Herlitz

Herlitz
Herlitz AG
Herlitz-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006053101
Gründung 1904
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Vorstand:
  • Thomas Hübner (Vorsitzender)

Aufsichtsrat:

Mitarbeiter 1.702 (2010)
Umsatz 233,8 Mio. € (2010)
Website www.herlitz.de

Herlitz ist einer der größten Papier-, Büro- und Schreibwarenproduzenten der Welt. 93 Prozent aller deutschen Haushalte kannten im Jahr 2005 laut Aussage des Unternehmens den Namen Herlitz.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Firmengruppe Herlitz beging im Jahr 2004 ihr 100-jähriges Firmenjubiläum. Sie geht zurück auf die Gründung einer Papier- und Schreibwaren-Großhandlung durch den gelernten Buchhändler Carl Herlitz in Berlin-Schöneberg. Das Einzelunternehmen Carl Herlitz wurde erstmals 1905 im Berliner Adressbuch aufgeführt unter „Vertreter auswärtiger Häuser der Papier- und Kontorenutensilien-Branche“.

Gründung, 1904 bis 1945

Carl Herlitz leitete die kleine Firma 31 Jahre lang, ehe er sich 1935 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog. Nach der Übernahme der Firma durch den Sohn Günter Herlitz weitete Herlitz den Vertrieb in die Mark Brandenburg aus. Es wurden sechs Mitarbeiter beschäftigt, die Firma zog in die Nähe des Spittelmarktes in Berlin-Mitte um.

Nachdem Günter Herlitz in den Kriegsdienst eingezogen wurde, übernahm vorübergehend seine Mutter Berta Herlitz die Geschäftsführung und hielt die Kundenbeziehungen aufrecht. Im November 1943 wurden die Geschäftsräume zweimal durch Kriegseinwirkungen völlig zerstört, die Geschäftstätigkeit kam zum Erliegen.

1945 bis 1995

Bereits im Sommer 1945 wurde der Geschäftsbetrieb – anfangs in Kellerräumen in Berlin-Moabit – durch Günter Herlitz wieder aufgenommen, zunächst wurden „Gelegenheitsangebote aller Art“ verkauft. Noch war es möglich, auch Kunden in der Mark Brandenburg zu beliefern.

Während der Berlin-Blockade (1948/49) gelang es der Firma Carl Herlitz als einzige von etwa 20 Berliner Fachgroßhandlungen, ein Minimum an Ware auf dem Luftweg von Westdeutschland zu beschaffen. Nach Beendigung der Blockade konnte das Sortiment ausgeweitet werden. Die Firma beschäftigte Anfang der 1950er Jahre bereits 50 Mitarbeiter und gehörte bald zu den bedeutendsten Großhandlungen im Bundesgebiet.

Bedingt durch die Ereignisse des 17. Juni 1953 – traditionelle Lieferanten aus Mitteldeutschland drohten auszufallen – begann man eine eigene Fertigung aufzubauen, unter anderem für Schulhefte, Zeichenblöcke, Briefblöcke, Karteikarten und Buntpapierhefte. Bereits 1955 wurden 60 t Papier monatlich verarbeitet. Der Großhandel konnte – politisch bedingt – nur noch Kunden in West-Berlin beliefern. Bei einem Umsatz von 2,2 Millionen DM konnten 1955 dennoch 55 Mitarbeiter weiterhin beschäftigt werden.

Erste Versuche, 1957/1958 eigene Erzeugnisse im übrigen Bundesgebiet abzusetzen, schlugen fehl. 1960 gelang der Durchbruch auf dem „westdeutschen Markt“[2] mit Diarien (Kladden) und Zeichenblöcken mit bebilderten Deckblättern, damals einer absoluten Neuheit. Sie zeigten Tiermotive und Sportbilder, die in Zusammenarbeit mit Professor Bernhard Grzimek und Harry Valérien herausgebracht wurden. Eine eigene Vertriebsorganisation für das Bundesgebiet wurde aufgebaut.

