- Johan Henrik Deuntzer
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Johan Henrik Deuntzer (* 20. Mai 1845 in Kopenhagen; † 16. November 1918 in Charlottenlund) war ein dänischer Rechtswissenschaftler, Politiker und Premierminister (Statsminister).
Inhaltsverzeichnis
Berufliche Laufbahn
Studium und Hochschullehrer
Nach dem Schulbesuch absolvierte er von 1862 bis 1867 ein Studium der Rechtswissenschaften. Nach dem Studium blieb er als Rechtswissenschaftler an der Universität tätig, ehe er 1872 zum Professor am Lehrstuhl für Privat- und Prozessrecht an der Universität Kopenhagen wurde.
Veröffentlichungen
Als Professor war er nicht nur für seinen modernen Lehrstil der freien Rede, sondern auch als Verfasser mehrerer Standardwerke des dänischen und auch nordischen Rechts bekannt. Dazu zählten:
- "Arveret", 1873
- "Personret", 1874
- "Privatrettens almindelige del", 1875
- "Næringsret", 1877
- "Den nordiske familie- og arveret", 1878
- "Ekstraordinær civilproces", 1880
- "Den danske familieret", 1882
- "Den danske skifteret", 1885
- "Den danske arveret", 1892
Darüber hinaus verfasste er 1891 eine Biographie über das Leben und Werk des Generaljustiziars (Generalprokurør) und Staatsministers Henrik Stampe unter dem Titel "H. Stampes levned".
Sonstige berufliche Laufbahn
Neben seiner Laufbahn als Rechtsprofessor war er auch mehrfach als Rechtsberater und Unterhändler für die Regierung tätig. Für diese Tätigkeiten wurde er bereits 1894 mit einem Ehrendoktor (Hedersdoktor).
Bereits 1882 wurde er Vorstandsmitglied sowie 1896 Direktor einer Brandversicherungsgesellschaft (Nyt dansk brandforsikringselskab). Daneben gehörte er 1897 zu den Stifter und Gründungsdirektor der Dänischen Ostasiengesellschaft.
1911 wurde ihm darüber hinaus ein Ehrendoktortitel der Rechtswissenschaften der Universität Oslo verliehen.[1]
Politische Laufbahn
Premierminister von 1901 bis 1905
Deuntzer, der zunächst der Liberalen Partei (Venstre) angehörte, begann seine politische Laufbahn erst am 24. Juli 1901 als er von König Christian IX. zum Premierminister (Konseilspræsident) ernannt wurde.
In seiner bis zum 15. Januar 1905 dauernden Regierung übernahm er zugleich das Amt des Außenministers. Als solcher war er Unterhändler bei den Verhandlungen zum Verkauf von Dänisch-Westindien an die USA. Zum Verkauf kam es jedoch erst 1917, weil die Vereinigten Staaten im Ersten Weltkrieg in diesem Gebiet einen Marinestützpunkt benötigten und die Inseln für 25 Millionen Dollar erwarben.[2]
Als Premierminister wurde er am 15. Januar 1905 von seinem Kultusminister Jens Christian Christensen als Premierminister abgelöst.
Abgeordneter
1902 wurde Deutzner erstmals zum Abgeordneten des Parlaments (Folketing) gewählt, dem er bis 1913 angehörte. Als Abgeordneter verließ er 1905 die Liberale Venstrepartei und trat stattdessen der neu gegründeten Radikalliberalen Partei (Det Radikale Venstre) bei.
1914 wurde er von König Christian X. zum Mitglied des damals noch bestehenden Oberhauses des Parlaments, dem Landsting ernannt, dem er dann bis zu seinem Tod angehörte.
Weblinks
- Deuntzer, Johan Henrik. In: Dansk biografisk Lexikon. Band 4. Erste Auflage. Gyldendal, Kjøbenhavn 1887–1905, S. 250 f. (dänisch)
- Deuntzer, Johan Henrik. In: Nordisk familjebok. Band 6. Zweite Auflage. Stockholm 1904–1926, S. 253 f. (schwedisch)
- Deuntzer, Johan Henrik. Artikel in: Salmonsens Konversationsleksikon (dänisch), 2. Aufl. (1915–1930), Bd. 6, S. 79 f.
- Kabinett Deuntzer
Einzelnachweise
Moltke | Bluhme | Ørsted | Bang | Andræ | Hall | Rotwitt | Hall | Monrad | Bluhme | Krag-Juel-Vind-Frijs | Holstein-Holsteinborg | Fonnesbech | Estrup | Reedtz-Thott | Hørring | Sehested | Deuntzer | Christensen | Neergaard | Holstein-Ledreborg | Zahle | Berntsen | Zahle | Liebe | Friis | Neergaard | Stauning | Madsen-Mygdal | Stauning | Buhl | Scavenius | Buhl | Kristensen | Hedtoft | Eriksen | Hedtoft | Hansen | Kampmann | Krag | Baunsgaard | Krag | Jørgensen | Hartling | Jørgensen | Schlüter | P. N. Rasmussen | A. F. Rasmussen | L. L. Rasmussen | Thorning-Schmidt
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