- Hanxleden (Adelsgeschlecht)
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Hanxleden (auch Hunxler oder Hangelscke) ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz Hanxleden heute ein Ortsteil von Schmallenberg im Hochsauerlandkreis ist. Im 14. und 15. Jahrhundert stellte das Geschlecht mehrere Amtmänner von Fredeburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Stammlinie
Siegfried von Hanxleden (* um 1180, † n. 1279) lebte als Ritter in Hanxleden und nahm von 1217 bis 1221 am Kreuzzug von Damiette teil. Nach seiner Rückkehr stiftete er mit seinem Nachbarn, dem Herrn von Sögtrop, auf der gemeinsamen Gutsgrenze eine Kirche nebst einer Pfarrstelle, aus der sich der Ort Kirchrarbach entwickelte.
Albert von Hanxleden (* um 1200), wurde um 1216 erwähnt und war möglicherweise sein Sohn.
Johann I. von Hanxleden (* um 1260) wurde 1326 erwähnt und war möglicherweise ein Enkel Albert von Hanxledens.
Goddert I. von Hanxleden (* um 1290) wurde 1327-1358 erwähnt (erste urkundliche Erwähnung 1327 als Godefridus de Hangeslede[1]). Er war Burgmann zu Grevenstein, Fredeburg und Schwarzenberg sowie Gograf zu Attendorn. Seine Frau hieß Cunigunde.
Johann II. von Hanxleden (* 1315, † n. 1374) war Amtmann und Burgmann zu Fredeburg. Er war verheiratet mit Catharina von Plettenberg-Bamenohl (* ca. 1315), einer Tochter des Westfälischen Landmarschalls Johann von Plettenberg und seiner Frau Olika von Büren.
Goddert II. von Hanxleden (* um 1340, † 1410) war Burgmann zu Grevenstein und Fredeburg, Drost in Nyle im Herzogtum Jülich. Um 1390 heiratete er Catharina von Hatzfeld zu Wildenburg.
Hunold von Hanxleden (* ca. 1390, † 1438) war Amtmann zu Fredeburg und Herr auf Bödefeld. 1410 erhielt er vom Kölner Kurfürsten die Genehmigung, die Burg Bödefeld zu bauen. Der Bau erfolgte zwischen 1425 und 1428. Er war in erster Ehe mit Beleke von Huckelheim und in zweiter Ehe mit Gertrud von der Elpe verheiratet. 1452 starb er und wurde in der Stiftskirche St. Walburga in Meschede begraben.
Johann III. von Hanxleden (* ca. 1410, † 1486), zweiter Sohn Hunolds und Belekes, war Herr auf Körtlinghausen und in Kallenhardt sowie Drost in Brilon. Um 1448 heiratete er Margarethe von Hatzfeld.
Wigand von Hanxleden (um 1440-1501) war 1483 Herr in Kallenhardt, Drost zu Erwitte und kurkölnischer Rat. Seine Frau war Elisabeth von Hörde.
Johann IV. von Hanxleden (um 1477-um 1560), Herr zu Körtlinghausen war heiratete Elisabeth von Kettler, Erbin der Kettelburg und des Rittergutes Herdringen. Er ließ dort um 1501 auf einer künstlichen Insel südlich der Vorburg der inzwischen verfallenen Kettelburg den Hanxledenschen Gräftenhof errichten. Im Jahr 1536 verpfändete die Grafschaft Waldeck den Assinghauser Grund an Hanxleden. Die Pfandschaft endete fünfzehn Jahre später.[2]
Wigand II. von Hanxleden (* um 1504, † 1576), Herr zu Körtlinghausen und Herdringen, war seit 1543 verheiratet mit Gertrud von Schorlemmer. Das Paar hatte sieben Kinder.
Georg Rombert von Hanxleden (* um 1540, † 1609) ihr ältester Sohn, war 1562 Marschall des Deutschen Ordens in Marburg, 1581 Komtur in Ottmarsheim und 1582 Landkomtur der Deutschordensballei Westfalen.
Elisabeth von Hanxleden, Tochter aus Georg Romberts Verbindung mit Walburga auf der Ham, heiratete 1599 in Mülheim an der Möhne den Rentmeister zu Bilstein, Ludwig von Stockhausen.
Hanxleden zu Bödefeld (erloschen)
Dietrich von Hanxleden (* um 1431), Sohn aus der zweiten Ehe Hunolds von Hanxledens mit Gertrud von der Elpes, erbte die Burg Bödefeld und heiratete um 1470 Anna von Bruch.
Ihr Nachfahre Johann von Hanxleden war der letzte Ritter auf der Burg. Um 1540 gründete er den Ort "Lichtenscheid", heute Altastenberg, Ortsteil von Winterberg, in dem er dort Köhler und Hirten ansiedelte. Dadurch geriet er in Konflikt mit den Bürgern von Winterberg, die das Land für sich beanspruchten. Das Gebiet war bis zum Ende der kurkölnischen Herrschaft dem Graf von Waldeck abgabenpflichtig.
Johann hatte eine Tochter Anna und einen illegitimen Sohn Jürgen. Nach seinem Tode ging das Burglehen um 1550 an die Familie seines Schwiegersohnes, die Ritter von Dersch, über.
Hanxleden zu Anröchte (erloschen)
Johann von Hanxleden zu Anröchte übernahm 1539 das Gut Haus Ostwig, heute Ortsteil der Gemeinde Bestwig. Die Familie hatte dort ihren Wohnsitz und baute das Haus im 17.Jahrhundert zu einem repräsentativen Herrensitz aus. 1771 erlosch die Ostwiger Linie der Hanxleden und der Besitz ging an die Familie der Freiherrn von Lüninck über. [3]
Wappen
Das Wappen zeigt in Blau einen schrägrechts liegenden vierarmigen goldenen Maueranker, dessen Enden in Schlangenköpfe ausgehen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein offener, wie der Schild belegter Flug.
Weitere Namensträger
- Johann Ernst von Hanxleden (1681-1732) Jesuit, Missionar in Indien, Philologe und Sanskritforscher
- Leopold Freiherr von Hanxleden, 1790 Domherr in Passau, Besitzer des Jagdschlosses Haidenhof Nord
- Reinhard von Hanxleden (* ca. 1957), Informatiker, Hochschullehrer an der Universität Kiel
- Wilhelm von Hanxleden (1789-1869), waldeckischer Landtagspräsident
Nachweise
- ↑ Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen von Joh. Seibertz, Bd. III, S. 480
- ↑ Otto Knoche: Der freie Grund. In: Sauerland. Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes 2/2009 S.72
- ↑ Webseite Ostwig
Literatur
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Görlitz 1901-1903, Digitalisat
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, ISSN 0435-2408
Weblinks
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