Seit der Währungsreform 1949 wurde der Umsatz alle vier Jahre – bis 1994 – verdoppelt. Die Entwicklung und damit die wirtschaftliche Expansion des Unternehmens zeigen die nachfolgenden Umsatzzahlen:

  • 1960: 2 Mio. Euro,
  • 1969: 12 Mio. Euro,
  • 1972: 20 Mio. Euro,
  • 1974: 36 Mio. Euro,
  • 1980: 87 Mio. Euro,
  • 1985: 267 Mio. Euro,
  • 1990: 454 Mio. Euro,
  • 1994: 885 Mio. Euro.

Diese Expansion[3] spiegelte sich sowohl im Wandel der Betriebsform als auch im Auslandsengagement der Firma wider. 1972 wurde die Firma Carl Herlitz in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1974 wurde das erste Hochregallager mit 6.000 Palettenplätzen für Fertigwaren in Betrieb genommen; das Unternehmen beschäftigte im Jahresdurchschnitt 504 Mitarbeiter.

1974 wurde die Herlitz Consult GmbH gegründet, die 1975 den Auftrag erhielt, eine schlüsselfertige Fabrik für Schulhefte in Bagdad zu errichten. Einschließlich einer Brücke sowie einer kleinen Moschee, die ebenfalls gebaut wurden, war dies der größte Einzelauftrag in der Geschichte der Firma Herlitz (Auftragsvolumen: 38 Mio. DM).

1977 folgte der Börsengang von Herlitz[4][5], Ende der 1980er Jahre ging die Herlitz International Trading (HIT) AG, die aus der Herlitz Consult hervorgegangen ist, selber an die Börse. 1978 wurde die Firma Paul Zoecke GmbH/Berlin übernommen, somit konnte das Sortiment um Glückwunschkarten erweitert werden.

In den 1980er und Anfang der 1990er Jahren wurden die Firmen Vetter/Brensbach (Fasermaler), Böhler/Schwetzingen (Füllhalter), Bentz-Papier/Düren (Briefpapier-Ausstattung), Rema/Neukirchen vorm Wald (Alben und Mappen), Spang/Esslingen (Geschenkpapier) und Susy Card/Bargteheide (Humor-Karten) gekauft. Herlitz war damit der erste Vollsortimenter der PBS-Branche („Alles aus einer Hand“).

1985 wurde das Versandzentrum in Berlin-Spandau bezogen, mit dem damals laut dem Guinness-Buch der Rekorde größten Hochregallager der Welt mit über 70.000 Palettenplätzen. Mitte der 1980er Jahre wurden in Aachen, Augsburg und Ludwigsburg die ersten McPaper-Läden in Franchise eröffnet. 1987 folgte die Gründung der McPaper GmbH zusammen mit dem Handelskonzern REWE-Leibrandt und dem Schmuckfilialisten Christ.

Ausländische Vertriebsgesellschaften der Firma Herlitz entstanden in Österreich (1977), den Niederlanden (1977), der Schweiz (1977), Frankreich (1980), Texas/USA (1981–1990), Polen (1992), Finnland (1992), Ungarn (1992) und Tschechien (1993). In Falkensee wurde ab 1991 ein neues Versandzentrum gebaut, das 1994 in Betrieb genommen werden konnte.

Nach dem Abschied des jahrzehntelangen Firmenchefs und Vorstandsvorsitzenden Günter Herlitz, der den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm, kam es ab 1988 zu einem Bruderzwist der beiden älteren Brüder Peter und Heinz, der mit dem Ausscheiden von Heinz Herlitz im Jahre 1992 endete. Die Schraube der Expansion wurde zugleich jedoch überdreht. Fabrik und Lager in Falkensee sind bis heute überdimensioniert.

