- Käthe Reichel
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Käthe Reichel (* 3. März 1926 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Friedensaktivistin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Reichel begann nach einer kaufmännischen Lehre ohne Schauspielausbildung ihre schauspielerische Arbeit an Theatern in Greiz, Gotha und Rostock. 1950 kam sie an Bertolt Brechts Berliner Ensemble (BE) und trat dort in vielen Inszenierungen Brechts und Benno Bessons auf. Wichtige Rollen dort waren Gretchen in Urfaust (1952), Natella Abaschwili und Grusche Nachadze in Der kaukasische Kreidekreis (1954) und Shen Te/Shui Ta in Der gute Mensch von Sezuan (1957).
Seit 1961 gehört sie dem Ensemble des Deutschen Theaters (DT) an. Für den Film Levins Mühle erhielt sie 1982 auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt den Nebendarstellerpreis. 1994 war sie Jurorin des Alfred-Kerr-Darstellerpreises. 1995 rief sie zusammen mit Heiner Müller aus Solidarität mit den Müttern russischer Soldaten in Tschetschenien zur Aktion „Mütter, versteckt Eure Söhne“ auf. 2000 erhielt sie den Menschenrechtspreis der Gesellschaft für Bürgerrechte und Menschenwürde.
Politisches Engagement
Käthe Reichel unterstützt das internationale Komitee zur Verteidigung von Slobodan Milošević.[1]
Filmografie
- 1958: Der Kaukasische Kreidekreis, Regie: Franz Peter Wirth (TV)
- 1972: Leichensache Zernik, Regie: Helmut Nitzschke
- 1973: Die Legende von Paul und Paula, Regie: Heiner Carow
- 1976: Daniel Druskat
- 1976: Das Licht auf dem Galgen
- 1979: Spuk unterm Riesenrad
- 1979: Mume Mehle
- 1979: Zünd an, es kommt die Feuerwehr
- 1980: Glück im Hinterhaus
- 1980: Levins Mühle
- 1980: Die Verlobte
- 1981: Polizeiruf 110 - Alptraum (TV-Serie)
- 1981: Jadup und Boel
- 1982: Spuk im Hochhaus
- 1984: Polizeiruf 110 - Das vergessene Labor
- 1988: Die Weihnachtsgans Auguste
- 1988: Polizeiruf 110 - Eifersucht
- 1991: Zwischen Pankow und Zehlendorf, Regie: Horst Seemann
- 1997: Der Laden, Regie: Jo Baier (TV)
über Reichel
- Abschied. Spielfilm, Deutschland / Polen, Regie: Jan Schütte, Drehbuch: Klaus Pohl, Musik: John Cale, Erstausstrahlung: ARD 1999, u.a. mit Josef Bierbichler als Bertolt Brecht, Monika Bleibtreu als Helene Weigel, Elfriede Irrall als Elisabeth Hauptmann, Jeanette Hain als Käthe Reichel
(Brechts letzte Tage in Buckow. Besuch von Wolfgang Harich, der Brecht für den Plan gewinnen will, Walter Ulbricht mit sowjetischer Unterstützung abzusetzen. Brecht ist vorsichtig und scheint sich mehr für Harichs frühere Frau Isot Kilian und die junge Schauspielerin Käthe Reichel zu interessieren.)
Auszeichnungen
Literatur
- Windbriefe an den Herrn b.b.. Leipzig: Faber & Faber, 2006. ISBN 3-936-61885-2
- Dämmerstunde. Erzähltes aus der Kindheit. Berlin: Verlag Neues Leben, 2011. ISBN 978-3-355-01791-6
Weblinks
- Käthe Reichel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmographie von Filmportal.de
- Artikeldossier anlässlich des 75. Geburtstags von Käthe Reichel
- Rede Reichels zur Abschlusskundgebung der Demonstration "Aufstehen für den Frieden" am 13. Oktober 2001 in Berlin
- Berliner Heinrich-Heine-Preis - Ursprünglich als Alternativ-Preis für den versagten, gleichnamigen Preis an Peter Handke von Rolf Becker, Käthe Reichel und Eckart Spoo ins Leben gerufen.
- „Käthe Reichel – geboren vor 80 Jahren“, Neues Deutschland, 3. März 2006
- Biografie auf film-zeit.de
Einzelnachweise
Kategorien:- Schauspieler
- Bertolt Brecht
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Deutscher
- Geboren 1926
- Frau
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