- Larry James
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Larry James (eigentlich: George Lawrence James; * 6. November 1947 in Mount Pleasant, New York; † 6. November 2008 in Galloway Township, New Jersey) war ein US-amerikanischer Sprinter und Olympiasieger in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Er stellte zwei Weltrekorde auf, wovon der mit der US-Stafette fast 24 Jahre hielt.
Der 1,81 m große Larry James hatte sich als Hürdenläufer einen Namen gemacht, wechselte aber 1968 zum 400-Meter-Lauf. Er gewann die Hallenmeisterschaft des College-Sportverbandes NCAA und die IC4A-Meisterschaft über 440 Yards in den Jahren 1968 bis 1970.
Die Olympia-Qualifikation der US-Amerikaner wurde in Echo Summit beim Lake Tahoe in 2250 Meter Höhe über dem Meeresspiegel ausgetragen, um die Bedingungen von Mexiko-Stadt zu simulieren. Im Endlauf über 400 m siegte Lee Evans in 44,0 s vor Larry James in 44,1 s. Beide blieben damit deutlich unter dem Weltrekord, den Tommie Smith mit 44,5 Sekunden hielt. Evans war mit dem sogenannten Bürstenschuh gelaufen, einem Schuh mit 68 Spikes, der offiziell erlaubt war, aber vom Weltverband IAAF abgelehnt wurde. Deshalb wurde die Zeit von Larry James offiziell als Weltrekord anerkannt.
Bei den Olympischen Spielen war der Bürstenschuh bereits offiziell verboten. In Vor- und Zwischenlauf hielten sich sowohl Evans als auch James deutlich zurück. Im Halbfinale gewann Evans vor James. Das Finale am 18. Oktober 1968 war dann das schnellste 400-Meter-Rennen bis dahin. Evans gewann in 43,86 s vor James in 43,97 s und dem dritten US-Amerikaner Ron Freeman in 44,41 s, während die anderen Finalteilnehmer jenseits der 45-Sekunden-Grenze ins Ziel kamen. Der Weltrekord von Lee Evans wurde erst 1988 von Harry Reynolds unterboten.
Noch länger hielt sich der Weltrekord, den die US-amerikanische Mannschaft am 20. Oktober im Finale der 4-mal-400-Meter-Staffel aufstellte. Vince Matthews, Ron Freeman, Larry James und Lee Evans blieben in 2:56,16 Minuten um 3,8 Sekunden unter der alten Rekordmarke, die auch von der zweitplatzierten Stafette aus Kenia unterboten wurde. Bei der Siegerehrung präsentierten sich die vier farbigen Amerikaner mit Baretten und erhobenen Fäusten als Anhänger der Black-Power-Bewegung. Erst die US-Staffel bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul stellte den Weltrekord ein, wobei Seoul nahezu auf Meereshöhe liegt. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde der langlebigste Weltrekord von 1968 dann gebrochen.
Larry James erlag an seinem 61. Geburtstag einem Krebsleiden.[1]
Bestzeiten
- 400 m: 43,97 s, 1968
- 400 m Hürden: 50,2 s
Literatur
- Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordler. 400m-Lauf / 4x100m-Staffel/ 4x400m (440y)-Staffel. Grevenbroich 2001
- Bill Mallon & Ian Buchanan: Quest for Gold. New York City 1984, ISBN 0-88011-217-4
Fußnoten
- ↑ Olympic gold medalist Larry James dies at 61. International Herald Tribune, abgerufen am 7. November 2008 (englisch).
1912: Mel Sheppard, Edward Lindberg, Ted Meredith, Charles Reidpath | 1920: Cecil Griffiths, Robert Lindsay, John Ainsworth-Davis, Guy Butler | 1924: Commodore Cochran, William Stevenson, Oliver MacDonald, Alan Helffrich | 1928: George Baird, Emerson Spencer, Fred Alderman, Ray Barbuti | 1932: Ivan Fuqua, Edgar Ablowich, Karl Warner, Bill Carr | 1936: Freddie Wolff, Godfrey Rampling, Bill Roberts, Godfrey Brown | 1948: Arthur Harnden, Cliff Bourland, Roy Cochran, Mal Whitfield | 1952: Arthur Wint, Leslie Laing, Herb McKenley, George Rhoden | 1956: Charles Jenkins, Lou Jones, Jesse Mashburn, Tom Courtney | 1960: Jack Yerman, Earl Young, Glenn Davis, Otis Davis | 1964: Ollan Cassell, Mike Larrabee, Ulis Williams, Henry Carr | 1968: Vince Matthews, Ron Freeman, Larry James, Lee Evans | 1972: Charles Asati, Munyoro Nyamau, Robert Ouko, Julius Sang | 1976: Herman Frazier, Benny Brown, Fred Newhouse, Maxie Parks | 1980: Remigijus Valiulis, Michail Linge, Nikolai Tschernezki, Wiktor Markin | 1984: Sunder Nix, Ray Armstead, Alonzo Babers, Antonio McKay | 1988: Danny Everett, Steve Lewis, Kevin Robinzine, Harry Reynolds | 1992: Andrew Valmon, Quincy Watts, Michael Johnson, Steve Lewis | 1996: Alvin Harrison, LaMont Smith, Derek Mills, Anthuan Maybank | 2000: vakant1 | 2004: Otis Harris, Derrick Brew, Jeremy Wariner, Darold Williamson | 2008: LaShawn Merritt, Angelo Taylor, David Neville, Jeremy Wariner
1Das IOC erkannte Alvin Harrison, Antonio Pettigrew, Calvin Harrison, Michael Johnson 2008 den Sieg ab, neue Sieger wurden bis dato nicht eingesetzt.
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