- Joachim von Kortzfleisch
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Joachim Otto August Achatius von Kortzfleisch (* 3. Januar 1890 in Braunschweig; † 20. April 1945 bei Wulwesort, Sauerland) war General der Infanterie der deutschen Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er entstammte dem westfälischen Adelsgeschlecht Kortzfleisch und war der Sohn des königlich preußischen Generalmajors Gustav von Kortzfleisch (1854–1910) und der Elsbeth Oppermann (1862–1937).
Kortzfleisch heiratete am 17. November 1921 auf Gut Loschen (Landkreis Preußisch Eylau, Ostpreußen) Edelgard von Saucken (* 9. November 1901 auf Gut Loschen), die Tochter des Gutsbesitzers Siegfried von Saucken, Gutsherr auf Loschen und Gomthenen (beide Landkreis Preußisch Eylau), und der Freda Freiin von Hollen (Haus Hohenwalde). 1929 wurde dem Paar in Dresden ein Sohn geboren, der spätere Theologe und Publizist Siegfried von Kortzfleisch.
Leben
Von Kortzfleisch nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil und wurde nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen und dort am 1. Januar 1928 zum Major befördert.
Als Kommandeur des Wehrkreises III in Berlin kam er direkt mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 in Berührung. Durch seine regimetreue Haltung trug er entscheidend zum Scheitern des Widerstandes bei, indem er die "Walküre" - Befehle für den Wehrkreis trotz massiven Drucks seitens der Verschwörer nicht unterzeichnete, weshalb der Linzer Oberstleutnant i. G. Robert Bernardis einen Teil dieser Aufgabe übernehmen musste und dafür gehängt wurde.
Bemerkenswert ist, dass Kortzfleisch ein angeheirateter Schwager von Stauffenbergs Cousine Olga von Üxküll (verheiratet mit Fredy von Saucken) war. Bei deren Hochzeit am 28. Oktober 1943 trafen sich (auf einem Foto festgehalten) nicht weniger als fünf Widerstandskämpfer des 20. Juli, nämlich Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband, Peter Graf Yorck von Wartenburg und Caesar von Hofacker. Auch Joachim von Kortzfleisch und seine Gattin sind auf dem Foto zu sehen.
Kortzfleisch wurde am 2. März 1945 zum Befehlshaber der Rheinbrückenköpfe der Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model und geriet mit dieser im weiteren Verlauf der Kriegshandlungen in den so genannten Ruhrkessel. Am 20. April 1945 wurde er von den amerikanischen Truppen bei Wulwesort (heute Stadt Schmallenberg/Hochsauerlandkreis) gefangen genommen. Dabei stieß Kortzfleisch plötzlich den Arm zu einem steifen und lächerlichen Nazigruß hoch, schrie dreimal „Heil Hitler“ und brüllte …“Ich bin ein wahrer Deutscher und kämpfe bis zum letzten. Ich freue mich für den Führer zu sterben.“ Gleichzeitig wollte er im Gebüsch untertauchen. Corporal Frank Blick schoss und tötete den General mit seiner Springfield 03. [1]
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [2]
- Kreuz für Treue Dienste [2]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration [2]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber [2]
- Ehrenritter des Johanniterordens
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 4. September 1940 [3]
- Militärorden Michael der Tapfere III. Klasse
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B XV, Seite 273, Band 83 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
- ↑ Augenzeugenbericht der „Fünften Infantrie Division der US-Streitkräfte“, abgedruckt im Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1995, ISBN 3-86133-126-8, übersetzt von Frank Muermann und Rudolf Salingré, Seite 70
- ↑ a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.123
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.467
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