- Im Auftrag des Teufels
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Filmdaten Deutscher Titel Im Auftrag des Teufels Originaltitel The Devil’s Advocate Produktionsland USA, Deutschland Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1997 Länge ca. 138 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Taylor Hackford Drehbuch Jonathan Lemkin,
Tony GilroyProduktion Barry Bernardi,
Stephen BrownMusik James Newton Howard Kamera Andrzej Bartkowiak Schnitt Mark Warner Besetzung - Keanu Reeves: Kevin Lomax
- Al Pacino: John Milton
- Charlize Theron: Mary Ann Lomax
- Jeffrey Jones: Eddie Barzoon
- Judith Ivey: Mrs. Alice Lomax
- Connie Nielsen: Christabella Andreoli
- Craig T. Nelson: Alexander Cullen
- Tamara Tunie: Mrs. Jackie Heath
- Ruben Santiago-Hudson: Leamon Heath
- Debra Monk: Pam Garrety
- Vyto Ruginis: Mitch Weaver, Justice Department
- Laura Harrington: Melissa Black
- Pamela Gray: Mrs. Diana Barzoon
- George Wyner: Meisel
Im Auftrag des Teufels (Originaltitel: The Devil’s Advocate) ist ein US-amerikanischer Mystery-Thriller aus dem Jahr 1997 von Regisseur Taylor Hackford mit Keanu Reeves und Al Pacino in den Hauptrollen. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Andrew Neiderman.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Kevin Lomax ist ein junger Staranwalt in den Südstaaten und hat noch nie einen Fall verloren. Als es ihm sogar gelingt, einen eindeutig schuldigen Sexualstraftäter vor seiner Strafe zu bewahren, holt ihn die einflussreiche Anwaltskanzlei des charismatischen John Milton nach New York City. Er und seine Frau Mary Ann sind begeistert von der großen Stadt und der sündhaft teuren Wohnung, die ihnen die Kanzlei stellt.
Doch während Kevin sich in die Firma einarbeitet und Miltons überdurchschnittliches Interesse an seiner Person genießt, beginnt Mary Ann sich unter den verwöhnten Ehefrauen der anderen Anwälte bald unwohl zu fühlen. Wegen der vielen Arbeit ihres Mannes und dessen aufkeimendem und von Milton geförderten Interesses an Kollegin Christabella Andreoli beginnen die Probleme in der jungen Ehe. Derweilen bemerkt Kevin, dass in der Firma einiges nicht mit rechten Dingen zugeht: Akten werden vernichtet, und Kollegen verbergen Dinge vor ihm.
Schließlich überträgt Milton Kevin einen großen Fall: Der Baulöwe Alexander Cullen soll seine Frau und ihren Liebhaber ermordet haben. Obwohl er mit der Zeit Zweifel an Cullens Unschuld hegt, investiert der junge Anwalt von nun an alle Zeit in die Verteidigung des Klienten und vernachlässigt seine Frau noch mehr. Selbst als diese mehr und mehr psychisch labil und krank wird und Milton Kevin deshalb sogar vorschlägt, er solle den Fall abgeben und sich um sie kümmern, lehnt er unter einem Vorwand ab.
Als ein Kollege ermordet wird und seine zu Besuch gekommene, tief religiöse Mutter entsetzt reagiert, als sie Milton begegnet, kommen Kevin erneut Zweifel an Miltons Absichten. Zudem bemerkt er mehr und mehr scheinbar übernatürliche Fähigkeiten an seinem Mentor und findet heraus, dass dieser über seine Firma die Finger in Waffen- und Drogengeschäften überall auf der Welt hat. Aber als Mary Ann behauptet, Milton hätte sie vergewaltigt, schlägt Kevin sich erneut auf dessen Seite, da Milton zu dieser Zeit eindeutig bei Kevin im Gerichtssaal war. Mary Ann wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo sie sich, von Kevins Sekretärin angetrieben, in ihr Zimmer einschließt und sich mit einer Glasscherbe die Halsschlagader aufschlitzt.
Benommen vom Tod seiner Frau erfährt Kevin von seiner Mutter, dass Milton sein Vater ist und dass sie schon damals, als sie ihm als junges Mädchen in New York begegnete, ahnte, wer er wirklich war. Kevin begibt sich daraufhin in Miltons Penthouse, wo dieser ihm bestätigt, dass er der Teufel und sein Vater ist. Viel mehr noch, Christabella ist Kevins Halbschwester, und ihr Vater hat die beiden zusammengeführt, um den Antichrist zu zeugen. Nach einem längeren Wortwechsel glaubt der Leibhaftige, seinen Sohn zur Paarung mit seiner Schwester bewegen zu können, aber dieser schießt sich stattdessen eine Kugel in den Kopf, was einen durch die Wut des Teufels verursachten Feuersturm auslöst.
