- U-21-Fußball-Europameisterschaft 2006
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Die 18. U-21-Fußball-Europameisterschaft wurde von den Niederlanden gewonnen. Es war der erste Sieg für Oranje. Titelverteidiger Italien schied wie Deutschland in der Endrunde bereits nach der Gruppenphase aus. Die Schweiz scheiterte in den Entscheidungsspielen für den Einzug in die Endrunde an Portugal. Österreich schied bereits in der Qualifikationsrunde aus.
Die Endrunde wurde in der Zeit vom 23. Mai bis 4. Juni 2006 in Portugal ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Modus
Alle gemeldeten Mannschaften wurden auf zehn Gruppen aufgeteilt. Die Gruppensieger und die sechs punktbesten Gruppenzweiten erreichten das Achtelfinale. Dort wurden im Hin- und Rückspiel die acht Teilnehmer an der Endrunde ermittelt.
Die acht Endrundenteilnehmer werden auf zwei Gruppen zu je vier Mannschaften aufgeteilt. Innerhalb der Gruppen spielt jede Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft. Die Gruppenersten und Gruppenzweiten erreichen das Halbfinale. Die Halbfinalsieger spielen schließlich im Endspiel den Europameister aus.
Abschneiden der deutschsprachigen Mannschaften
Deutschland
Keine Blöße gab sich Deutschland in der starken Qualifikationsgruppe. Gegen Mitfavoriten England gab es zwei Unentschieden (in Hull 2:2 und in Mainz 1:1. Das Heimremis (1:1 in Cottbus) gegen Polen wurde durch einen 3:1-Auswärtssieg wettgemacht. Am Ende leistete Österreich noch mit einem 2:1-Auswärtssieg in England Schützenhilfe, womit Deutschland der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen war.
In den Entscheidungsspielen um den Einzug in die Endrunde legte Deutschland schon im Auswärtsspiel gegen die Tschechische Republik durch Tore von Nando Rafael und Christian Schulz mit einem 2:0-Sieg den Grundstein zum Aufstieg in die Endrunde. Der durch Nando Rafael fixierte 1:0-Heimsieg machte letztlich alles klar.
Etwas enttäuschend verlief dann die Gruppenphase der Endrunde. Zwar gab es gegen Serbien und Montenegro einen knappen 1:0-Sieg, doch folgte diesem eine glatte 0:3-Niederlage gegen Frankreich. Eine 0:1-Niederlage gegen Portugal führte letztlich zum Ausscheiden der deutschen Mannschaft.
- Spielerkader (Endrunde): Markus Brzenska (Borussia Dortmund), Gonzalo Castro (Bayer 04 Leverkusen), Christian Eigler (SpVgg Greuther Fürth), Malik Fathi (Hertha BSC), Florian Fromlowitz (1. FC Kaiserslautern), Patrick Helmes (1. FC Köln), Roberto Hilbert (SpVgg Greuther Fürth), Stefan Kießling (1. FC Nürnberg), Matthias Lehmann (TSV 1860 München), Ioannis Masmanidis (Arminia Bielefeld), Marvin Matip (1. FC Köln), Alexander Meier (Eintracht Frankfurt), Peter Niemeyer (FC Twente Enschede), Patrick Ochs (Eintracht Frankfurt), Patrick Platins (VfL Wolfsburg), Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach), Nando Rafael (Borussia Mönchengladbach), Michael Rensing (FC Bayern München), Sascha Riether (SC Freiburg), Christian Schulz (Werder Bremen), Lukas Sinkiewicz (1. FC Köln), Moritz Volz (FC Fulham) – Teamchef: Dieter Eilts.
Als einziger Spieler wurde Marvin Matip für alle 15 Begegnungen einberufen und stand dabei auch immer in der Anfangsformation. Ihm am nächsten kamen Malik Fathi, Mike Hanke und Moritz Volz mit je 14 Spielen, gefolgt von Sascha Riether (13) und Christian Schulz (12).
Schweiz
Die Schweiz startete in der Qualifikation mit einem eher enttäuschenden 1:1 Unentschieden in Israel, wahrte danach jedoch durch ein 1:1 in Frankreich seine Chance auf den Gruppensieg. Somit blieb es bis ins Finish spannend. Im letzten Spiel kam es gegen Frankreich zum direkten Duell um den Gruppensieg. Die Franzosen ließen jedoch keine Zweifel aufkommen und siegten in Schaffhausen klar mit 3:0. Im letzten Spiel konnte die Schweiz jedoch mit einem 1:0 Auswärtssieg in Nordirland den zweiten Gruppenplatz belegen und die Qualifikation für die Entscheidungsspiele für den Einzug in die Endrunde schaffen. Teamchef Bernard Challandes nominierte in der Qualifikationsrunde insgesamt 31 Spieler, von denen nicht weniger als acht in allen acht Begegnungen dabei waren.