Während Klaus Herlitz die Marke Herlitz durch neue Ideen am Markt etablierte und sich für ein umweltbewusstes Sortiment stark machte, geriet durch den Vorstandsvorsitzenden der HIT AG, Gerard Jaslowitzer, 1994/1995 der Zukauf einer Papierfabrik in Nischni Nowgorod/Russland zum Desaster, der Einstieg ins Immobiliengeschäft misslang.

1995 bis 2001

1995 wurde die familiengeprägte, unternehmerisch geführte Gesellschaft unter dem neuen Vorstandssprecher Jaslowitzer schrittweise in eine Management-geführte Holding umgewandelt.

Auf der Hauptversammlung 1996 wurde Günter Herlitz mit einer Laudatio auf sein Lebenswerk geehrt, er schied aus dem Aufsichtsrat aus und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Gleichzeitig beschloss die Hauptversammlung die Umwandlung der Herlitz AG in eine Holding, zu der die Herlitz PBS AG, die Herlitz Falkenhöh AG, die HIT AG und die McPaper AG gehörten.

Die Herlitz International Trading AG (HIT) war Anfang der 1990er Jahre die erfolgreichste Tochter der Herlitz AG. Die HIT AG wurde zunächst Minderheits-, ab 1995 Mehrheitsaktionär der "Wolga AG" in Nischni Nowgorod[6]. Zu den außerordentlichen Erfolgen der Wolga AG äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der HIT AG, Gérald Jaslowitzer, im Manager Magazin[6] wie folgt: "Das Holz ist in Russland um 70 Prozent billiger als hierzulande. Die Energiekosten betragen nur ein Fünftel der vergleichbaren Kosten in Skandinavien. Von den Lohnkosten ganz zu schweigen: Ob wir 6000 oder 1000 Beschäftigte haben, spielt im Moment keine Rolle." Und Jaslowitzer weiter: "Kein deutsches Unternehmen könne da mithalten. Die Branche könnte mittelfristig in Deutschland verschwinden“

Dieser Bericht war zwei Tage später ins Russische übersetzt und kursierte in Nischni Nowgorod. Die Holzindustrie und die Energielieferanten forderten ab sofort marktgerechte Preise; die Arbeiter fingen an zu Rebellieren. "Jaslowitzer hatte für die größte Katastrophe in der Firmengeschichte gesorgt"[7]. "Insgesamt kostete das Abenteuer Russland den Konzern rund 100 Millionen Mark"[7].

Als Tochtergesellschaft in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts fungierte Mc Paper, die 1998 an die Deutsche Post AG veräußert wurde. Es entstanden Joint Ventures mit eingeführten Marken wie Landré (1996), Diplomat (1997), Fiege eCom (2000) und Mercoline (2000).

1997 wurde Karel de Vries zum neuen Sprecher des Vorstandes gewählt. Von Unternehmensberatern fehlgeleitet entglitt ihm mit seiner ungestümen Expansionspolitik durch zahlreiche Firmenzukäufe im In- und Ausland sowie Eröffnungen von diversen Niederlassungen in Ost- und Südeuropa die Kontrolle über die Holding. Getrieben vom Gedanken eines Global Players wurden unter seiner Regie teilweise marode Produktionsfirmen in Frankreich (Manopa), Holland, Polen, Tschechien und Deutschland (Becker-Falken, Diplomat) aufgekauft und mitunter schon nach kurzer Zeit wegen Unrentabilität geschlossen. Das defizitäre Engagement von de Vries in Frankreich kostete den Konzern allein 50 Millionen Mark[7]. Trotz allem wurden europaweit weitere Niederlassungen gegründet und zum Teil schon nach ein oder zwei Jahren wieder geschlossen (Jugoslawien, Portugal). Niederlassungen entstanden auch in Belgien, Luxemburg, Griechenland, Großbritannien, Slowakei, Russland, Rumänien und Bulgarien.

