- Herforst
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Wappen Deutschlandkarte 49.9456.6972222222222320Koordinaten: 49° 57′ N, 6° 42′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm Verbandsgemeinde: Speicher Höhe: 320 m ü. NN Fläche: 3,75 km² Einwohner: 1.157 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 309 Einwohner je km² Postleitzahl: 54662 Vorwahl: 06562 Kfz-Kennzeichen: BIT Gemeindeschlüssel: 07 2 32 050 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 36
54662 SpeicherWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Werner Pick (SPD) Lage der Ortsgemeinde Herforst im Eifelkreis Bitburg-Prüm Herforst in der Eifel ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Speicher an.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ortsgemeinde Herforst liegt ca. 5 km östlich von Speicher. Stark geprägt wird die Ortsgemeinde durch hier ansässige Streitkräfte des Flugplatzes Spangdahlem. Durch die direkte Lage an der L 46 und der B 50 sind die Städte Bitburg und Trier sehr schnell zu erreichen. Der nahe gelegene Wald mit seinen gut ausgebauten Wegen bietet ideale Erholungs- und Sportmöglichkeiten.
Geschichte
Die Umgebung von Herforst war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt. Dies beweisen mehrere Hügelgräber, die seit dem späten 19. Jahrhundert archäologisch erforscht worden sind.
In römischer Zeit profitierte die Gegend um Herforst und Speicher vom großen Tonvorkommen und wurde zu einem bedeutenden Töpferzentrum. Beleg hierfür sind eine große Anzahl von Töpferöfen, in denen bis ins 5. Jahrhundert hinein vor allem Gebrauchskeramik für das nahegelegene Trier produziert wurde.
Ein weiterer Hinweis auf eine römische Nutzung der Umgebung von Herforst ist die spätantike Langmauer, die durch den heutigen Ort verlief und zu den größten antiken Bauwerken der Region Trier zählt.
Die archäologischen Funde aus der Umgebung von Herforst können im Rheinischen Landesmuseum Trier, dem Rheinischen Landesmuseum Bonn sowie dem Heimatmuseum Speicher besichtigt werden.
Herforst gehörte bis um 1800 zur Herrschaft Seinsfeld im Herzogtum Luxemburg.
Von 1770 bis 1800 war Herforst überwiegend Waldgebiet. Zudem befanden sich in der Nähe des Ortes mehrere umfangreiche Fischweiher, die später in Wiesen umgewandelt wurden. Die Fischereigerechtigkeit übten die luxemburgische Herrschaft Seinsfeld und die Klosterherren von Himmerod aus.
Um 1870 verdienten sich die Herforster ihr Geld mit Erzgraben. Eine besonders einträgliche Geldquelle waren auch die Steinhauerarbeiten. Der behauene Stein aus Herforst war bekannt und beliebt und wurde gerne für schöne Bauwerke bis weit die Mosel hinab bezogen.
Bevölkerung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):[2]
- 1815 – 406
- 1835 – 659
- 1871 – 775
- 1905 – 710
- 1939 – 710
- 1950 – 735
- 1961 – 704
- 1965 – 749
- 1970 – 766
- 1975 – 747
- 1980 – 735
- 1985 – 782
- 1987 – 796
- 1990 – 850
- 1995 – 928
- 2000 – 1.038
- 2005 – 1.123
- 2007 – 1.143
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Herforst besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU WG Gesamt 2009 6 8 2 16 Sitze 2004 5 9 2 16 Sitze Wappen
Blasonierung: Von Gold über Grün geteilt, oben ein durchgehendes, gekerbtes rotes Kreuz, unten ein goldener Eichenzweig mit Eichel.
Herforst gehörte bis um 1800 zur Herrschaft Seinsfeld im Herzogtum Luxemburg. Über lange Zeit war die Herrschaft im Besitz derer von Lontzen genannt Roben; sie führten in Gold ein durchgehendes, gekerbtes, rotes Kreuz. Der Ortsname Herforst geht zurück auf das mittelhochdeutsche „vorst“, ein Lehnwort aus dem mittellateinischen foresta, französisch forêt = Wald. Als Hinweis auf den Ortsnamen Her„forst“ zeigt der untere Schildteil in Grün einen goldenen Eichenzweig.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Eligius
Das Protokoll der Visitation von 1570 belegt eine schon in gotischer Zeit erbaute Kapelle für Herforst. Diese wurde 1729 abgerissen, um an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten. Aber auch dieser Kirchenbau wurde bald zu klein und 1832 durch die heutige Kirche ersetzt, die dem Hl. Eligius geweiht ist. Der langgezogene Saalbau mit rundem Chor wirkt äußerlich sehr schlicht und ist ca. 25m x 9 m groß. Jeweils sechs Fenster in den Langseiten lassen Licht in den Innenraum. Dieser ist bestimmt vom Hochaltar und den 14 holzgeschnitzten „Nothelferfiguren“. 1950 erhielt die Pfarrkirche drei neue Glocken, nachdem die alten während der beiden Weltkriege abgeliefert werden mussten.
Die Marienglocke trägt die Inschrift: 'Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus.'
Die Josephsglocke trägt die Inschrift: '"Hl. Joseph und ihr vierzehn Heiligen groß bei Gott o helfet uns in Not und Tod."'
Die Eligiusglocke trägt die Inschrift: 'Wir grüßen Dich freudig an Gottesthron, Eligius, heiliger Schutzpatron. O stärk' unseren Glauben, dass nichts uns kann rauben, die Liebe und Treue zu Christus dem Herrn.'
Die Orgel der Firma Ernst Seifert wurde 1959 eingeweiht.
Lourdesgrotte
Neben der Kirche wurde 1935 eine Lourdesgrotte errichtet. Sie ahmt die bekannte Grotte im Wallfahrtsort Lourdes nach, wobei in Herforst keine Figur der Bernadette aufgestellt ist. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten erstrahlt die Grotte seit dem Jahr 2000 wieder in neuem Glanz.
Römische Langmauer
Die Langmauer ist das größte römische Bauwerk in der Region Trier und verlief durch Herforst. Es handelte sich um eine 72 km lange Mauer, die ein Areal von 220 km² einschloss. Die beiden einzigen Inschriften dieses Bauwerks wurden in Herforst gefunden. Es handelt sich um zwei Bauinschriften, die belegen, dass militärische Einheiten die Mauer gebaut haben. Mit Hilfe der Inschriften und durch die Auswertung der Mauertechnik konnte die Errichtung der Mauer in die 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts datiert werden. Auf Initiative des Heimat- und Kulturvereins konnte ein Abschnitt der Langmauer am Ortseingang rekonstruiert und mit Abgüssen der beiden Inschriftsteine versehen werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Vorrömische Hügelgräber
- Römische und fränkische Töpfereien und Töpferöfen
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Herforst
Literatur
- Karl E. Becker: Speicher. Raum und Zeit. Paulinus, Trier 1981, S. 373-399.
- Heimat- und Kulturverein Herforst "Heerbischda Beschkläpa" (Hrsg.): Auf den Spuren der Langmauer. Östliches Teilstück. Weiler, Bitburg 2004.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Weblinks
Commons: Herforst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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