Köln 99ers

Köln 99ers
SG Köln 99ers e.V.
Logo der SG Köln 99ers e.V.
Gründungsjahr 1999
Vereinsfarben Rot/Weiß
Liga Oberliga Herren
Regionalliga Damen
NBBL U 19
JBBL U 16
Mitglieder SG Köln 99ers: 636
(Stand: 31. Dez. 2009)
Ehemalige Bundesliga Spielstätten EnergyDome (3.200 Plätze)
LanxessArena (18.500 Plätze)
Anschrift Girlitzweg 30
50829 Köln

Die SG Köln 99ers e.V. ist der größte Basketballverein in Deutschland. Von 2001 bis 2009 war der Verein in der Basketball-Bundesliga vertreten. Gleich in der ersten Spielzeit erreichten die 99ers das Play-Off-Finale, 2004, 2005 und 2007 gewann der Verein den BBL-Pokal und wurde 2006 Deutscher Meister. Die Spiele wurden normalerweise im EnergyDome ausgetragen; bis 2007 fanden gelegentlich auch Spiele in der LanxessArena statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ehemaliges Logo der Mannschaft als RheinEnergie Köln

Die Trägervereine Köln BasCats und DJK Köln-Nord gründeten 1999 die Spielgemeinschaft Cologne 99ers. Die erste Herrenmannschaft erhielt im Juni 2001 als Regionalligameister eine Wildcard und kam somit ohne sportliche Qualifikation in die Basketball-Bundesliga. Die Mannschaft wurde aus dem Amateurbereich ausgegliedert und durch die American Sports GmbH geführt. Erklärtes Ziel war es, die Tradition und die Erfolge des BSC Saturn Köln fortzuführen (Deutscher Meister 1981, 82, 87 und 88; Pokalsieger 1980, 81 und 83).

Die Mannschaft firmierte in der ersten Saison unter dem Namen RheinEnergy Cologne, wurde ein Jahr später an den Namen des Hauptsponsors RheinEnergie angepasst und in RheinEnergie Cologne geändert. Ab der Saison 2003/2004 wurde die Mannschaft in RheinEnergie Köln unbenannt. Im Sommer 2007 verlängerte die RheinEnergie AG den Vertrag als Hauptsponsor nicht, infolge dessen wurde der Verein im Juli 2007 in Köln 99ers umbenannt.

Nachdem auch der Gesellschafter der GmbH im Januar 2008 seine finanzielle Förderung einstellen musste, stellte der Verein einen Insolvenzantrag [1]. Während die drei wichtigsten Spieler Immanuel McElroy, Aleksandar Nadjfeji und Toby Bailey den Verein verließen, konnte der Spielbetrieb jedoch aufrechterhalten werden. Im Februar 2008 wurden mit dem Hamburger Kaufmann Jürgen Wollny und dem Kölner Bauunternehmer Anton Bausinger zwei neue Sponsoren gefunden [2]. Die Lizenz wurde im März 2008 auf die neu gegründete Köln 99ers Basketball GmbH & Co KG übertragen [3].

Kurz darauf schlossen sich die Profis und die Amateure der SG Köln 99ers sowie der neu gegründete Rollstuhlbasketball-Verein RBC Köln 99ers zur CSoB (Cologne School of Basketball) zusammen. Die CSoB war damit über 800 Mitglieder stark und wurde so zum größten deutschen Basketballverein [4], der gezielt Jugendliche ansprechen und vor allem sozial benachteiligte Jugendliche unterstützen sollte [5].

Am 10. Juli 2009 stellten die Köln 99ers Basketball GmbH einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln. Eine Woche später erklärten sie den Verzicht auf die Teilnahme am Spielbetrieb für die Saison 2009/2010.[6]

Damit stand die Sportstadt Köln wieder ohne Profibasketballverein da.

Nach der Insolvenz

Nach dem Ausscheiden der Profiabteilung blieb den Köln 99ers noch der Amateurbereich, der unter der SG Köln 99ers zusammengefasst ist, und die Rollstuhlbasketballabteilung (RBC Köln 99ers). Die SG wurde vom Schaden der Profiabteilung ebenfalls betroffen, jedoch konnte der Spielbetrieb fortgesetzt werden. Finanziell unabhängig, war der RBC durch die Insolvenz weniger betroffen, jedoch fehlte plötzlich ein wichtiger Ansprechpartner für den jungen Verein. Auch gab es plötzlich keine Internetpräsenz mehr, da die Seite www.koeln99ers.de während des Insolvenzverfahrens offline war. Erst später konnte die Domäne zurückgewonnen werden. Erstmalig konzentrierte sich nun auch das Fanwesen auf diese Bereiche des Vereins.

