- Howard Webb
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Howard Melton Webb, MBE (* 14. Juli 1971 in Rotherham) ist ein englischer Fußballschiedsrichter.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Webb, ursprünglich von Beruf Polizist[1], begann mit der Schiedsrichterei 1989 in der lokalen Liga von Rotherham. Ab 1993 wurde er, zunächst als Linienrichter, für Spiele der Northern Counties East Football League eingeteilt. Ab 1996 leitete er Spiele der unteren Profi-Spielklassen, der Football League. Sein Debüt in der höchsten englischen Spielklasse, der Premier League, gab er im Oktober 2003. Auf nationaler Ebene wurden die Leitung des englischen Supercup-Finales von 2005 sowie des Ligapokals seine Höhepunkte. In beiden Partien besiegte Chelsea FC den Londoner Lokalrivalen Arsenal FC mit jeweils 2:1.
2005 wurde er FIFA-Schiedsrichter und leitete im November sein erstes Länderspiel, ein Freundschaftsspiel zwischen Nordirland und Portugal. Im September 2006 pfiff er seine erste UEFA-Champions-League-Partie. Im Dezember 2007 wurde er als einer von 12 Schiedsrichtern für die Fußball-Europameisterschaft 2008 nominiert. Seine Assistenten bei diesem Turnier waren Darren Cann und Mike Mullarkey, mit welchen er die Spiele zwischen Co-Gastgeber Österreich und Polen sowie zwischen Griechenland und Spanien leitete. Aufgrund einer Elfmeterentscheidung in der letzten Minute des Spiels Österreich gegen Polen für Österreich, die den Ausgleich Österreichs zur Folge hatte, wurde er Opfer von Diffamierungen in der polnischen Öffentlichkeit (unter anderem von Ministerpräsident Donald Tusk[2]) und sogar von Morddrohungen. Dies hatte eine Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen zum Schutze der Schiedsrichter bei diesem Turnier zur Folge.
Nachdem er im Jahr 2009 für den Konföderationen-Pokal nominiert wurde, wurde er ein Jahr darauf auch für die Weltmeisterschaft 2010 nominiert. Er leitete das Finale der Champions League 2009/10 in Madrid, welches Inter Mailand mit 2:0 gegen den FC Bayern München gewann. Keine zwei Monate nach diesem Einsatz im Champions-League-Endspiel leitete der Engländer auch das WM-Finale 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden.[3] Die sehr hart geführte Partie führte zu einem neuen Verwarnungs-Rekord in einem WM-Finale: Mit 13 gelben Karten (8 für Niederländer und 5 für Spanier) überbot er den Rekord von Romualdo Arppi Filho (Brasilien) aus dem Spiel Argentinien - Deutschland bei der WM 1986 (4x gelb für Argentinien, 2x gelb für Deutschland). Zudem zeigte er John Heitinga die Gelb-Rote Karte.
Ende 2010 erhielt Webb auf Vorschlag des englischen Premierministers David Cameron die Auszeichnung „Member of the Order of the British Empire“ (MBE), die niedrigste Stufe des Ordens, für seine „Verdienste um den Fußball“.[4]
Howard Webb wohnt in Rotherham in South Yorkshire. Er war Sergeant bei der South Yorkshire Police in Sheffield, ist jedoch inzwischen Profi-Schiedsrichter.
Trivia
Die Dokumentation Referees at Work, bei der eine Reihe von Schiedsrichterteams während der EURO 2008 begleitet wurden, behandelt unter anderem auch Howard Webb und die Folgen seiner Entscheidung für einen Elfmeter.
Turniere
- U-21-Fußball-Europameisterschaft 2006 in Portugal (3 Einsätze)
- Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2007 in Kanada (5 Einsätze)
- Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz (2 Einsätze)
Einsätze bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika
- Gruppe H - 16. Juni 2010, 16:00 Uhr: Spanien - Schweiz Schweiz 0:1 (0:0)
- Gruppe F - 24. Juni 2010, 16:00 Uhr: Slowakei - Italien 3:2 (1:0)
- Finale - 11. Juli 2010, 20:30 Uhr: Niederlande - Spanien 0:1 n. V. (0:0)
Weblink
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Commons: Howard Webb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Profil auf FIFA.com
Einzelnachweise
- ↑ Guardian, 20. Mai 2010: "England's Howard Webb to referee Champions League final"
- ↑ 11Freunde.de, 15. Juni 2008: Webb gesteht Fehler ein und reagiert gelassen
- ↑ Howard Webb given honour of refereeing World Cup final, Artikel des The Guardian vom 8. Juli 2010
- ↑ thefa.com: Howard Webb awarded an MBE (31. Dez. 2010)
Schiedsrichter der Fußball-Weltmeisterschafts-Finalspiele der Männer1930: John Langenus | 1934: Ivan Eklind | 1938: Georges Capdeville | 1950: George Reader | 1954: William Ling | 1958: Maurice Guigue | 1962: Nikolai Latyschew | 1966: Gottfried Dienst | 1970: Rudi Glöckner | 1974: John Taylor | 1978: Sergio Gonella | 1982: Arnaldo Cézar Coelho | 1986: Romualdo Arppi Filho | 1990: Edgardo Codesal Méndez | 1994: Sándor Puhl | 1998: Said Belqola | 2002: Pierluigi Collina | 2006: Horacio Elizondo | 2010: Howard Webb
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