- Landkreis Liegnitz
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Landkreis Liegnitz Wappen Landkreis Preußische Provinz Schlesien (1825–1919, 1938–1941)
Niederschlesien (1919–1938, 1941–1945)Regierungsbezirk Liegnitz Kreisstadt Liegnitz Landrat Liegnitz Dr. Fritz Herber (1940-1945) Fläche Einwohner 41.226 (1939) Bevölkerungsdichte Stadt 1 Gemeinden 86 Karte des Landkreises Liegnitz Der preußisch-deutsche Landkreis Liegnitz bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1945.
Der Landkreis Liegnitz umfasste am 1. Januar 1945:
- 1 Stadt,
- 86 Gemeinden.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgeschichte
Königreich Preußen
Nach dem Wiener Kongress gehörte mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 der Kreis Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesien weiterhin zum Regierungsbezirk Liegnitz.
Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Städte Liegnitz und Parchwitz.
Das Landratsamt war in Liegnitz.
Zum 1. Januar 1820 erfolgte die endgültige Abgrenzung des Kreises Liegnitz:
- Eingliederung der Dörfer Bienowitz, Briese, Grünthal, Herrndorf, Hummel, Kuchelberg, Merschwitz, Mittel Langenwaldau, Nieder Langenwaldau, Ober Langenwaldau, Panthen, Pfaffendorf, Pohlschildern, Rüstern, Schönborn, Sechshufen-Langenwaldau, Schwarzvorwerk, Thiergarten und Töpferberg aus dem Landkreis Lüben in den Kreis Liegnitz,
- Eingliederung des Dorfes Siegendorf aus dem Kreis Liegnitz in den Landkreis Goldberg-Haynau,
- Eingliederung des Dorfes Wültsch aus dem Landkreis Goldberg-Haynau in den Kreis Liegnitz.
Norddeutscher Bund / Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Zum 1. Januar 1874 wurde aus der bisher kreisangehörigen Stadtgemeinde Liegnitz der Stadtkreis Liegnitz gebildet. Damit erhielt der bisherige Kreis Liegnitz die Bezeichnung Landkreis.
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Zum 30. September 1929 fand im Landkreis Liegnitz entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 1. Oktober 1932 wurden der Landkreis Jauer und der Landkreis Liegnitz zum neuen Landkreis Liegnitz zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurden die Kreisgrenzen geringfügig geändert:
- Eingliederung der Landgemeinden Haasel, Hänchen, Laasnig und Prausnitz aus dem Landkreis Liegnitz in den Landkreis Goldberg,
- Eingliederung der Landgemeinde Siegendorf aus dem Landkreis Goldberg in den Landkreis Liegnitz.
Zum 1. Oktober 1933 wurde der Landkreis Jauer in seinen früheren Grenzen wieder hergestellt.
Zum 1. April 1937 wurden Teile der Gemeinden Alt Beckern, Groß Beckern, Hummel, Liegnitzer Vorwerke, Pfaffendorf und Prinkendorf aus dem Landkreis Liegnitz in den Stadtkreis Liegnitz eingegliedert.
Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.
Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien abermals aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.
Landräte
- 1848-1862 Otto von Bernuth
- 1863–1888 Karl Hoffmann-Scholtz
- 1888–1899 Dr. Karl Schilling
- 1900–1917 Arthur Freiherr von Salmuth
- 1918–1920 Willy von Rother
- 1920-1932 Karl Ott
- 1932 Dr. Erich Krause (auftrw.)
- 1932-1934 Dr. August Loos
- 1934 Karl Willinger (vertrw.)
- 1934–1939 Walter Kühn
- 1940–1945 Dr. Fritz Herber
Kommunalverfassung
Der Kreis Liegnitz gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinden Liegnitz und Parchwitz, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Parchwitz führte jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Ortsnamen
Abgesehen von der Abänderung der Bezeichnungen:
- Bienowitz: Bienau,
- Gränowitz: Grändorf,
- Groß Jänowitz: Blüchersfelde,
- Klein Jänowitz: Jahnsfeld,
- Tscharnikau-Tschierschkau: Schwarzrode,
im Jahre 1937 verblieb es bis 1945 bei den eingeführten deutschen Ortsnamen.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Landkreis Liegnitz – Sammlung von Bildern und/oder Videos und AudiodateienEhemalige Landkreise und regionale Verwaltungseinheiten in Schlesien (1815–1945)Teilprovinzen: Niederschlesien | Oberschlesien – Regierungsbezirke: Breslau | Kattowitz | Liegnitz | Oppeln
Stadtkreise: Beuthen | Breslau | Brieg | Gleiwitz | Görlitz | Kattowitz | Königshütte | Liegnitz | Oppeln | Ratibor | Schweidnitz
Landkreise: Beuthen | Beuthen-Tarnowitz | Bolkenhain | Breslau | Brieg | Bunzlau | Cosel | Falkenberg | Frankenstein | Freystadt | Görlitz | Glatz | Glogau | Goldberg-Haynau | Grünberg | Groß Strehlitz | Groß Wartenberg | Grottkau | Guhrau | Guttentag | Habelschwerdt | Hindenburg | Hirschberg | Hoyerswerda | Jauer | Kattowitz | Kreuzburg | Löwenberg | Lüben | Landeshut | Lauban | Leobschütz | Liegnitz | Lublinitz | Militsch | Münsterberg | Namslau | Neiße | Neumarkt | Neurode | Neustadt | Nimptsch | Oels | Ohlau | Oppeln | Pleß | Ratibor | Reichenbach | Rosenberg | Rothenburg | Rybnik | Sagan | Schönau | Schweidnitz | Sprottau | Steinau | Strehlen | Striegau | Tarnowitz | Tost-Gleiwitz | Trebnitz | Waldenburg | Wohlau
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