Die Saison 2009/2010 war die erste Saison ohne die Herren-Bundesligamannschaft. Im Sommer vor der Saison scheiterte die U18 an der Qualifikation zur NBBL. Die erste Herrenmannschaft spielte in der Oberliga 1 NRW, die Damen vertraten den Verein in der Regionalliga West.

Beide Teams bestritten eine sehr erfolgreiche Saison und verpassten knapp den Aufstieg. Die Herren belegten nach einer grandiosen Rückrunde den dritten Platz hinter dem Aufsteiger MTV Köln und der zweiten Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Die Damen belegten zum Saisonende den zweiten Platz und scheiterten im WBV-Pokal im Halbfinale.

Im Jugendbereich konzentrierte man sich nach dem Scheitern der NBBL-Mannschaft voll auf das U16-Team, das in der JBBL antrat. Auch hier gab es eine erfolgreiche Saison zu vermelden. Man scheiterte kurz vor dem Finalen TOP 4, im Nord Top 4, jedoch kam man unter die 8 besten Mannschaften in Deutschland. Die männliche U18 des Vereins kam bis ins Top 4 der Deutschen Meisterschaft und belegte am Ende einen erfreulichen dritten Platz. Am erfolgreichsten schnitt jedoch das U14-Team der Köln 99ers ab. Das Team von Manuel Hauff wurde ungeschlagen Westdeutscher Meister und blieben auch in der folgenden Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ohne Niederlage. Vor einer Rekordkulisse von 500 Zuschauern gewann das junge 99ers-Team als erstes Jugendteam in Köln die Deutsche Meisterschaft.

Im Sommer vor der Saison 2010/2011 änderten sich einige grundlegende Sachen. Sportlich gesehen sicherlich erfreulich war die Rückkehr des U18-Teams in die NBBL durch einen souveränen Sieg im Qualifikationsturnier. Damit ist man zum ersten Mal in den beiden höchsten Jugend-Bundesligen vertreten.

Auch innerhalb des Vereins wurden neue Zielsetzungen gegeben für eine erfolgreiche Zukunft des größten Deutschen Basketballvereins. So wurde der Trainer der Oberliga-Herren und der U18M, Sascha Neubert, der im Sommer noch die U18 in die NBBL führte, durch einen neuen Sportlichen Leiter ersetzt. Platon Papadopoulos, sowohl in Köln, als auch überregional kein Unbekannter, konnte für diesen Job gewonnen werden [7]. Er übernahm zur neuen Saison das U19-NBBL-Team. Weiterhin trainiert er auch die erste Herrenmannschaft der DJK Südwest Köln, die in der 2. Regionallliga antritt. Das Oberliga-Herrenteam wurde von seinem langjährigen Co-Trainer Daniel Henle betreut.

Das kurzfristige Hauptaugenmerk liegt bei der Jugendabteilung und guten Ergebnisse in der NBBL und JBBL. Das langfristige Ziel der Senioren-Herrenabteilung ist ein gesicherter Platz in der Regionalliga.

Teams der Saison 2010/2011

Hier die ersten Teams der Senioren und Jugendabteilung:

  • 1.Herren - Oberliga 1 NRW - Trainer: Daniel Henle
  • 1.Damen - Regionalliga West - Trainer: Wolle Stricker
  • U19M - Nachwuchs Basketball Bundesliga - Trainer: Platon Papadopoulos
  • U16M - Jugend Basketball Bundesliga - Trainer: Wolle Stricker

Saisons und Erfolge im Überblick

2000/2001

In der Saison 2000/2001 gelingt den damaligen Cologne 99ers mit dem Gewinn der Regionalliga Meisterschaft der Schritt in Richtung Basketball Bundesliga

2001/2002

Bereits in der ersten Bundesligasaison 2001/02 wurde RheinEnergy Cologne unter Trainer Svetislav Pešić deutscher Vizemeister (hinter ALBA Berlin). Am Ende der Hauptrunde belegte man hinter Frankfurt und Bonn den 3.Platz. Im Viertelfinale der Playoffs besiegte man Gießen mit 3:0 und im Halbfinale Bonn mit 3:1. Das Finale endete 0:3 für Berlin. Im Pokal besiegte man in der zweiten Runde die Schwelmer Baskets mit 72:94. Das Aus kam jedoch eine Runde später gegen Gießen mit 91:73.

