- Ernst Busch (Generalfeldmarschall)
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Ernst Wilhelm Bernhard Busch (* 6. Juli 1885 in Essen-Steele; † 17. Juli 1945 in Aldershot, Nottinghamshire, England), Sohn des königlichen Waisenhausdirektors der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung Essen-Steele, Wilhelm Ernst Busch, war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1943 Generalfeldmarschall) und während des Zweiten Weltkrieges Armee- und Heeresgruppenbefehlshaber.
Inhaltsverzeichnis
Anfänge
Busch trat im Jahr 1904 in das Infanterie-Regiment Nr. 13 (Münster in Westfalen) ein, in dem er im folgenden Jahr zum Leutnant befördert wurde. 1908 wurde Busch zum Infanterie-Regiment Nr. 57 (Wesel) versetzt, in dem er bis zum Jahr 1913 Dienst tat. Es folgte die Ernennung zum Oberleutnant und eine Versetzung an die Kriegsschule in Kassel, wo er als Inspektionsoffizier eingesetzt war.
Erster Weltkrieg
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Busch Kompaniechef im Infanterie-Regiment Nr. 56. 1915 wurde er zum Hauptmann befördert und im Lauf des Jahres 1916 als Bataillonskommandeur eingesetzt. Aufgrund seiner militärischen Erfolge bei den Kämpfen in der Champagne wurde Busch mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.
Zwischenkriegszeit
Nach dem Waffenstillstand verblieb Busch im Heer und wurde Kompaniechef im Infanterie-Regiment Nr. 18. Anschließend kam er zum Stab der 6. Infanterie-Division in Münster. Im Jahr 1925 wurde Busch zum Major ernannt und im folgenden Jahr zum Stab des Reichswehrgruppenkommandos I versetzt. Danach kam er zur Inspektion der Verkehrstruppen. 1928 wurde Busch dann zur 2. Infanterie-Division nach Stettin versetzt, wo er im Divisionsstab als Ia eingesetzt war.
Am 1. Februar 1930 erfolgte Buschs Beförderung zum Oberstleutnant und die Ernennung zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 9. Im Jahr 1932 wurde Busch schließlich Kommandeur des Infanterie-Regiments 9 und am 1. Oktober 1932 folgte die Ernennung zum Oberst.
Am 1. September 1935 wurde Busch zum Generalmajor und gleichzeitig zum Kommandeur der 23. Infanteriedivision ernannt. Am 1. Oktober 1937 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant und im Februar 1938 wurde er zum General der Infanterie befördert und als Kommandierender General des VIII. Armeekorps in Schlesien verwendet.
Zweiter Weltkrieg
Nachdem Busch mit seinem VIII. Armeekorps am Polenfeldzug teilgenommen hatte, erhielt er anschließend den Oberbefehl über die 16. Armee und war in dieser Funktion mit seiner Armee im Westfeldzug eingesetzt. Am 19. Juli 1940 erfolgte Buschs Beförderung zum Generaloberst.
Mit Beginn des Russlandfeldzuges war Busch mit der 16. Armee im Verband der Heeresgruppe Nord eingesetzt. Am 1. Februar 1943 wurde Busch zum Generalfeldmarschall ernannt und im Oktober des gleichen Jahres bekam er den Oberbefehl über die Heeresgruppe Mitte.
Der mit weit überlegenen Kräften geführten sowjetischen Sommeroffensive, die am dritten Jahrestag des deutschen Angriffes am 22. Juni 1944 begann, war die Heeresgruppe jedoch nicht gewachsen, und bereits am zweiten Tag der Offensive zerriss die Frontlinie. Die durch Hitler vorgegebene, starre Verteidigungstaktik der „festen Plätze“ entsprach nicht dem asymmetrischen Kräfteverhältnis zwischen den deutschen und sowjetischen Streitkräften. Dies führte zum Untergang der Heeresgruppe. In Folge dieser Ereignisse wurde Busch als Oberbefehlshaber am 28. Juni 1944 entlassen und durch Generalfeldmarschall Walter Model ersetzt. Busch empfand diese Entlassung als persönliche Kränkung, da er im Vorfeld der Ereignisse durchaus Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel Frontverkürzungen vorgeschlagen hatte, jedoch von deren Durchführung absah, um Hitler seine besondere Treue zu beweisen. Er verließ daher seinen Posten, ohne Model in die gegenwärtige Lage eingewiesen zu haben.[1]
Erst im März 1945 erhielt Busch als Oberbefehlshaber Nordwest erneut ein militärisches Kommando. In dieser Funktion kapitulierte Busch am 7. Mai 1945 vor dem britischen Feldmarschall Bernard Montgomery in der Lüneburger Heide. Nach seiner Gefangennahme wurde Busch nach England gebracht und dort im Lager Aldershot in der Grafschaft Nottinghamshire interniert. Dort verstarb er am 17. Juli des gleichen Jahres an Angina Pectoris.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [2]
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern [3]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz [4]
- Pour le Mérite am 4. Oktober 1918 [5]
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Demjanskschild
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [6]
- Ritterkreuz am 26. Mai 1940
- Eichenlaub am 21. August 1943 (274. Verleihung)
- Freiheitskreuz I. Klasse mit Stern und Schwertern
- Nennung im Wehrmachtbericht am 6. August 1941, 16. September 1941, 21. Oktober 1941, 28. Januar 1943
Literatur
- Samuel W. Mitcham Jr.: Generalfeldmarschall Ernst Busch; in: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Bd. 2, Primus Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, ISBN 3-534-12678-5 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Seite 20-27
Weblinks
PND: Datensatz zu Ernst Busch (Generalfeldmarschall) bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 31. Dezember 2007 Einzelnachweise
- ↑ Hermann Gackenholz; Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte (basierend auf dem von Gackenholz von 1943 bis 1945 verfassten Kriegstagebuch der Heeresgruppe Mitte)
- ↑ Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.118
- ↑ Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.118
- ↑ Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.118
- ↑ Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.118
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.255
Generalfeldmarschälle
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