Bereits 1997 schrieb die Firma einen Verlust von 51 Mio. Euro. Mehreren externen Managern, die unter dem neuen AR-Vorsitzenden Hans-Peter Friedrichsen eingesetzt wurden, gelang es nicht, einen Turnaround zu erreichen.

Auf der Paperworld 2001 in Frankfurt wurde neben dem Thema Office 21, auch das Projekt School Visions 2020 vorgestellt. Mit School Visons 2020 sollte die Zukunft der Produktwelt von Herlitz ermittelt werden und sich in Entwürfen abzeichnen, ein Thema, das in Zeiten der Konsolidierung von besonderer Wichtigkeit ist.

2002 bis heute

Die Entwicklung zwang Herlitz zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu drastischen Einschnitten. Im April 2002 stellten Herlitz AG, Herlitz PBS AG, Diplomat Schreibgeräte GmbH und Susy Card GmbH & Co. KG Insolvenzantrag. Dem Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Peter Leonhardt gelang es, dass das Insolvenzverfahren nicht zur endgültigen Zerschlagung des Betriebes führte, sondern zu einer strategischen Neuausrichtung. Herlitz ist es damit als erstem börsennotierten Unternehmen in Deutschland gelungen, ein Insolvenzverfahren bei laufendem Betrieb nach dem neuen Insolvenzrecht in Rekordzeit erfolgreich durchzuführen.

Unter dem Vorstandsvorsitzenden Christian R. Supthut wurden unrentable Auslandsgesellschaften in Frankreich und Portugal geschlossen, ebenso die Hälfte der dreizehn Produktionsstätten. Die Zahl der Beschäftigten wurde von 5.000 (1993) auf 2.900 (2004) reduziert. Der Umsatz konnte konsolidiert werden, im Jubiläumsjahr 2004 betrug er wieder 335 Mio. Euro[1], der Gewinn über 1 Mio. Euro.

Mit Wirkung zum 4. Oktober 2005 übernahm die Stationery Products S.à.r.l. (Stationery Products) mit Sitz in Luxemburg rund 64,7 % des Grundkapitals der Herlitz AG von den Gläubigerbanken. Die Stationery Products gehört mittelbar zur Advent International Corp. (Advent), mit Sitz in Boston, USA, einer international tätigen Private-Equity-Gesellschaft. Advent gehört laut stern.de vom 28. April 2005[8] zu den sogenannten Heuschrecken. Die EU-Kommission stimmte dem Kauf zu. Weitere rund 15 % der Aktien werden von der Familie Herlitz gehalten, der Rest ist Streubesitz.

2005 konnten das operative Ergebnis – trotz eines weiteren Umsatzrückganges (auf 318 Mio. Euro) in einem sich verschärfenden Preiswettbewerb im Markt – gegenüber dem Vorjahr gesteigert und die Nettoverbindlichkeiten reduziert werden.

Mit Beginn des Jahres 2006 wechselte Suphut in den Aufsichtsrat, den Vorsitz übernahm Georg C. Domizlaff. Den Vorstandsvorsitz übernahm vorübergehend Jan Van Riet. Der Umsatzrückgang konnte nicht gebremst werden, die Erlöse sanken um 2,9 % auf 309 Mio. Euro, aber das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 5,2 Mio. auf 3,9 Mio. Euro. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 1,3 Mio. Euro zu verkraften gehabt.

Die Umsatzerlöse des Herlitz-Konzerns lagen 2007 leicht über den Vergleichswerten des Vorjahres (310,5 Mio. zu 309 Mio.). Zu dieser positiven Entwicklung trugen insbesondere die internationalen Tochtergesellschaften bei. Im Geschäftsjahr 2007 konnte jedoch der Herlitz-Konzern kein positives Ergebnis erzielen, der Konzernfehlbetrag belief sich auf 3,6 Mio. Euro.