2002/2003

Die Hauptrunde der Saison 2002/2003 beendete man als 4., womit man wieder mit Heimrecht in die Playoffs ging. Jedoch war schon im Viertelfinale schluss durch eine 1:3 Niederlage gegen Bamberg. Im Pokal stand im Viertelfinale das Spiel beim Zweitligisten TSV Quakenbrück auf dem Plan, was man knapp mit 92:94 gewann. Damit stand man zum ersten Mal in einem Pokal Top 4. Dieses fand in Berlin statt. Im Halbfinale besiegte man Bonn 85:76. Das erste Endspiel im Pokal stand an gegen den Gastgeber ALBA Berlin. Man verlor das Spiel in letzter Sekunde durch einen Korbleger von Mithat Demirel mit 82:80.

2003/2004

In der Saison 2003/04 gewann der Verein mit dem BBL-Pokal den ersten nationalen Titel (80:71 gegen Opel Skyliners Frankfurt). In der Bundesliga Hauptrunde belegte man am Ende einen 6. Platz. Damit ging man zum ersten mal Auswärts in die Playoffs. Man schied in der ersten Runde nach fünf Spielen gegen die Skyliners Frankfurt aus (3:2).

2004/2005

Diesmal konnte die Hauptrunde der Bundesliga wieder mit Heimrecht abgeschlossen werden, Platz 3 hinter Berlin und Bamberg. Gegner im Viertlfinale waren die 46ers aus Gießen. Ihnen unterlag man überraschend in 5 Spielen zu Hause mit 2:3. Im Pokal wurde der Titel erneut in Frankfurt gewonnen (85:75 gegen Telekom Baskets Bonn). Außerdem erreichte die Mannschaft als einziges deutsches Team 2003/04 und 2004/05 das Achtelfinale des ULEB Cups. Nach der Euroleague ist dieser Wettbewerb der bedeutendste auf europäischer Ebene.

2005/2006

Durch das frühe Ausscheiden in den Play-Off-Spielen der Saison 2004/05 konnte RheinEnergie Köln in der folgenden Saison nur im FIBA EuroCup, dem dritten europäischen Wettbewerb teilnehmen, in dem nur jeweils zwei US-amerikanische Spieler spielberechtigt waren. Der Verein nahm auf diese Beschränkung keine Rücksicht, sondern verpflichtete vier US-Amerikaner; mit der Konsequenz, dass jeweils zwei von ihnen pausieren mussten, was den jungen deutschen Spielern zusätzliche Einsatzzeiten und die Chance auf internationale Erfahrungen verschaffte. Trotzdem beendete RheinEnergie Köln die erste Runde als Gruppenerster (Gruppengegner: KK Zadar, CB Gran Canaria und Passe-Partout Basket Groot Leuven) und die zweite Runde als Gruppenzweiter (Gruppengegner: Marousi Athen, Pallacanestro Cantù und Dynamo Moskau Region). Erst im Viertelfinale scheiterten der REK im Modus Best of three knapp gegen den BC Kiew und verpasste knapp das Top 4. Nach Abschluss der Hauptrunde konnte der REK in der Saison 2005/06 als Tabellendritter erneut in die Play-Offs einziehen. Dem 3:0-Erfolg (in der Serie Best of five) im Viertelfinale gegen Ludwigsburg folgte ein 3:2-Erfolg gegen den amtierenden Meister Bamberg. Im Finale um die deutsche Meisterschaft konnte sich die Mannschaft mit einem sensationellen 3:1 gegen ALBA Berlin durchsetzen. Damit kam nach der Saison 1987/1988 der Deutsche Basketball Meister wieder aus Köln. Der Pokal konnte diesmal nicht verteidigt werden.

2006/2007

Erstmalig wurde vor der Saison der BBL Champions Cup (Meister vs. Pokalsieger) ausgespielt. In Berlin gegen Berlin gewann man die erste Ausgabe der Pokals. Auf Internationaler Ebene trat man zum ersten Mal in der Euroleague an. Gegner waren dort in Gruppe A TAU Ceramica, Dynamo Moskau, Olympiakos Piräus, Efes Pilsen Istanbul, Prokom Trefl Sopot, Climamio Bologna und Le Mans Sarthe. Da es in Köln keine geeignete Halle gab die den Standards der ULEB entspricht, musste man für die Heimspiele in die Düsseldorfer Philipshalle ausweichen. Nach 14 Spielen und nur 2 Siegen war das Abenteuer Euroleague auch wieder vorbei. Im Pokal-Wettbewerb konnte sich der REK nach Siegen in Karlsruhe (65:79) und gegen ALBA Berlin (74:69) für das Top-Four-Turnier in Hamburg qualifizieren. Dort schlug man im Halbfinale EnBW Ludwigsburg mit 85:74 und im Finale die Artland Dragons aus Quakenbrück mit 60:58. Der dritte Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Die Hauptrunde beendete REK als Fünfter und qualifizierte sich damit für die Play-Offs. Im Viertelfinale wurden die Eisbären Bremerhaven knapp mit 3:2 (nach Spielen) besiegt, mit dem gleichen Ergebnis unterlag man mit Heimrecht im Halbfinale gegen die Artland Dragons. Dies war das letzte Spiel als RheinEnergie Köln.

