- Infanterieregiment 9
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Infanterie-Regiment 9
„Fredericus Rex“ das Monogramm der Preußischen Könige
Truppenkennzeichen der 23. Infanterie-DivisionAktiv 1. Januar 1921 als Teil der Reichswehr[1]–8. Mai 1945[1] Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanterie-Regiment Grobgliederung Siehe Gliederung Garnison Potsdam Spitzname Regiment „Graf Neun“ Leitung Liste der Kommandeure Wichtige
Kommandeure
Ewald von Kleist, GFM
Das Infanterie-Regiment Nr. 9 oder auch, von Oktober 1934 bis Oktober 1935, Infanterie Regiment Potsdam gehörte zur Reichswehr und später zur 23. Infanterie-Division der Wehrmacht.
Die Einheit zeichnete sich dadurch aus, dass seine Kompanien die Traditionen der Garde-Regimenter sowie des Infanterie Regiments Nr. 9 der preußischen Armee innehatten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Regiment wurde intern als Regiment „Graf Neun“ bezeichnet, weil in seinen Reihen sehr viele Adlige dienten. Von den 29 Stabsoffizieren und Hauptleuten, die 1933 im Infanterieregiment 9 (I.R.9) dienten, sind 21 „Neuner-Angehörige“ und Ehemalige als Widerständler aus dem Regiment hervorgegangen. Zu ihnen gehörten Henning von Tresckow, Ferdinand Freiherr von Lüninck, Helmut von Gottberg, Axel von dem Bussche und andere. Während des Zweiten Weltkrieges zeichnete sich das Regiment durch besondere Tapferkeit aus.[1]
Kriegsverlauf für das Infanterie-Regiment Nr. 9
- 1. September 1939: Überquerung der Deutsch-Polnischen Grenze im Polnischen Korridor
- September 1939: Vormarsch bis Bialystok, danach Übergabe der Stadt an die Rote Armee
- Oktober 1939 bis Mai 1940: Verlegung an die deutsch–luxemburgische Grenze bei Gemünd
- 10. Mai 1940: Übertreten der deutsch–luxemburgischen Grenze bei Gemünd.[1]
- Mai bis Juni 1940: Schwere Gefechte in Südbelgien, an der Maas und an der Aisne. Dann Gefechte in der Champagne und an der Marne bis Dijon
- Juni bis Mitte Juli 1940: Grenzsicherung an der französisch–schweizerischen Grenze
- 19. Juli 1940: Rückverlegung nach Polen
- 22. Juni 1941: Überquerung der deutsch–sowjetischen Demarkationslinie in Richtung Smolensk
- Juni 1941 bis Dezember 1941: Vormarsch bis 8 km vor Moskau
- Januar 1942: Rückzug des Regiments und Auffrischung
- Februar 1942: Kämpfe um Wjasma[1]
- März 1942 bis Juni 1942: Teilnahme an der Operation „Hannover“, der Zerschlagung von Partisanenverbänden um Ugra
- 27. Juni 1942: Verlegung des Regiments nach Flandern und Auflösung
- 28. Oktober 1942: Neuaufstellung als Grenadier-Regiment 9[1]
Gliederung
Das Regiment hatte folgende, für die Wehrmacht typische Gliederung:
- 3 Bataillone mit je drei Infanteriekompanien und einer MG-Kompanie
- Infanteriegeschütz-Kompanie (13. KP)
- Panzerjäger-Kompanie (14. KP)
- Nachrichtenzug
- Reiterzug
- Pionierzug
- Regimentsstab: Regimentskommandeur, Adjutant, Ordonnanzoffizier, Nachrichtenoffizier, Hauptmann beim Stabe, dazu Stabszug mit Schreibern, Meldern, Fahrern
Kommandeure
- Oberst Friedrich von Taysen Aufstellung - 15. Juni 1921
- Oberst Richard von Pawelsz 16. Juni 1921 - 31. Oktober 1922
- Oberst Friedbert Lademann 1. November 1922 - 31. Januar 1926
- Oberst Kai Meyn 1. Februar 1926 - 31. Januar 1928
- Oberst Wolfgang Fleck 1. Februar 1928 - 31. Januar 1929
- Oberst Hans Feige 1. Februar 1929 - 31. Januar 1931
- Oberst Ewald von Kleist 1. Februar 1931 - 31. Dezember 1931
- Oberst Ernst Busch 1. Januar 1932 - 14. Oktober 1935
- Oberst Walther Fischer von Weikersthal 15. Oktober 1935 - 30. September 1936
- Oberst Werner Freiherr von und zu Gilsa 6. Oktober 1936 - 31. Januar 1941
- Oberst Adolf Raegner 15. Februar 1941 - 10. Dezember 1941
- Oberst Dewitz 19. Januar 1942 - Kriegsende
Persönlichkeiten, die im Infanterie-Regiment 9 dienten
- Wolf Graf Baudissin, Generalleutnant in der Bundeswehr, Mitentwickler des Konzepts der Inneren Führung, Friedensforscher
- Philipp von Bismarck, Urgroßneffe des Reichskanzlers, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, CDU-Bundestagsabgeordneter
- Axel von dem Bussche, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Hans Frank Reichsrechtsführer und Generalgouverneur im Generalgouvernement, wurde hier 1940 Leutnant.
- Werner von Gilsa, Regimentskommandeur von 1936 bis 1941, letzter Kampfkommandant von Dresden
- Friedrich Karl Klausing, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Henning von Tresckow, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Richard von Weizsäcker, späterer Regierender Bürgermeister von Berlin, danach Bundespräsident
- Heinrich von Weizsäcker, Leutnant, gefallen am 2. September 1939 in der Schlacht in der Tucheler Heide [2]
Literatur
- Wolfgang Paul: Das Potsdamer Infanterie-Regiment 9 1918-1945. Osnabrück 1985, ISBN 3-7648-1448-9
Weblink
- „Des Teufels Regiment 1933-1945“, Traditionsmusikkorps Erstes Garderegiment zu Fuß e.V., 27. August 2008, Abgerufen 12. Dezember 2008
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f „Infanterie-Regiment 9“, Lexikon der Wehrmacht, Abgerufen 12. Dezember 2008
- ↑ „Des Teufels Regiment 1933-1945“, Traditionsmusikkorps Erstes Garderegiment zu Fuß e.V., 27. August 2008, Abgerufen 12. Dezember 2008
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