- Hohenzollerndamm
-
Der Hohenzollerndamm ist eine wichtige Hauptverkehrsstraße in den Berliner Ortsteilen Wilmersdorf und Schmargendorf (beide im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf), die die westliche Innenstadt mit dem südwestlichen Bezirk Steglitz-Zehlendorf verbindet. Der Straßenzug wurde um 1875 angelegt und erhielt seine heutige Bezeichnung zu Ehren des Geschlechts der die preußischen Könige und deutschen Kaiser bis 1918 stellenden Hohenzollern um das Jahr 1900.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Der Hohenzollerndamm beginnt in der westlichen Berliner Innenstadt, inmitten der historischen Carstenn-Figur, an der Bundesallee im Bereich des U-Bahnhofs Spichernstraße und verläuft stadtauswärts in südwestlicher Richtung über den Hohenzollernplatz und den Fehrbelliner Platz. In diesem Abschnitt verläuft die U-Bahnlinie 3 unter dem Straßenzug. Der Fehrbelliner Platz ist von Verwaltungsbauten aus den 1920er Jahren und der Zeit des Nationalsozialismus, wie dem Rathaus Wilmersdorf, und dem Gebäude der Deutschen Rentenversicherung aus den 1970er Jahren sowie dem Preußenpark umgeben. Weiter südwestlich folgt der Hoffmann-von-Fallersleben-Platz mit der 1938 eingeweihten russisch-orthodoxen Christi-Auferstehungskathedrale, die als Hauptkirche dieser Glaubensgemeinschaft in Deutschland die antisowjetisch eingestellte Gruppe für sich einnehmen sollte. Anschließend überquert der Hohenzollerndamm die Berliner Ringbahn mit dem S-Bahnhof Hohenzollerndamm und die Stadtautobahn A 100. Hier befindet sich auch die Grenze zwischen den Ortsteilen Wilmersdorf und Schmargendorf. Der Hohenzollerndamm führt von nun an in südwestlicher Richtung weiter.
An der Einmündung der Salzbrunner Straße befindet sich das Evangelische Gymnasium Zum Grauen Kloster, das älteste Gymnasium Berlins, das als Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster seit 1574 seinen Sitz in Berlin-Mitte hatte und nach dem Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle wiedereröffnet wurde.[1]
Der Hohenzollerndamm führt am Flinsberger Platz und am Elsterplatz – wo er die Berkaer Straße in der Nähe des Rathauses Schmargendorf kreuzt – vorbei weiter bis zum Roseneck, an dem die Teplitzer Straße und die Rheinbabenallee in den Hohenzollerndamm einmünden. Der in gerader Richtung weiterführende Straßenzug trägt noch 250 Meter lang seinen Namen und geht in einer deutlichen Linkskurve an der Einmündung der Bernadottestraße in die nach Zehlendorf führende Clayallee über.
Ursprünglich verlief der Hohenzollerndamm um 1900 auf etwas anderer Trasse nur außerhalb der Ringbahn nahe dem Grunewald in der Nähe der heutigen Clayallee. 1908 wurde die Preußische Straße innerhalb des S-Bahnringes – deren Benennung im Zusammenhang mit der Bayerischen, Pommerschen, Sächsischen, Württembergischen Straße und dem Preußenpark stand – passend zum bereits existierenden Hohenzollernplatz umbenannt und unter diesem Namen an die damalige Kaiserallee (heute Bundesallee) angeschlossen. In der Folge wurden die Abschnitte zu einem repräsentativen Straßenzug zusammengeführt.
Architekturmeile Hohenzollerndamm
Der Hohenzollerndamm ist von teilweise bedeutsamen Baudenkmalen aus dem 20. Jahrhundert gesäumt. Beginnend im Nordosten sind dies:
- Altes Pumpwerk der Berliner Wasserbetriebe, Hohenzollerndamm 208, errichtet in Formen der märkischen Backsteingotik 1905/1906
- Evangelische Kirche am Hohenzollernplatz, erbaut 1931–1932 von Fritz Höger in Formen des norddeutschen Backsteinexpressionismus
- U-Bahnhöfe der U3 Hohenzollernplatz und Fehrbelliner Platz, eröffnet 1913
- U-Bahnhof Fehrbelliner Platz der U7 und oberirdischer Aufbau, errichtet in den 1970er-Jahren im bewussten Kontrast zu den – den Platz umgebenden – Behördenbauten
- Ensemble Fehrbelliner Platz mit Verwaltungsbauten aus den 1930er und 1940er Jahren, wie dem heutigen Rathaus Wilmersdorf von 1941–1943 und dem Gebäude der Senatsverwaltung für Inneres sowie der Hauptverwaltung der Deutschen Rentenversicherung von 1970–1973
- Apartmenthaus Hohenzollerndamm 35/36 aus den Jahren 1929/1930 von Hans Scharoun und Georg Jacobowitz
- Russisch-orthodoxe Christi-Auferstehungskathedrale, Hohenzollerndamm 166, erbaut 1937/1938
- Bürohochhaus der Deutschen Rentenversicherung, Hohenzollerndamm 47, 23-geschossig, errichtet 1973–1977
- S-Bahnhof Hohenzollerndamm, 1908–1910 in Formen des Neobarocks und Jugendstils erbaut
- Evangelische Kreuzkirche, Hohenzollerndamm 130, errichtet 1927–1929 von Ernst und Günther Paulus in expressionistischer Backsteinarchitektur
- Wohnhochhaus am Roseneck, Hohenzollerndamm 105–110, städtebauliche 15-geschossige Dominante in charakteristischer Form der 1950er Jahre, erbaut 1954/1955
-
Hohenzollerndamm 35/36 (von Hans Scharoun und Georg Jacobowitz)
Weblinks
Commons: Hohenzollerndamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Hohenzollerndamm. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Reissnerstraße. In: Luise.
- Preußische Straße. In: Luise.
Einzelnachweise
52.48827777777813.305533333333Koordinaten: 52° 29′ 18″ N, 13° 18′ 20″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berlin-Wilmersdorf
- Berlin-Schmargendorf
Wikimedia Foundation.