- Jean-Marie Musy
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Jean-Marie Musy
Jean-Marie Musy (* 10. April 1876 in Albeuve; † 19. April 1952 in Freiburg), von Albeuve FR, war ein Schweizer Politiker (CVP).
Musy war 1911 bis 1919 Mitglied des Staatsrats des Kantons Freiburg. Am 11. Dezember 1919 wurde er in den Bundesrat gewählt und Vorsteher des Finanz- und Zolldepartements. Am 30. April 1934 trat er zurück.
Er war Bundespräsident in den Jahren 1925 und 1930 sowie Vizepräsident im Jahre 1924.
Im Zweiten Weltkrieg stand er faschistischen Ideen nahe und hatte Verbindungen zu Nazigrössen bis zu Heinrich Himmler. Diese konnte er zusammen mit seinem Sohn Benoît – als Privatperson ohne politischen oder diplomatischen Status – ausnutzen und am 5. Februar 1945 die Rettung von 1210 Juden aus dem KZ Theresienstadt in die Schweiz erwirken. Die Gruppe war für 1,25 Mio. Dollar gerettet.
Pierre Musy, das älteste seiner sieben Kinder, wurde 1936 Olympiasieger im Viererbob und war von 1963 bis 1967 Chef des Schweizer Nachrichtendienstes.
Siehe auch
- Franz Riedweg (1934/36 Mitarbeiter Musys, der zunächst Kontakte nach Deutschland aufbaute und später in der NSDAP Karriere machte)
- Die Nationale Front (NF) war eine schweizerische faschistische Partei in der Frontenbewegung der 1930er und 1940er Jahre.
- Eidgenössische Sammlung (Fortführung der NF nach 1938)
Literatur
- Chantal Kaiser: Bundesrat Jean-Marie Musy, 1919–1934. Universitätsverlag, Freiburg (Schweiz) 1999, ISBN 3-7278-1202-8.
- Manfred Flügge: Rettung ohne Retter, oder: Ein Zug aus Theresienstadt. dtv, München, ISBN 342324416X.
Weblinks
- Literatur von und über Jean-Marie Musy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Daniel Sebastiani: Jean-Marie Musy im Historischen Lexikon der Schweiz
- Geheimverhandlung zwischen H. Himmler und J. M. Musy in Wildbad 1945 und der Judentransport aus dem Konzentrationslager Theresienstadt
Vorgänger Amt Nachfolger Gustave Ador Mitglied im Schweizer Bundesrat
1920–1934Philipp Etter Josef Munzinger | Daniel-Henri Druey | Josef Martin Knüsel | Jakob Stämpfli | Constant Fornerod | Jean-Jacques Challet-Venel | Victor Ruffy | Paul Cérésole | Karl Schenk | Johann Jakob Scherer | Wilhelm Matthias Naeff | Bernhard Hammer | Simeon Bavier | Walter Hauser | Robert Comtesse | Marc-Emile Ruchet | Josef Anton Schobinger | Giuseppe Motta | Jean-Marie Musy | Albert Meyer | Ernst Wetter | Ernst Nobs | Max Weber | Hans Streuli | Jean Bourgknecht | Roger Bonvin | Nello Celio | Georges-André Chevallaz | Willi Ritschard | Otto Stich | Kaspar Villiger | Hans-Rudolf Merz | Eveline Widmer-Schlumpf
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