- Hubert Ulrich
-
Hubert Ulrich (* 3. November 1957 in Saarlouis) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Grund- und Hauptschule lernte Hubert Ulrich den Beruf des Werkzeugmachers. Nach seiner Ausbildung arbeitete er als Qualitätsinspektor bei Ford. Er erwarb jedoch bereits kurz nach Ende der Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg weiterführende Schulabschlüsse. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Fachoberschule studierte Ulrich zunächst Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen. 1983 begann er Wirtschaftsingenieurswesen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücken zu studieren. Dieses Studium schloss Ulrich als Diplom-Wirtschaftsingenieur ab.
Hubert Ulrich lebt heute in Saarlouis-Beaumarais. Er ist verheiratet und hat drei Töchter und einen Sohn.
Ulrich begann seine politische Laufbahn 1982 in Saarlouis. Hier wurde er im gleichen Jahr bereits Vorsitzender des Ortsverbandes der Grünen. 1987 wurde Ulrich Kreisvorsitzender, und von 1991 bis 1999 war er Landesvorstandssprecher des grünen Landesverbandes. Dazwischen war er Mitglied des Stadtrats von Saarlouis, des Kreistages des Landkreises Saarlouis und schließlich des saarländischen Landtages.
In seiner Heimatstadt Saarlouis tat er sich unter anderem 1994 durch die Bewahrung des Stadtwaldes hervor, der für die Einrichtung eines Absinkweihers abgeholzt werden sollte. Ulrich gilt bis heute als vehementer Gegner des Steinkohleabbaus.
Ulrich trat 1999 wegen einer so genannten Dienstwagenaffäre als Landesvorsitzender zurück und rückte in den Deutschen Bundestag nach. Nachdem die Staatsanwaltschaft 2001 mitteilte, gegen Ulrich gebe es keinerlei begründeten Verdacht, begann er das Comeback als Politiker. Ulrich wurde politischer Geschäftsführer seiner Partei und im Mai 2002 erneut Landesvorsitzender.
Bisherige Höhepunkte in Hubert Ulrichs politischer Karriere waren 2002 der Einzug in den Deutschen Bundestag sowie 2004 der Wiedereinzug in den Saarländischen Landtag. 2004 legte er sein Bundestagsmandat zu Gunsten des gewonnenen Mandats im Saarländischen Landtag nieder. Ulrich war bei der Wahl zum saarländischen Landesparlament als Spitzenkandidat angetreten und schaffte mit seiner Partei den Wiedereinzug. Seitdem ist er Vorsitzender der Landtagsfraktion. Auf sein Bundestagsmandat rückte Jutta Krüger-Jacob nach.
Hubert Ulrich ist außerdem Sprecher des OV Saarlouis der Grünen, Mitglied des Stadtrats von Saarlouis sowie Vorstandsmitglied (Vizepräsident) des American-Football-Clubs Saarland Hurricanes.
Koalition mit CDU und FDP im Saarland
Nach der Landtagswahl vom 30. August 2009 kommt den Grünen aufgrund der verschiedenen Koalitionsmöglichkeiten (CDU-FDP-Grüne („Jamaika“) beziehungsweise SPD-Linke-Grüne) die Rolle eines Königsmachers zu. In dieser Situation votierte Ulrich auf einem Landesparteitag am 11. Oktober 2009 gegen ein Rot-Rot-Grünes Bündnis und für Jamaika. Der Parteitag folgte dieser Linie und votierte mit 115 von 130 abgegebenen Stimmen für eine Jamaika-Koalition.[1]
Diese Entscheidung stieß bundesweit auf großes Echo, da eine solche politische Konstellation bislang allenfalls theoretisch betrachtet wurde. Die Reaktionen anderer politischer Parteien und der bundesweiten Medien reichten von extremer Ablehnung[2][3] bis zu deutlichem Beifall[4].
Einzelnachweise
- ↑ Nachrichten Saarländischer Rundfunk [1]
- ↑ SPD Presseerklärung: [2]
- ↑ Linke Presseerklärung [3]
- ↑ Artikel in der Zeit vom 12. Oktober 2009 [4]
Weblinks
- Biografie, Grüne Fraktion, Landtag des Saarlandes
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Portrait bei fr-online von Astrid Hölscher
Baden-Württemberg: Christian Kühn, Thekla Walker | Bayern: Dieter Janecek, Theresa Schopper | Berlin: Bettina Jarasch, Daniel Wesener | Brandenburg: Annalena Baerbock, Benjamin Raschke | Bremen: Henrike Müller, Hermann Kuhn | Hamburg: Katharina Fegebank | Hessen: Tarek Al-Wazir, Kordula Schulz-Asche | Mecklenburg-Vorpommern: Kerstin Felgner, Andreas Katz | Niedersachsen: Anja Piel, Jan Haude | Nordrhein-Westfalen: Monika Düker, Sven Lehmann | Rheinland-Pfalz: Britta Steck, Uwe Diederichs-Seidel | Saarland: Hubert Ulrich, Claudia Willger | Sachsen: Claudia Maicher, Volkmar Zschocke | Sachsen-Anhalt: Cornelia Lüddemann, Sebastian Lüdecke | Schleswig-Holstein: Eka von Kalben, Marlene Löhr | Thüringen: Babette Pfefferlein, Dieter Lauinger
Wikimedia Foundation.