- Levín
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Levín Basisdaten Staat: Tschechien Region: Ústecký kraj Bezirk: Litoměřice Fläche: 489 ha Geographische Lage: 50° 37′ N, 14° 17′ O50.61388888888914.283888888889438Koordinaten: 50° 36′ 50″ N, 14° 17′ 2″ O Höhe: 438 m n.m. Einwohner: 127 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 411 44 - 411 45 Kfz-Kennzeichen: U Struktur Status: Flecken Ortsteile: 2 Verwaltung Bürgermeister: Petr Opalecký (Stand: 2007) Adresse: Levín 58
411 45 ÚštěkGemeindenummer: 565105 Website: mesta.obce.cz/levin Levín (deutsch Lewin) ist ein Flecken mit 105 Einwohnern in Tschechien. Er liegt 6 km nordwestlich von Úštěk in 438 m ü.M. und gehört dem Okres Litoměřice. Der Ort im Böhmischen Mittelgebirge befindet sich nordöstlich des Geltschberges auf einer steilen Anhöhe über dem Tal des Haberbaches (Černý potok).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es wird angenommen, dass Lewin im 11. Jahrhundert entstand. Der Ort soll schon seit im 12. Jahrhundert Sitz einer Pfarrkirche gewesen sein, jedoch ist dies nicht belegbar. Erste schriftliche Nachweise über den Ort und die Burg stammen von 1352. 1422 ist die Burg während der Hussitenkriege bei den Kämpfen um die Burg Kelch erobert und zerstört worden. Seit 1544 wurde Lewin ein Städtchen genannt und besaß ein Wappen, auf dem eine Mauer mit zwei Türmen und einem nach links blickenden Löwen dargestellt war.
Die Einwohner lebten von der Landwirtschaft und dem Handwerk. Besondere traditionen hatte die Lewiner Töpferei, deren erste Zunftprilegien aus dem Jahre 1402 stammen sollen und deren Produkte als Lewiner Geschirr weit verbreitet waren. Von einer Töpfersfrau, die in der Mitte des 14. Jahrhunderts gelebt und bösen Zauber ausgeübt haben soll und zur Strafe zu einem Vampir wurde, berichtet eine alte Sage.
Am 25. Mai 1791 vernichtete ein Großfeuer die gesamte Stadt, dabei gingen auch die Urkunden verloren. Im Jahre 1854 brach erneut ein Stadtbrand aus, der sieben Opfer forderte.
In der Stadt an der Kaiserstraße von Wernstadt nach Auscha siedelte sich wegen der ungünstigen Hanglage keine Industrie an.
Mit der Eröffnung der Kaltwasserheilanstalt Bad Geltschberg im Jahre 1840 wurde Lewin zu einer beliebten Sommerfrische, zu der die Gäste ab 1890 auch mit der neu eröffneten Lokalbahn Großpriesen-Wernstadt-Auscha anreisen konnten. 1912 zählte Lewin mehr als 100 Häuser und hatte 570 Einwohner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der größtenteils deutschen Bewohner verlor Levín seine Bedeutung. Das Geltschbad wurde geschlossen. 1978 wurde die Eisenbahnstrecke stillgelegt. Der Maler und Keramiker Zdislav Hercík ließ die alten Traditionen der Lewiner Töpferkunst wiederaufleben, die mit seinem Tode jedoch wieder beendet wurde.
Nach Levín verkehrt heute kein öffentliches Verkehrsmittel mehr, die Linienbusse fahren nur den im Tal des Černý potok gelegenen Ortsteil Horní Vysoké an. Seit 2006 ist Levín wieder ein Městys.
Sehenswürdigkeiten
- Die 1793 errichtete Pfarrkirche der Kreuzerhöhung befindet sich am Ringplatz. Das an der Stelle der 1791 abgebrannten Kirche aus der Zeit vor den Hussitenkriegen errichtete Bauwerk ist ein markanter Rundbau. Im Innern der barocken Rotunde befindet sich neben einem von Wilhelm Kandler geschaffenen Christuskopf auch eine rätselhafte mittelalterliche Steinplatte aus dem Vorgängerbau. Sie stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und trägt ein erhabenes Löwenrelief mit acht Majuskeln.
- Das auch am Ring gelegene Rathaus stammt aus dem Jahre 1793.
- Südlich von Levín befindet sich der Glockenberg (450 m) auf dem sich ein 1699 erbauter Glockenturm befindet. Der Turm wurde aus Resten der Burg Lewin errichtet. Vom ehemaligen Pfarrgarten bietet sich eine weite Sicht über das Böhmische Mittelgebirge bis zur Daubaer Schweiz. Am Berghang finden sich noch verwachsene Mauerreste der alten Burg, die 1878 durch Ausgrabungen unter Josef Edler von Schroll freigelegt worden waren.
- Nahe der Ortslage Hradec liegt auf dem Gipfel des Ratzkener Berges (442,5 m) das Familienmausoleum der Familie der Edlen von Schroll auf Liebeschitz. Das Bauwerk entstand 1881 nach Plänen des Architekten Zettel im antik-griechischem Stil. Der Berg bietet eine Sicht über das Auschaer Tal bis zum Říp (Georgsberg), Milešovka (Donnersberg) und Ronov (Ronberg). Auf seinem Gipfel wird eine frühzeitliche Kultstätte vermutet, er ist umgeben von einem teilweise 4 m hohen Wall aus Erde und Klingstein.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Levín gehört der Ortsteil Horní Vysoké (Oberwessig) mit dem ehemaligen Lázně Jeleč (Bad Geltschberg) sowie die Wohnplätze Bukovina (Gügel), Muckov (Mutzka), Hradec (Ratzken) und Dolní Vysoké II (Unterwessig 2).
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Josef Leitenberger (1730–1802), Textilfabrikant
- Franz Stadler (1760–1804), Musiker am Wiener Hoftheater
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Weblinks
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