben) umfasste. Am 1. April 1933 wurde Hofmann zum SA-Obergruppenführer befördert; 1934 war er vorübergehend Inspekteur „Südost“ der Obersten SA-Führung (OSAF).
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten war Hofmann zwischen April 1933 und Juni 1934 Regierungspräsident für Ober- und Mittelfranken. Im Juli 1934 wurde er Staatssekretär beim Reichsstatthalter für Bayern, Franz von Epp. 1933 zum Ehrenbürger von Bayreuth ernannt, verlieh ihm Hitler am 20. April 1937 den Titel eines Generalmajors. Zudem war Hofmann ehrenamtliches Mitglied des Volksgerichtshofes seit dessen Gründung 1934. Hofmann starb im Januar 1942 an einem Herzschlag; für ihn rückte Helmut Sündermann in den Reichstag nach.
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Georg Hofmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Georg Hofmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Wer ist wer in Bayreuth?
Regierungspräsidenten von Mittelfranken (bis 1837 Generalkommissäre)Friedrich Karl Graf von Thürheim | Max Freiherr von Lerchenfeld | Friedrich Karl Graf von Thürheim | Ernst Friedrich Freiherr von Dörnberg | Karl Josef Graf von Drechsel | Arnold von Mieg | Franz Joseph Edler von Stichaner | Friedrich Karl Reichsgraf von Giech | Ferdinand Joseph Anton Freiherr von Andrian-Werburg | Karl Freiherr von Welden | Bernhard Benjamin Friedrich Ritter von Volz | Max von Gutschneider | Wilhelm Johann Nepomuk Freiherr von Pechmann | Gottfried Ritter von Feder | Hugo Freiherr von Hermann | Julius Ritter von Zenetti | Karl Ritter von Schelling | Ludwig Freiherr von Welser | Julius Ritter von Blaul | Ludwig Huber | Gustav Rohmer | Hans Georg Hofmann | Hans Dippold | Heinrich Detloff von Kalben | Ernst Reichard | Hans Schregle | Karl Burkhardt | Heinrich von Mosch | Karl Inhofer | Thomas Bauer
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hans Georg Anniès — (* 25. Mai 1930 in Liebenfelde/Ostpreußen; † 7. Juni 2006 in Moritzburg/Sachsen) war ein deutscher Druckgraphiker und Bildhauer. Nachdem ihm in der Deutschen Demokratischen Republik wegen seiner unkonformen Einstellung eine akademische… … Deutsch Wikipedia
Hans Georg von Carlowitz — (* 11. Dezember 1772 in Großhartmannsdorf; † 18. März 1840 in Kötzschenbroda) war ein sächsischer Minister und Bundestagsgesandter. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Hans Küng — (2009) Hans Küng (* 19. März 1928 in Sursee, Kanton Luzern) ist ein Schweizer Theologe, römisch katholischer Priester und Autor. Er ist emeritierter Professor für Ökumenische Theologie an der Eberh … Deutsch Wikipedia
Hans Lautenbacher — (* 15. November 1883 in Teuerting, Kreis Kelheim; † 27. September 1966 in Landau in der Pfalz) war ein hessischer Politiker (Zentrum) und ehemaliger Abgeordneter des Landtags des Volksstaates Hessen in der Weimarer Republik. Hans Lautenbacher war … Deutsch Wikipedia
Hofmann — Verteilung des Namens Hofmann in Deutschland Hofmann ist ein deutscher Familienname. Varianten Hofman, weitere siehe Hoffmann Bekannte Namensträger … Deutsch Wikipedia
Hans — /hanz/; Ger. /hahns/, n. a male given name, Germanic form of John. * * * (as used in expressions) Andersen Hans Christian Hans Arp Baldung Hans Hans Baldung Grien Bethe Hans Albrecht Buchner Hans Bülow Hans Guido baron von Gadamer Hans Georg… … Universalium
Hans — (as used in expressions) Andersen, Hans Christian Hans Arp Baldung, Hans Hans Baldung Grien Bethe, Hans (Albrecht) Buchner, Hans Bülow, Hans (Guido), barón von Gadamer, Hans Georg Hassler, Hans Leo Henze, Hans Werner Paul Ludwig Hans Anton von… … Enciclopedia Universal
Georg Christoph Lichtenberg — (* 1. Juli 1742 in Ober Ramstadt bei Darmstadt; † 24. Februar 1799 in Göttingen) war Mathematiker und der erste deutsche Professor für Experimentalphysik. Als deutscher Schriftstell … Deutsch Wikipedia
Hans Rubenbauer — (* 10. Dezember 1885 in Amberg; † 27. Juli 1963 in München) war ein deutscher Altphilologe. Leben Der Sohn eines Ökonomen aus der Oberpfalz studierte in München Klassische Philologie, um zunächst den Beruf des Lehrers zu ergreifen. Während seines … Deutsch Wikipedia
Georg Kardinal Sterzinsky — Georg Maximilian Kardinal Sterzinsky (* 9. Februar 1936 in Warlack, Landkreis Heilsberg, Ostpreußen) ist Erzbischof von Berlin. Inhaltsverzeichnis 1 … Deutsch Wikipedia