Altenbüren

Altenbüren
Altenbüren
Stadt Brilon
Wappen der ehemaligen Gemeinde Altenbüren (bis 1975)
Koordinaten: 51° 23′ N, 8° 30′ O51.3858333333338.505464Koordinaten: 51° 23′ 9″ N, 8° 30′ 18″ O
Höhe: 464 m ü. NN
Fläche: 13,79 km²
Einwohner: 1.341 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59929
Vorwahl: 02961
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Lage der Ortschaft Altenbüren innerhalb des Stadtgebiets von Brilon

Nordseite der Kirche
Dorfplatz mit Kump

Altenbüren ist ein westlicher Ortsteil der Stadt Brilon im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Altenbüren liegt etwa 4 km westlich von Brilon und damit am Rande der Briloner Hochfläche auf einer Höhe von etwa 464 m ü. NN. Im Norden der Ortschaft erhebt sich der zum Arnsberger Wald gehörende Altenbürener Wald auf bis zu 560 m ü. NN. Im Süden sind die Höhen von Langer Berg und Zwöllberg an der Grenze zu Olsberg bis zu 587 m hoch.

In der Ortslage selbst entspringt die Aa, einer der Quellflüsse der Möhne. Etwa 1,3 km nördlich entspringt die Glenne, ein linker Nebenfluss der Möhne, ferner etwa 1 km südlich die Desmecke, ein kurzer Nebenfluss der Ruhr.

Die benachbarten Ortschaften sind die Briloner Ortsteile Esshoff im Nordwesten, Rixen und Scharfenberg im Norden und Brilon im Osten. Zur Stadt Olsberg gehören Gierskopp im Süden, Olsberg selbst im Südwesten, und Antfeld im Westen.

Geschichte

Altenbüren wurde als Dorpburen erstmals 1338 im Zusammenhang mit einer Grundstücksangelegenheit beim Grafen von Horhusen erwähnt. Im Jahr 1376 als „Villa Buren“ erwähnt.

Goschalk de Netelere, der lutteke Herman und deren Ehefrauen Hazeke und Else verkauften für 10 1/2 zu Brilon gängiger Mark eine halbe Hufe Land in Altenbüren (Dorpburen) an lutteken Gobeln. Freigraf Brün gab seine erforderliche Zustimmung zu dem Verkauf und siegelte die Urkunde; ebenfalls besiegelt wurde von dem Briloner Richter Rembolt den Gründere. [1]

Am 28 Mai 1524 erwarb die Stadt Brilon „alle wichtigen Bestandteile des Besitzes, Häuser, Höfe, Wiesen, Echtwerke alle Hoheit und Herrlichkeit, Holz und Wald“ des Dorfes von einem Volpert von Cobbenrode. Altenbüren war damit zu einem Stadtdorf von Brilon geworden. Die Bauernhöfe des Ortes wurden von der Stadt nach dem Meierrecht an die Bauern verpachtet.

In dieser Zeit muss auch die Kirche Johannes Baptist errichtet worden sein, in einer Karte von 1535 ist sie bereits eingezeichnet. Die Kirche wird in einer Urkunde von 1553 genannt. Die folgende Zeit, vor allem im Dreißigjährigen Krieg, war von Plünderungen und Brandschatzungen geprägt, so dass die Bevölkerung verarmte. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Altenbüren wieder aufgebaut, wobei hauptsächlich Schaf- und Schweinezucht betrieben wurde.

Im Zuge der Bauernbefreiung verfügte der damalige Landesherr, der Großherzog Ludwig von Hessen-Darmstadt, am 5. November 1809, dass „aus Landesväterlicher Sorgfalt für die Wohlfahrt Unserer anvertrauten Unterthanen“ alle Grundgüter in das Eigentumsrecht der Pächter übergehen sollten. Im Zuge der hessischen Verwaltungsreform von 1810 erlangte Altenbüren eine gewisse Selbstständigkeit. Es wurde von den Behörden ein Schultheiß eingesetzt, der mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet war. Dieser wurde von zwei gewählten Ortsdeputierten unterstützt. Ebenso konnte er auf die Dienste eines Gemeinderechners zurückgreifen. Der einzige Schultheiß des Ortes, Franz Henne starb am 10. März 1834 im Alter von 67 Jahren.[2]

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zu Kampfhandlungen in Altenbüren. Ausgelöst durch Widerstand des Volkssturmes beschossen die von Brilon her anrückenden amerikanischen Truppen das Dorf und zerstörten 25 Häuser.

Mit der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen wurde Altenbüren zum 1. Januar 1975 ein Ortsteil von Brilon.[3]

Möhnekump

Im Mittelalter wurde die Quelle der Aa mit einer Mauer eingefasst, und das Quellwasser wurde im so geschaffenen „Möhnekump“ gestaut. Zwei Entnahmestellen ermöglichten eine getrennte Wasserversorgung für Mensch und Vieh. Der Kump ist heute eines der Wahrzeichen des Orts.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Altenbüren liegt an der in West-Ost-Richtung verlaufenden Bundesstraße 7, die von Arnsberg über Meschede und Brilon bis Marsberg den Hochsauerlandkreis durchquert. Ferner liegt Altenbüren an der von Paderborn über Brilon kommenden Bundesstraße 480, die weiter über Olsberg nach Winterberg das östliche Sauerland in Nord-Süd-Richtung erschließt. Die gut ausgebaute Kreisstraße 57 führt nach Norde über Scharfenberg zur Bundesstraße 516 im Möhnetal.

Im Straßenpersonennahverkehr fahren Busse der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG), einem Tochterunternehmen der Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) und der Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH (brs), einem Tochterunternehmen der bahneigenen WB Westfalen Bus GmbH in Richtung Brilon, Olsberg und Bestwig.

Nächster Bahnhof des schienengebundenen Personenverkehrs ist der etwa 5 km entfernte Bahnhof Olsberg an der Oberen Ruhrtalbahn. Von hier gehen Züge Richtung Warburg mit Anschluss Richtung Kassel und Richtung Hagen.


Öffentliche Einrichtungen

In Altenbüren unterhält die Stadt Brilon einen städtischen Kindergarten. Für die Grundschulbildung der jüngsten Schüler wird eine Grundschule unterhalten. Der Besuch von weiterführenden Schulen ist jedoch nur im 4 km entfernten Brilon oder Olsberg möglich.


Quellenangaben

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alfred Bruns, Inventar des Stadtarchivs Brilon, Bestand A, 1970, hrsg. vom Landesamt für Archivpflege, Verlag Aschendorff, Münster, S. 28.
  2. Vergangene Zeiten , Geschichte aus Brilon Band 3 von Gerhard Brökel, S. 103
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

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