Herzflimmern (1971)

Herzflimmern (1971)
Filmdaten
Deutscher Titel Herzflimmern
Originaltitel Le souffle au cœur
Produktionsland Frankreich, Italien, Deutschland
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Louis Malle
Drehbuch Louis Malle
Produktion Vincent Malle
Claude Nedjar
Kamera Ricardo Aronovich
Schnitt Suzanne Baron
Besetzung
  • Lea Massari: Clara Chevalier
  • Benoît Ferreux: Laurent Chevalier
  • Daniel Gélin: Charles Chevalier
  • Fabien Ferreux: Thomas
  • Marc Winocourt: Marc
  • Michael Lonsdale: Pater Henri
  • Ave Ninchi: Augusta
  • Gila von Weitershausen: Freda
  • Micheline Bona: Tante Claudine
  • Henri Poirier: Onkel Leonce
  • Liliane Sorval: Fernande
  • Corinne Kersten: Daphne

Herzflimmern ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Louis Malle aus dem Jahr 1971.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film handelt vom 15-jährigen Laurent Chevalier, der in den 1950er Jahren im französischen Dijon aufwächst. Sein Vater Charles ist Gynäkologe und gibt sich konservativ, seine italienische Mutter Clara geht mit ihren drei Söhnen, vor allem mit Laurent, eher schwesterlich als mütterlich um. Laurent und seine Brüder entdecken die Welt, indem sie heimlich Bars besuchen und Alkohol trinken. Sein erstes sexuelles Erlebnis hat Laurent, als ihn seine Brüder mit der Prostituierten Freda bekannt machen.

Als bei Laurent Herzflimmern diagnostiziert wird, begleitet Clara ihn zur Kur. Clara trifft sich dort mit ihrem Liebhaber. Laurent interessiert sich scheinbar für gleichaltrige Mädchen im Kurhotel. In Wirklichkeit hat er nur Augen für seine Mutter. Mit der Zeit wird die Beziehung der beiden immer enger, bis es schließlich zum Inzest kommt.

Hintergrund

Louis Malle setzte die Thematik des Inzests behutsam und ohne moralischen Zeigefinger um. Trotzdem wurde die Zensur auf den Film aufmerksam, in Italien wurde er vorübergehend ganz verboten.

Synchronisation

Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die Deutsche Synchron KG Karlheinz Brunnemann, Berlin, 1972 an.[1] Dabei wurde auch die deutsche Darstellerin Gila von Weitershausen synchronisiert.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Clara Chevalier Lea Massari Rosemarie Fendel
Laurent Chevalier Benoît Ferreux Hans-Georg Panczak
Charles Chevalier Daniel Gélin Rolf Schult
Thomas Fabien Ferreux Thomas Danneberg
Marc Marc Winocourt Uwe Paulsen
Pater Henri Michael Lonsdale Jürgen Thormann
Augusta Ave Ninchi Ursula Krieg
Onkel Léonce Henri Poirier Martin Hirthe
Tante Claudine Micheline Bona Gisela Reißmann
Freda Gila von Weitershausen Traudel Haas
Hubert François Werner Arne Elsholtz

Kritik

„Die pubertäre Entwicklung eines 15jährigen im Zeichen sexueller Erlebnisse und ihrer Prägung durch die Umwelt. Im Mittelpunkt steht die Beziehung des Jungen zu seiner noch jungen, erotisch attraktiven Mutter, die zu einem Inzest führt. Die Tabuverletzung wird jedoch konsequent und nahezu selbstverständlich aus der Entwicklung und dem Lebensmilieu des jugendlichen Helden abgeleitet. In der glaubhaften und unaufdringlichen Gestaltung und vor allem in der Führung des jugendlichen Hauptdarstellers ist der Film durch außerordentliches Können gekennzeichnet.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

Auszeichnungen

  • 1971 wurde Louis Malle in Cannes für eine Goldene Palme nominiert.
  • 1973 wurde der Film für das Originaldrehbuch für den Oscar nominiert.
  • 1973 gewann Herzflimmern einen KCFCC Award als "Bester Ausländischer Film".

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0, CD-ROM
  2. Herzflimmern (1971) im Lexikon des Internationalen Films

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herzflimmern — Der Begriff Herzflimmern steht: in der Medizin für das Kammerflimmern oder Kammerflattern des Herzens für den Kinofilm Herzflimmern (1971) von Louis Malle für den Fernsehfilm Herzflimmern (1998) des Regisseurs Dieter Kehler für die Fernsehserie… …   Deutsch Wikipedia

  • Internationale Filmfestspiele von Cannes 1971 — Die 24. Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1971 fanden vom 12. Mai bis zum 27. Mai 1971 statt. Inhaltsverzeichnis 1 Wettbewerb 2 Internationale Jury 3 Preisträger 4 Weiter …   Deutsch Wikipedia

  • Léa Massari — Lea Massari (* 30. Juni 1933 in Rom; gebürtig Anna Maria Massetani) ist eine italienische Schauspielerin. Sie wuchs in Spanien, Frankreich und der Schweiz auf, wo sie zu Beginn der 50er Jahre Architektur studierte. Zugleich arbeitete sie als… …   Deutsch Wikipedia

  • Originaldrehbuch — Als Originaldrehbuch (Original Screenplay) wird eine Form des Drehbuchs bezeichnet, bei dem das Skript auf keiner zuvor veröffentlichten Publikation beruht. Das Originaldrehbuch liegt häufig Filmen von Autorenfilmern zugrunde. Seit 1941 wird… …   Deutsch Wikipedia

  • Oscars/Originaldrehbuch — Als Originaldrehbuch (Original Screenplay) wird eine Form des Drehbuchs bezeichnet, bei dem das Skript auf keiner zuvor veröffentlichten Publikation beruht. Das Originaldrehbuch liegt häufig Filmen von Autorenfilmern zugrunde. Seit 1941 wird… …   Deutsch Wikipedia

  • Beischlaf zwischen Verwandten — Inzest (auch Blutschande) (von lat.: incestum „Unzucht“, „Blutschande“) ist ein Begriff kultureller, moralischer und juristischer Art der sexuelle Handlungen zwischen verwandten Personen beschreibt. Kulturen, Gesellschaften und Religion haben oft …   Deutsch Wikipedia

  • Daniel Gelin — Daniel Gélin (* 19. Mai 1921 in Angers; † 29. November 2002 in Paris) war ein französischer Schauspieler. Daniel Gélin absolvierte eine klassische Schauspielausbildung und arbeitete ab 1940 gleichermaßen aktiv im Theater wie auch auf der Leinwand …   Deutsch Wikipedia

  • Geschwisterinzest — Inzest (auch Blutschande) (von lat.: incestum „Unzucht“, „Blutschande“) ist ein Begriff kultureller, moralischer und juristischer Art der sexuelle Handlungen zwischen verwandten Personen beschreibt. Kulturen, Gesellschaften und Religion haben oft …   Deutsch Wikipedia

  • Gélin — Daniel Gélin (* 19. Mai 1921 in Angers; † 29. November 2002 in Paris) war ein französischer Schauspieler. Daniel Gélin absolvierte eine klassische Schauspielausbildung und arbeitete ab 1940 gleichermaßen aktiv im Theater wie auch auf der Leinwand …   Deutsch Wikipedia

  • Incest — Inzest (auch Blutschande) (von lat.: incestum „Unzucht“, „Blutschande“) ist ein Begriff kultureller, moralischer und juristischer Art der sexuelle Handlungen zwischen verwandten Personen beschreibt. Kulturen, Gesellschaften und Religion haben oft …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”