- Hans Rudolf Merz
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Hans-Rudolf Merz (* 10. November 1942 in Herisau, Kanton Appenzell Ausserrhoden) ist ein Schweizer Politiker der «FDP. Die Liberalen.» (früher Freisinnig-Demokratische Partei). Er ist seit seiner Wahl in den Bundesrat im Jahre 2003 Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes und somit Finanzminister der Schweiz. Während des Jahres 2009 amtiert er als Bundespräsident.
Inhaltsverzeichnis
Berufliche und politische Karriere
Merz studierte Ökonomie an der Hochschule St. Gallen (HSG), war dort als Assistent tätig und wurde 1971 promoviert. Von 1977 bis 2003 war er als selbständiger Unternehmensberater in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika sowie im arabischen Raum tätig. Gleichzeitig sass er im Verwaltungsrat mehrerer Schweizer Unternehmen. Als Berater befasste er sich schwergewichtig mit der Rekrutierung und Entwicklung der obersten Kader sowie mit der Unternehmensentwicklung. Als letzter Präsident der Ausserrhoder Kantonalbank organisierte er den Verkauf des angeschlagenen Instituts an die UBS [1].
Politisch aktiv war Merz bereits in den 1960er-Jahren als Sekretär der FDP des Kantons St. Gallen. Später präsidierte er den interimistischen Einwohnerrat Herisau. Danach folgte eine lange Periode politischer Abstinenz. An der letzten Landsgemeinde von Appenzell Ausserrhoden, welche 1997 mit einer an der Landsgemeinde beschlossenen Urnenabstimmung abgeschafft wurde, trat er als wilder Kandidat, unterstützt von der SVP, an. Er gewann die Wahl und vertrat von 1997 bis 2003 den Kanton Appenzell Ausserrhoden im Ständerat.
Merz wurde am 10. Dezember 2003 in den Bundesrat gewählt. Er steht dem Eidgenössischen Finanzdepartement vor. Bei dieser Wahl setzte er sich gegen die ebenfalls freisinnige Kandidatin Christine Beerli durch. Dies und die wenige Stunden zuvor erfolgte Abwahl von Ruth Metzler führte zu Kritik betreffend Ungleichbehandlung der Frauen.
Bei den Bundesratswahlen 2007 vom 12. Dezember 2007 wurde Merz mit dem besten Resultat aller Kandidaten für eine weitere Amtszeit bestätigt. Er erhielt 213 von 233 gültigen Stimmen der Bundesversammlung. Am 13. Dezember 2007 wurde Hans-Rudolf Merz mit 193 von 211 gültigen Stimmen zum Vizepräsidenten des Bundesrates für das Jahr 2008 gewählt.[2]
Am Abend des 20. Septembers 2008 erlitt Merz einen Herz-Kreislauf-Stillstand und wurde ins Spital Herisau gebracht, wo man ihn reanimierte und danach ins Kantonsspital St. Gallen verlegte. Hier wurde er in ein künstliches Koma versetzt.[3] Am folgenden Tag überführte man ihn ins Inselspital nach Bern. Noch am selben Abend wurde er durch den renommierten Herzchirurgen Thierry Carrel operiert. Dabei wurden ihm fünf Bypässe gelegt.[4] Am Mittwoch, dem 24. September, erwachte Merz aus dem Koma und war ansprechbar.[5] Nach seiner Genesung und einer Kur hat Merz am 3. November 2008 das Eidgenössische Finanzdepartement wieder übernommen.[6]
Am 10. Dezember 2008 wählte die Vereinigte Bundesversammlung an der Bundesratswahl 2008 Hans-Rudolf Merz mit 185 von 209 gültigen Stimmen zum Bundespräsidenten für das Jahr 2009.[7] In Herisau wurde er zu seiner Wahl gefeiert.
Er spricht Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch, Italienisch und Russisch.[8]
Privates
Hans-Rudolf Merz ist mit der Künstlerin Roswitha Merz verheiratet. Sie wohnen in Herisau und haben drei erwachsene Söhne. Merz ist Bürger von Beinwil am See im Kanton Aargau.
Veröffentlichungen
- Finanz- und Verwaltungsvermögen in öffentlich-rechtlicher und wirtschaftlicher Betrachtungsweise, unter besonderer Berücksichtigung der Staatsrechnungen der Kantone. St. Gallen 1971 (Dissertation)
- Die aussergewöhnliche Führungspersönlichkeit: Essay über Elativität und elative Persönlichkeit. Rüegger, Grüsch 1987, ISBN 3-7253-0297-9
- Der Landammann und weitere Erzählungen aus dem Appenzellerland. Schläpfer, Herisau 1992, ISBN 3-85882-072-5
Weblinks
- Lebenslauf von Hans-Rudolf Merz auf der Website des Eidgenössischen Finanzdepartements
- Biografie von Hans-Rudolf Merz auf der Website der Bundesversammlung
- Artikel Merz, Hans-Rudolf im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Kaspar Surber: Sein kleines Bankgeheimnis. In:WOZ die Wochenzeitung, Ressort Schweiz, 4. Dezember 2008
- ↑ Mit 61 Jahren als Quereinsteiger in Bundesrat gewählt – Ein Porträt von Bundesrat Hans-Rudolf Merz, NZZ, 21.9.08
- ↑ Bundesrat Hans-Rudolf Merz nach Kreislaufkollaps im künstlichen Koma, Bundeskanzlei, 21.9.08
- ↑ Merz ausser Lebensgefahr, TA, 21.9.08
- ↑ Merz’ Zustand «besser als erträumt», TA, 24.9.08
- ↑ Bundesrat Hans-Rudolf Merz wieder im Amt, Bundeskanzlei, 3.11.08
- ↑ Hans-Rudolf Merz ist Bundespräsident für 2009, NZZ, 10.12.08
- ↑ Ein Mann und zwei Leben: Hans-Rudolf Merz – Bundespräsident des Jahres 2009, NZZ, 30.12.08
Vorgänger
Mitglied im Schweizer Bundesrat
seit 2004Nachfolger
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Die amtierenden Schweizer BundesräteMicheline Calmy-Rey | Pascal Couchepin | Moritz Leuenberger | Doris Leuthard | Ueli Maurer | Hans-Rudolf Merz | Eveline Widmer-Schlumpf
Vorsteher des Eidgenössischen FinanzdepartementsJosef Munzinger | Daniel-Henri Druey | Josef Martin Knüsel | Jakob Stämpfli | Constant Fornerod | Jean-Jacques Challet-Venel | Victor Ruffy | Paul Cérésole | Karl Schenk | Johann Jakob Scherer | Wilhelm Matthias Naeff | Bernhard Hammer | Simeon Bavier | Walter Hauser | Robert Comtesse | Marc-Emile Ruchet | Josef Anton Schobinger | Giuseppe Motta | Jean-Marie Musy | Albert Meyer | Ernst Wetter | Ernst Nobs | Max Weber | Hans Streuli | Jean Bourgknecht | Roger Bonvin | Nello Celio | Georges-André Chevallaz | Willi Ritschard | Otto Stich | Kaspar Villiger | Hans-Rudolf Merz
Personendaten NAME Merz, Hans-Rudolf KURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker (FDP) GEBURTSDATUM 10. November 1942 GEBURTSORT Herisau
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