- Katherine Matilda Swinton
-
Tilda Swinton (* 5. November 1960 in London, England; vollständiger Name: Katherine Matilda Swinton) ist eine britische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sie entstammt einem der ältesten schottischen Clans und wuchs im Jahrhunderte alten väterlichen Stammsitz auf. Swintons Vater ist ein Generalmajor der zur britischen Armee gehörenden Scots Guards. Sie besuchte zeitgleich mit Diana Spencer, der späteren Prinzessin von Wales, ein englisches Privatinternat. Bis 1983 absolvierte sie ein Studium der Sozialwissenschaften und der Englischen Literatur an der Universität Cambridge.
Tilda Swinton war mit dem 20 Jahre älteren schottischen Autor und Maler John Byrne liiert. Aus der Beziehung, die 2003 endete, gingen zwei gemeinsame Kinder hervor. Mit Byrne und ihren Kindern lebt die Schauspielerin nach wie vor gemeinsam in Nairn, nordöstlich von Inverness, in Schottland. Gegenwärtig ist sie mit dem Künstler Sandro Kopp liiert.[1]
Karriere
Nach dem Studium schloss sich Tilda Swinton für kurze Zeit der Royal Shakespeare Company an. Später fiel die 1,80 m große, rothaarige Darstellerin auf anderen Bühnen bereits in Transgender-Rollen auf, so etwa als Mozart in Puschkins Mozart und Salieri und in Man to Man, nach dem Stück Jacke wie Hose von Manfred Karge, als Frau, die im Dritten Reich in die Rolle ihres verstorbenen Mannes schlüpft. Das Stück wurde 1991 auch mit Tilda Swinton verfilmt.
1986 debütierte sie als Filmschauspielerin in Derek Jarmans Caravaggio. Bis zu Jarmans Tod, der 1994 an Aids starb, trat Swinton in jedem Spielfilm des eng mit ihr befreundeten Regisseurs auf. Mit dem Regisseur ihres Filmes Egomania - Insel ohne Hoffnung, Christoph Schlingensief, pflegt sie ebenfalls eine anhaltende Freundschaft.
Ihren internationalen Durchbruch markierte jedoch 1992 Sally Potters Film Orlando, nach dem Roman von Virginia Woolf, in dem Tilda Swinton einen Adeligen spielt, der 400 Jahre lebt und sich in dieser Zeit vom Mann zur Frau wandelt.
Auch in der Folgezeit wählte Tilda Swinton meist ungewöhnliche Rollen in Filmen außerhalb des Mainstreams. 1996 spielte sie eine neurotische, bisexuelle Juristin in Female Perversions, 1997 die britische Mathematikerin und Informatikpionierin Ada Lovelace in Leidenschaftliche Berechnung, 1999 trat sie in Tim Roths Regiedebüt The War Zone und 2002 in Spike Jonzes Adaption. auf. Ausnahmen waren ihre Rollen in Kassenschlagern wie The Beach (2000) mit Leonardo DiCaprio, Vanilla Sky (2001) mit Tom Cruise sowie 2005 die Comicverfilmung Constantine mit Keanu Reeves, in der Swinton einen androgynen Erzengel Gabriel verkörperte. Im selben Jahr spielte Swinton auch die Rolle der „Weißen Hexe Jadis“ im Fantasy-Epos Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia.
1996 trat sie im Musikvideo The Box von Orbital (Band) auf.
1995 und 1996 war sie in London und Rom ein „lebendes Exponat“ in der erfolgreichen Ausstellung The Maybe, für die sie jeweils eine Woche lang täglich acht Stunden schlafend in einem Glaskasten verbrachte.
Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2009 übernahm sie das Amt der Jury-Präsidentin.[2]
Auszeichnungen
2008 erhielt Swinton den Oscar als Beste Nebendarstellerin in Michael Clayton. Zu ihren zahlreichen weiteren Auszeichnungen für ihre schauspielerische Arbeit gehören: 1991 die Coppa Volpi als beste Darstellerin bei den Filmfestspielen von Venedig für ihre Rolle als Isabella von Frankreich in Derek Jarmans Film über Edward II. von England, der Teddy Award bei der Berlinale 1988 und die Preise der Filmkritik von Boston und Las Vegas sowie eine Golden-Globe-Nominierung für ihre Hauptrolle in dem Thriller The Deep End – Trügerische Stille (2001). 2001 erhielt sie auch den Bremer Filmpreis. 2009 erhielt sie den Evening Standard British Film Award für ihre Hauptrolle im Film Julia.
Filmografie (Auszug)
- 1986: Caravaggio
- 1986: Egomania – Insel ohne Hoffnung (Regie: Christoph Schlingensief)
- 1987: Aria
- 1987: The Last of England – Verlorene Utopien (The Last of England)
- 1991: Edward II
- 1992: Orlando
- 1993: Wittgenstein
- 1996: Female Perversions
- 1997: Leidenschaftliche Berechnung (Conceiving Ada) (Regie: Lynn Hershman Leeson)
- 1999: The War Zone
- 2000: The Beach
- 2001: The Deep End – Trügerische Stille (The Deep End)
- 2001: Vanilla Sky
- 2002: Adaption.
- 2002: Teknolust
- 2003: Young Adam
- 2003: The Statement
- 2005: Constantine
- 2005: Broken Flowers
- 2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe)
- 2006: Thumbsucker
- 2007: Strange Culture (Regie: Lynn Hershman Leeson), dt. „Fremdkulturen“, bundesweit 2009 bei Über/ Macht 2009
- 2007: Schau mir in die Augen, Kleiner (Dokumentarfilm von André Schäfer)
- 2007: Michael Clayton
- 2008: Derek
- 2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia
- 2008: Julia
- 2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?
- 2008: Der seltsame Fall des Benjamin Button
Weblinks
- Tilda Swinton in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- TildaSwinton.Net (private Fan-Seite auf englisch)
- The Tilda Encounter (private Fan-Seite auf englisch)
- Porträt in DIE ZEIT, Feb. 2008
- Ausführliches Porträt in der Zeitschrift FILMBULLETIN - KINO IN AUGENHÖHE vom Juni 2008
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Harrison, Jody: Tilda : truth about me and live-in lover. In Mail on Sunday, 19. Oktober 2008, S. 34
- ↑ vgl. Nord, Christina: Glamour, Wärme und Witz für Berlinale. In: die tageszeitung, Freitag 14. November 2008, S. 2
Personendaten NAME Swinton, Tilda ALTERNATIVNAMEN Katherine Matilda Swinton KURZBESCHREIBUNG schottische Schauspielerin GEBURTSDATUM 5. November 1960 GEBURTSORT London
Wikimedia Foundation.