Der Aufsichtsrat handelte schnell: Bereits im Juni 2007 wurde Jan von Schuckmann – im zunächst nur noch zweiköpfigen Vorstand – neuer Vorsitzender. Laut Tagesspiegel vom 14. Juni 2007 ist er damit der vierte Chef in sieben Jahren. Auch im Geschäftsjahr 2008 konnte kein positives Ergebnis erzielt werden, der Konzernfehlbetrag belief sich auf 1,1 Mio. Euro bei einem auf 302 Mio. Euro geschrumpften Umsatz. Zu schaffen machten dem Unternehmen vor allem das Wegbrechen von Märkten in Osteuropa und Währungsverluste.

Die derzeitigen Produktionsstätten liegen in Berlin-Tegel, in Falkensee bei Berlin, in Peitz (Brandenburg), Most (Tschechien), Posen (Polen) sowie in Rumänien und Großbritannien. Die Herlitz-Logistik beliefert rund 8.500 Vertriebsstellen in Deutschland direkt. Weitere 3.000 Kunden europaweit werden von Herlitz bedient. Der Exportanteil lag 2006 bei 37 %. Im Herlitz-Konzern sind 2.300 Mitarbeiter, davon 1.500 in Deutschland, beschäftigt.

Herlitz führt ein Sortiment von rund 12.000 Artikeln des Papier-, Büro- und Schreibwarenbereichs. Hierzu gehören neben den klassischen Schulartikeln wie Hefte, Zeichenblöcke, Buntstifte und Lineale auch Schulranzen, Schüleretuis und Zirkel. Im Bereich der Büroartikel sind hervorzuheben Ordner, Schnellhefter, Locher und Ablagesysteme. Zum Komplett-Sortiment gehören weiterhin Glückwunschkarten, Geschenkpapier, Party- und Picknick-Artikel genauso wie Schreibgeräte (Füllhalter, Kugelschreiber, Bleistifte).

60 % der Artikel werden in Eigenproduktion hergestellt (u. a. produziert Herlitz über 80 Millionen Aktenordner und ist damit weltweit Marktführer in der Ordnerproduktion), der Rest sind klassische OEM-Artikel.

Im Oktober 2008 übernahm die Firmengruppe Mayer-Kuvert, Heilbronn, die Briefumschlag-Fertigung der Herlitz PBS AG. Im Januar 2009 folgte der Verkauf der Herlitz-Tochter Prooffice s.r.o. mit Sitz in Most-Cepirohy (Tschechien) an die Wiener Ring-Holding. Dies wird als Anfang des Endes der erfolgreichen Herlitz-Philosophie Alles aus einer Hand gesehen.

Im November 2009 wurde bekannt, dass Herlitz von Pelikan International übernommen wird.[9] Das Bundeskartellamt genehmigte im März 2010 die Übernahme des Büroartikelherstellers Herlitz durch den Schreibgeräteproduzenten Pelikan.

Herlitz besetzt per Ende 2011 den Vorstand neu: Jan von Schuckmann scheidet aus. Der Personalausschuss beabsichtigt, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, Thomas Hübner, bis spätestens zum 1. Januar 2012 als Nachfolger im Amt des Vorsitzenden zu ernennen. Der zukünftige Vorstand soll durch einen Verantwortlichen für das Marketing- und Vertriebsressort verstärkt werden.

Zudem haben die Mitglieder des Aufsichtsrates, Dr. Christian R. Supthut und Jörg Schauerhammer, den Vorstand informiert, dass sie ihr Amt mit Ablauf der Hauptversammlung, die über ihre Entlastung für das Geschäftsjahr 2010 befindet, niederlegen werden.