Für die Entscheidungsspiele erhielt die Schweiz mit Portugal einen fast übermächtigen Gegner zugelost. Das Heimspiel im Zürcher Hardturm-Stadion brachte nach einer 1:0 Führung durch Davide Chiumento ein 1:1 Unentschieden. Auch im Rückspiel in Porto ging die Schweiz durch David Degen in Führung, doch konnte Portugal letztlich durch Tore von Hugo Almeida und Silvestre Varela einen knappen 2:1 Sieg fixieren, womit die Schweiz ausscheiden musste.
Österreich
Mit Deutschland und England wurden Österreich in der Qualifikationsrunde zwei nahezu übermächtige Gegner zugelost. Dazu kamen die starken Polen, die Österreich im dritten Spiel eine bittere 0:3 Heimniederlage bescherten. So blieb für die Österreicher letztlich nur ein Achtungserfolg mit einem 2:1 Auswärtssieg in England. Am Ende reichte dies jedoch nur zum vierten Platz, womit Österreich ausschied. Bemerkenswert war, dass mit Torhüter Ramazan Özcan und Markus Berger nur zwei Spieler in allen zehn Begegnungen dabei waren und dass österreichs Teamchef Willibald Ruttensteiner nicht weniger als 44 verschiedene Spieler einberief, womit es nicht gelang, Kontinuität herzustellen.
Endrunde – Gruppenphase
Austragungsorte
- Águeda – Estádio Municipal de Águeda, 10.000 Plätze
- Aveiro – Estádio Municipal de Aveiro, 30.970 Plätze
- Barcelos – Estádio Cidade de Barcelos, 12.300 Plätze
- Braga – Estádio Municipal de Braga, 30.000 Plätze
- Guimarães – Estádio D. Afonso Henriques, 30.000 Plätze
- Porto – Estádio do Bessa Sécolo XXI, 30.000 Plätze
Gruppe A
Datum Mannschaft 1 Ergebnis Mannschaft 2 23. Mai 2006 Serbien und Montenegro 0:1 Deutschland Barcelos Tore: 0:1 (61.) Polanski 23. Mai 2006 Portugal 0:1 Frankreich Braga Tore: 0:1 (41.) Bruno Vale (Eigentor) 25. Mai 2006 Frankreich 3:0 Deutschland Guimarães Tore: 1:0 (45.) Sinama Pongolle, 2:0 (71.) Gouffran, 3:0 (75.) Mavuba 25. Mai 2006 Portugal 0:2 Serbien und Montenegro Barcelos Tore: 0:1 (17.) Zé Castro (Eigentor), 0:2 (65.) Ivanović 28. Mai 2006 Deutschland 0:1 Portugal Guimarães Tore: 0:1 (90. +4) João Moutinho 28. Mai 2006 Frankreich 2:0 Serbien und Montenegro Braga Tore: 1:0 (33.) Bergougnoux, 2:0 (54.) Toulalan Tabelle Gruppe A[1] Pl Mannschaft Sp S U N Tore TD P 1. Frankreich 3 3 0 0 6:0 +6 9 2. Serbien und Montenegro 3 1 0 2 2:3 −1 3 3. Deutschland 3 1 0 2 1:4 −3 3 4. Portugal 3 1 0 2 1:3 −2 3
Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte waren für das Semifinale qualifiziert. Serbien und Montenegro wurde auf Grund der Tordifferenz aus den direkten Begegnungen Gruppenzweiter.Gruppe B
Datum Mannschaft 1 Ergebnis Mannschaft 2 24. Mai 2006 Ukraine 2:1 Niederlande Águeda Tore: 1:0 (39.) Milewskyj (Elfm.), 2:0 (51.) Fomin, 2:1 (90. +2) Luirink 24. Mai 2006 Italien 3:3 Dänemark Aveiro
Tore: 1:0 (16.) Potenza, 1:1 (21.) Würtz, 1:2 (33.) Kahlenberg, 1:3 (41.) Andreasen, 2:3 (61.) Palladino,
3:3 (90.) Bianchi26. Mai 2006 Dänemark 1:1 Niederlande Aveiro Tore: 0:1 (38.) Huntelaar, 1:1 (48.) Kahlenberg 26. Mai 2006 Italien 1:0 Ukraine Águeda Tore: 1:0 (90. +3) Chiellini 29. Mai 2006 Niederlande 1:0 Italien Aveiro Tore: 1:0 (74.) de Ridder 29. Mai 2006 Dänemark 1:2 Ukraine Águeda Tore: 0:1 (31.) Fomin, 1:1 (43.) Kahlenberg, 1:2 (84.) Milewskyj Tabelle Gruppe B[2] Pl Mannschaft Sp S U N Tore TD P 1. Ukraine 3 2 0 1 4:3 +1 6 2. Niederlande 3 1 1 1 3:3 ±0 4 3. Italien 3 1 1 1 4:4 ±0 4 4. Dänemark 3 0 2 1 5:6 −1 2
Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte waren für das Semifinale qualifiziert. Die Niederlande sind auf Grund des besseren direkten Vergleichs Gruppenzweiter.Halbfinale