Kevin findet sich in der Herrentoilette des Gerichts wieder, kurz bevor er den anfangs genannten Kinderschänder vor einer Haftstrafe bewahrt. Er kehrt in den Saal zurück und findet Mary Ann gesund vor. Entschlossen, diesmal das Richtige zu tun, legt er sein Mandat nieder und sorgt für einen Skandal. Er und seine Frau verlassen das Gericht, aber ein Reporter macht sich mit Versprechungen einer großen Medienshow bereits wieder an sie heran. Kevin lehnt ein Interview zunächst ab, gibt dann aber – ermutigt durch den Zuspruch Mary Anns – schon sehr bald nach. Er gibt dem Reporter auf, ihn am nächsten Morgen anzurufen. Als Kevin und Mary Ann ihn schon nicht mehr sehen können, verwandelt sich der freundlich grinsende Reporter in den selbstgefällig grinsenden Teufel Milton, der den Film mit der Miene des Siegers und den Worten abschließt: „Eitelkeit, eindeutig meine Lieblingssünde.“
Hintergrund
- John Milton ist nach dem gleichnamigen Dichter aus dem 17. Jahrhundert benannt. Die von Lomax vorgetragene Textzeile „Besser in der Hölle regieren als im Himmel zu dienen“ (im Original: „Better to reign in Hell than serve in Heaven“) stammt aus dessen Hauptwerk, dem epischen Gedicht „Paradise Lost“.
- Der Boxkampf, den Milton und Lomax sich in der Mitte des Films ansehen, ist keine für den Film gestaltete Szenerie, sondern ein reales Sportereignis: Der Weltmeister im Supermittelgewicht, Roy Jones Jr., kämpfte am 4. Oktober 1996 im New Yorker Madison Square Garden gegen Herausforderer Bryant Brannon (Sieg für Jones durch K.O. in der zweiten Runde). In dieser Szene hat Boxmanager Don King einen Gastauftritt, in dem er sich selbst spielt. (→ Cameo-Auftritt)
- Für die Rolle des Kevin Lomax waren unter anderem Brad Pitt, John Cusack und Edward Norton vorgesehen. Auch sollte ursprünglich Joel Schumacher Regie führen.
- In der Szene, in der Christabella auf der Party zu Gästen etwas auf französisch spricht, spricht sie diese Sätze in der englischen Originalversion auf deutsch.
- Im Film wird der lateinische Begriff Pro hac vice verwendet, der hier die Ausnahme bzw. Einzelfallregelung bezeichnet, dass der in Florida zugelassene Anwalt einen Rechtsfall in New York übernehmen darf.
Rechtsstreit
Nach dem Kinostart des Films kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Warner Bros. und dem Bildhauer Frederick Hart, da die mit menschlichen Formen versehene Wandskulptur in Miltons Büro stark einem Werk Harts ähnelte, das über dem Eingang der Washington National Cathedral in Washington, D.C. angebracht ist. Als Lösung wurde für die Video- und DVD-Fassung eine digitale Bildveränderung vorgenommen, bei der die menschlichen Formen aus der Skulptur entfernt wurden. Nur in der Schlussszene, in der sie eine wichtige Rolle spielen, sind sie noch zu sehen.
Die im deutschen Fernsehen gezeigte Kinofassung enthält jedoch das Originalbild. Auf der Kauf-DVD wurde außerdem ein rechtlicher Hinweis auf dem Booklet hinzugefügt: „Das große, weiße Relief in Form menschlicher Körper an der Wand in John Miltons Penthouse in ‚Im Auftrag des Teufels‘ steht in keinerlei Verbindung – und entstand nicht mit der Zustimmung des Bildhauers Frederick Hart oder der Washington National Cathedral, Copyright-Gemeinschaft der Kathedral-Skulptur ‚Ex Nihilo‘ in Washington D.C.“
Kritik
„Artifizielle Ausstattung und ein Bravourauftritt Al Pacinos als Mephisto können nicht dauerhaft von der Unzulänglichkeit von Einfall und Konstruktion ablenken.“
„So brillant und raffiniert der Film es versteht, die schleichende Machtergreifung des Bösen vor allem visuell zu vermitteln, so banal ist die Gegenüberstellung von Karrierismus und Puritanismus.“
– Lars-Olav Beier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22. Januar 1998
„[Der Film] ist weder Ideentheater noch Trash um des Horrors willen, sondern hochintelligentes Entertainment, das Elemente von beidem vereint.“
– Gregor Dotzauer in der Süddeutschen Zeitung vom 22. Januar 1998
Auszeichnungen (Auswahl)
Der Film wurde 1998 als Bester Horrorfilm mit dem Saturn Award ausgezeichnet. In den Kategorien Bestes Make-up, Best Writer sowie Bester Darsteller (Al Pacino) erhielt der Film jeweils eine Nominierung.
DVD-Veröffentlichung
- Im Auftrag des Teufels. Warner Home Video 2003
Literatur
- Andrew Neiderman: Im Auftrag des Teufels. Der Roman zum Film mit Al Pacino und Keanu Reeves (Originaltitel: The Devil’s Advocate). Deutsch von Hartmut Huff. Goldmann, München 1998, 283 S., ISBN 3-442-43870-5
Einzelnachweise
Weblinks
Wikiquote: Im Auftrag des Teufels – Zitate- Im Auftrag des Teufels in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Im Auftrag des Teufels bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Vergleich der Schnittfassungen DVD/VHS - Kinofassung, FSK 12 TV - FSK 16 von Im Auftrag des Teufels bei Schnittberichte.com
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