Geschäftszahlen

Geschäftsjahr Umsatzerlöse
in Mio. EUR
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
in Mio. EUR
Mitarbeiter
Deutschland
Mitarbeiter
weltweit
2004 337,5 + 4,1 1.972 2.737
2005 317,6 - 4,6 1.821 2.686
2006 308,5 + 0,6 1.636 2.439
2007 310,5 - 3,6 1.523 2.349
2008 301,9 - 1,1 1.467 2.289
2009 259,3 - 1,3 1.365 1.898
2010 233,8 - 4,0 1.238 1.702

(Quelle: Geschäftsberichte der jeweiligen Jahre)[10]

Herlitz expandiert in Osteuropa

Herlitz will Schulhefte, Schreibgeräte und Ordner in Russland herstellen. Nach der Pleite mit einer Papierfabrik sucht der Büroartikelhersteller nun die zweite Chance auf dem schwierigen russischen Markt. Dabei will Herlitz seine besonders starke Position in Osteuropa ausbauen. Bereits 2007 legte der Konzern mit insgesamt 2350 Beschäftigten bei den Umsätzen im osteuropäischen Raum um 15 Prozent zu. Mit 65 Millionen Euro Einnahmen hat der dortige Markt für Herlitz Westeuropa weit hinter sich gelassen. Vor allem Osteuropa ist es auch zu verdanken, dass Herlitz 2007 seinen Umsatz erstmals seit zwölf Jahren wieder steigern konnte.

Gesellschaftlich-soziales Engagement

Auf Initiative von Herlitz wurde 2003 der gemeinnützige Verein BildungsCent e. V. gegründet, er setzt sich bundesweit für die nachhaltige Förderung der Lehr- und Lernkultur in Deutschland ein.

Auszeichnungen

Herlitz wurde 1990 der Deutsche Logistik-Preis im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongresses verliehen und damit wurden die langjährigen Verdienste von Vorstand Klaus Albig gewürdigt. Die ganzheitlichen Umweltinitiativen und -verbesserungen im Unternehmen wurden Anfang der 1990er Jahre mit mehreren nationalen Umweltpreisen prämiert. 1999 wurde von der Gartner Group und der Computerwoche die Auszeichnung „IT-Anwenderpreis“ für innovative IT-Lösungen an den Vorstand Andreas Resch verliehen. Bereits 1992 und 1994 wurde das Marketing mit der Marken-Auszeichnung „Deutsche Standards“ bedacht. Aufgrund der jüngsten Aktivitäten des Vorstands Dietrich Groth erhielt Herlitz 2007 das Markensiegel „Marke des Jahrhunderts“. Unter der Marketingleitung von Oliver Windbrake erhielt Herlitz in 2010 den Goldenen Ramses 2010 für den besten Radio-Spot in der Kategorie Best Audio Idea sowie für die "Monster-Talent-Kampagne" den Eintrag ins Jahrbuch der Werbung 2010 mit der Auszeichnung Platz 1 / Branchensieger im Bereich Social-Media-Aktivitäten / Digitale Medien B2C. Im Februar 2011 überreichte Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder für das Herlitz Engagement bei „Partners in Leadership“ den European Employee Volunteering Award Deutschland in der Kategorie Innovation an Marketingleiter Oliver Windbrake. Nach Platz 1 beim deutschen Wettbewerb erzielte Herlitz dann im März 2011 beim European Employee Volunteering Award auf gesamt-europäischer Ebene den zweiten Platz.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b herlitz.de: Herlitz PBS AG – Innovativ, qualitätsorientiert und Nutzen bringend
  2. Der Tagesspiegel, 27. Oktober 1960
  3. "Herlitz wächst und wächst und wächst", FAZ vom 8. Dezember 1971
  4. "Starker Andrang auf Herlitz-Aktien", Börsenzeitung vom 20. September 1977
  5. Frankfurter Allgemeine, 23. September 1977
  6. a b Manager Magazin, Nr. 3/1995, S.169 - 170
  7. a b c Manager Magazin, November 1998, S. 41 - 46
  8. stern.de: Die Namen der Heuschrecken, 28. April 2005
  9. heute.de: Pelikan schnappt sich Herlitz, 6. November 2009
  10. www.herlitz.de Original-Geschäftsberichte aus den Jahren 2004 bis 2010 der Herlitz AG

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