2007/2008

Als amtierender Pokalsieger spielte man wieder um den Champions Cup. Diesmal gab es aber eine Niederlage gegen den Meister Bamberg. Die erste Saison unter dem Namen Köln 99ers stand unter keinem guten Stern. Die erste Insolvenz traf den Verein sehr hart. Alle Topspieler verließen den Club während der laufenden Saison. So verlor man das erste Spiel im Pokal deutlich bei ALBA Berlin mit 89:56. Der Rest der Saison spielte man teils mit dem Rest des alten Kaders als auch mit Jugendspielern zu Ende. Mit diesem Team konnten noch einige Überraschungen erzielt werden. Jedoch reichte es am Ende nur zu einem 10. Platz. Damit konnte man sich erstmalig in der Vereinsgeschichte nicht für die Playoffs qualifizieren.

2008/2009

In der letzten Bundesligasaison wurde von Anfang an klar gegen den Abstieg gespielt. Lange Zeit befand man sich auf einem der Abstiegsplätze. Somit kam es kurz vor Saisonende zu einem richtigen Abstiegsspiel gegen die Gießen 46ers. Es war klar, dass der Verlierer des Spiels so gut wie abgestiegen ist. Die 99ers gewannen nach hartem Kampf und einer Verlängerung das Spiel am Ende mit 66:73. Am Ende der Saison überholte man noch die Giants Nördlingen so dass man die Saison auf dem 15 Platz abschloss. Im Pokal war schon im ersten Spiel beim Zweitligisten Mitteldeutscher BC Schluss (59:52). Das letzte Spiel der 99ers Bundesliga Geschichte gewann man zu Hause im Energy Dome gegen Bamberg mit 73:64.

2009/2010

Die erste Herren bestritt die Saison in der Oberliga 1 NRW. Nach durchwachsener Hinrunde und unterem Tabellenplatz, zeigte das Team in der Rückrunde eine Klasse Leistung und sicherte sich so am Ende einen 3. Platz. Am dritten Spieltag gab es das letzte offizielle Ligaspiel im Energy Dome. Man gewann vor einer Oberliga Rekordkulisse von 200 Zuschauern knapp gegen Bedburg/Bergheim. Im WBV-Pokal schied man in der zweiten Runde gegen den Regionalligisten SG Sechtem aus. Die U14/1 wurde ungeschlagen Deutscher U14 Meister.

2010/2011

Unter Neu-Trainer Daniel Henle tritt man wieder in der Oberliga an.

Zusammenfassung der Erfolge

  • Regionalliga Meister 2001
  • Deutscher Pokalsieger 2004
  • Deutscher Pokalsieger 2005
  • Deutscher Meister 2006
  • Champions Cup Sieger 2006
  • Deutscher Pokalsieger 2007
  • Deutscher U14 Meister 2010

Fanclub "Flying Flönz"

Nach der Meisterschaft 2006 gründete sich der Fanclub Flying Flönz (Fliegende Blutwurst). Er erfreute sich schon früh großer Beliebtheit und wurde auch von Seiten des Vereins gut angenommen. Die Flönz veranstalten jedes Jahr unzählige Aktionen. Ob Auswärtsfahrt, Fantreff, Wintergrillen oder den Besuch von ehemaligen Spielern. Höhepunkt jedes Jahr ist die Teilnahme an den Deutschen Basketball Fanclubmeisterschaften. Bisherige Erfolge bei Fanclubturnieren:

  • 2007 in Hochheim am Main - 16 & 28 Platz
  • 2008 in Oldenburg - 14 & 25 Platz
  • 2009 in Werne - 9 & 11 Platz
  • 2009 in Leverkusen - 16 & 26 Platz
  • 2010 in Quakenbrück - 22 & 24 Platz

Auch der BBL-Fan-Pokal wurde im Jahre 2007 gewonnen. Beim Top 4 in der O2 World Hamburg setzte man sich am Ende gegen die Fans aus Quakenbrück, Bremerhaven und Ludwigsburg durch. Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt 130.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Köln 99ers stellen Insolvenzantrag
  2. Die Köln 99ers - ein Rückblick und Ausblick
  3. [1]
  4. Köln 99ers größter Basketballverein Deutschlands (www.rbc-koeln99ers.de, 13. Januar 2009)
  5. "Cologne School of Basketball" am Start (Kölner Wochenspiegel vom 24. September 2008)
  6. Presseerklärung vom 17. Juli 2009
  7. Papadopoulos neuer Sportlicher Leiter

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