Spielpaarungen und Ergebnisse[3] Datum Mannschaft 1 Ergebnis Mannschaft 2 1. Juni 2006 Frankreich 2:3 n.V. Niederlande Braga Tore: 0:1 (6.) Hofs, 0:2 (38.) Huntelaar, 1:2 (51.) Faubert 51, 2:2 (85.) Bergougnoux, 2:3 (107.) Hofs 1. Juni 2006 Ukraine 0:0 n.V. 5:4 i.E. Serbien und Montenegro Aveiro Tore: keine / Milan Purović vergab den entscheidenden Elfmeter Finale
Die Niederländer ließen vom Anpfiff an keinen Zweifel aufkommen, dass sie als Sieger vom Platz gehen wollten. Klaas-Jan Huntelaar machte bereits vor der Pause alles klar und war mit zwei Treffern der Mann des Spieles. Die Ukraine hatte allerdings auch etwas Pech, als sie nach dem 1:0 der Niederlande zweimal an der Torstange scheiterte. Die Niederlande konnten damit erstmals den Europameistertitel im Unter-21-Bewerb für Nationalmannschaften gewinnen.[4]
Huntelaar, der bereits in der Qualifikation zehn Tore erzielte, war mit insgesamt vier Treffern auch der erfolgreichste Torschütze der Endrunde und wurde auch zum besten Spieler des Turniers gewählt.[5]
Paarung Niederlande – Ukraine Ergebnis 3:0 (2:0) Datum 4. Juni 2006 Stadion Estádio do Bessa Sécolo XXI, Porto
30.000 ZuschauerSchiedsrichter Martin Hansson (Schweden) Tore 1:0 (11.) Klaas-Jan Huntelaar
2:0 (43.) Klaas-Jan Huntelaar (Elfmeter)
3:0 (90. +4) Nicky HofsNiederlande Kenneth Vermeer, Dwight Tiendalli, Ron Vlaar, Gijs Luirink, Urby Emanuelson, Ismaïl Aissati (78. Ramon Zomer), Demy de Zeeuw, Stijn Schaars, Nicky Hofs, Klaas-Jan Huntelaar, Romeo Castelen (69. Daniël de Ridder).
Ersatzspieler: Michel Vorm, Remko Pasveer, Paul Verhaegh, Haris Medunjanin, Patrick Gerritsen, Collins John, Fred Benson, Arnold Kruiswijk, Edson Braafheid.
Trainer: Foppe de HaanUkraine Andrij Pjatow, Grigoriy Yarmash, Dmytro Tschyhrynskyj, Olexandr Jazenko, Olexandr Romanchuk, Taras Mychalyk, Olexiy Godin (46. Maxym Feschuk), Yevgen Cheberyachko, Olexandr Maksymov, Artem Milewskyj, Ruslan Fomin (46. Olexandr Alijew).
Ersatzspieler: Olexandr Rybka, Yevgen Shirayev, Mykola Ischenko, Adrian Pukanych, Serhiy Pylypchuk, Ivan Kryvosheyenko, Olexandr Sytnik, Andriy Oberemko.
Trainer: Oleksii MykhailychenkoWeblinks
- UEFA: Offizielle Seiten zur U-21-Fußball-Europameisterschaft 2006 (abgerufen am 8. Dezember 2008)
- The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation: European U-21 Championship 2006 (englisch; abgerufen am 2. Januar 2009)
Einzelnachweise
- ↑ UEFA.com: Unter-21-Europameisterschaft Endrunde Gruppenphase Gruppe A (abgerufen am 8. Dezember 2008)
- ↑ UEFA.com: Unter-21-Europameisterschaft Endrunde Gruppenphase Gruppe B (abgerufen am 8. Dezember 2008)
- ↑ UEFA.com: Halbfinals (abgerufen am 8. Dezember 2008)
- ↑ UEFA.com: Souveräne Niederländer (abgerufen am 11. Dezember 2008)
- ↑ UEFA.com: Klaas-Jan Huntelaar 2006: Klaas-Jan Huntelaar (abgerufen am 11. Dezember 2008)
U-23-Europameisterschaften im k.o.–System 1972 | 1974 | 1976
U-21-Europameisterschaften im k.o.–System 1978 | 1980 | 1982 | 1984 | 1986 | 1988 | 1990 | 1992
U-21-Europameisterschaften mit Endrunde
Frankreich 1994 (Qualifikation) | Spanien 1996 (Qualifikation) | Rumänien 1998 (Qualifikation) | Slowakei 2000 (Qualifikation) | Schweiz 2002 (Qualifikation) | Deutschland 2004 (Qualifikation) | Portugal 2006 (Qualifikation) | Niederlande 2007 (Qualifikation) | Schweden 2009 (Qualifikation) | Dänemark 2011 (Qualifikation) | Israel 2013 (Qualifikation)
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