- Liederbacher Kerbeborsch
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Main-Taunus-Kreis Höhe: 120–185 m ü. NN Fläche: 6,2 km² Einwohner: 8597 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 1387 Einwohner je km² Postleitzahl: 65835 Vorwahlen: 06196 und 069 Kfz-Kennzeichen: MTK Gemeindeschlüssel: 06 4 36 010 Adresse der Gemeindeverwaltung: Villebon-Platz 9 - 11
65835 LiederbachWebpräsenz: Bürgermeister: Eva Söllner Liederbach am Taunus ist eine Gemeinde im Main-Taunus-Kreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Liederbach grenzt im Norden an die Stadt Bad Soden am Taunus, im Osten an die Gemeinde Sulzbach, im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie im Westen an die Stadt Kelkheim.
Gliederung
Liederbach besteht aus den beiden Ortsteilen Niederhofheim und Oberliederbach. Niederhofheim liegt im Westen der Gemeinde. Oberliederbach nimmt den östlichen Teil ein.
Grüne Mitte
Das Landschaftsbild der Gemeinde ist von der so genannten „Grünen Mitte“ geprägt, welche größtenteils aus bewirtschafteten Ackerflächen und dem großzügigem Bachlauf des Liederbachs besteht. Die Grüne Mitte entspricht etwa einem sechstel der Gesamtfläche Liederbachs. Die Gemeinde bemüht sich um den Bestand der „Grünen Mitte“.
Geschichte
Vermutlich um 550 wurden die Dörfer Niederhofheim, Oberliederbach und Unterliederbach gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 791 als Leoderbach, das sich im Besitz des Klosters Lorsch befand. 1100 geht Leoderbach als Lehen in den Besitz der Herren von Eppstein über. Diese verkauften das Dorf 1492 an die Landgrafschaft Hessen. Im 17. Jahrhundert hält die Reformation Einzug in Liederbach.
Die Gemeinden Oberliederbach, Unterliederbach und Niederhofheim kamen 1803 zu Nassau-Usingen und schließlich sechs Jahre später zum geeinigten Herzogtum Nassau. Nach dem deutsch-deutschen Krieg wurden die drei Orte 1866 der preußischen Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. 1903 wurde mit der Station Niederhofheim-Oberliederbach an der Eisenbahnlinie Höchst-Königstein einen eigenen Bahnhof errichtet.
1917 wurde Unterliederbach in die Stadt Höchst am Main eingemeindet, welche 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main wurde. Oberliederbach und Niederhofheim wurden am 1. April 1928 in den neu geschaffenen Main-Taunus-Kreis integriert.
Im Rahmen der hessischen Kommunalreform schlossen sich beide Gemeinden am 31. Dezember 1971 zur neuen Gemeinde Liederbach am Taunus zusammen. Die nördlich gelegene Heidesiedlung wurde hauptsächlich von den Farbwerken Höchst errichtet, um ihren Mitarbeitern eine ortsnahe Unterkunft zu bieten.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 51,5 16 46,8 14 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,6 7 26,7 8 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 9,0 3 8,5 3 FDP Freie Demokratische Partei 15,9 5 9,4 3 FWG Freie Wählergemeinschaft – – 8,7 3 Gesamt 31 31 Wahlbeteiligung in % 48,3 57,5 Bürgermeister
Von 1979 bis 2008 (29 Jahre) war Gerhard Lehner der Bürgermeister von Liederbach und war damit der dienstälteste und am längsten amtierende Bürgermeister des Kreises[1]. Im Januar 2009 übernahm Eva Söllner (CDU) als erste Bürgermeisterin das Amt.
Partnerstädte
Liederbach besitzt bereits seit vielen Jahren mehrere Partnerstädte in Deutschland und im europäischen Ausland. Dies sind im einzelnen:
- Frauenwald am Rennsteig (Thüringen)
- Villebon-sur-Yvette (Frankreich)
- Verwood (Grafschaft Dorset in England)
- Saldus (Lettland)
- Pietrowice-Wielkie (Polen)
Kultur
Bauwerke
siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Liederbach am Taunus
Kulturelle Aktivitäten
Der Verein Die Liederbacher Kerbeborsch richtet jährlich zwischen September und Oktober die Kerb aus. Die Kerbeborsch haben dabei die Aufgabe ihren Hannes, eine lebensgroße angekleidete Strohpuppe, die auf dem Kirchweihbaum angehängt wird, zu bewachen. Traditionell versuchen andere Dörfer dieses Symbol zu entwenden. Verbunden mit der Kirchweih sind auch immer Tanz und Rummelplatz. Ebenfalls beheimatet ist der Sportverein SG Oberliederbach, deren Fußballer in der Landesliga Mitte spielen. Anfang des Jahres 2006 wurde die Blues und Funk Band The Mule gegründet, die ihren Hauptsitz und Proberaum seitdem in Niederhofheim hat.
Umgebung
Das in unmittelbarer Nähe gelegene Schmiehbachtal ist ein beliebtes Erholungs- und Wandergebiet der Liederbacher Bevölkerung. Man bemüht sich von seiten der Gemeindeverwaltung naturnahe Streuobstwiesen neben landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten.
Vereine
In Liederbach gibt es zahlreiche Vereine wie die SGO (Sportgemeisnchaft Oberliederbach), in der hauptsächlich Fußball, Judo und Damengymnastik praktiziert wird. Ebenso gibt es die TSG Niederhofheim, in der die Sportarten Leichtatletik, Tischtennis, Handball, Schützen und Turnen vertreten sind. Neben diesen Sportarten wird auch Volleyball beim VCL (Volleyballclub Liederbach) betrieben. Auch genannt werden müssen, die das Kuturleben bereichernde Freiwillige Feuerwehr Liederbach und das Deutsche Rote Kreuz Liederbach.
Literatur
- Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja: Kulturdenkmäler in Hessen. Main-Taunus-Kreis. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2003
- Karsch, Gesine; Menzel, Margret: Liederbach. Die kleinste Gemeinde im Main-Taunus-Kreis. Jüdische Friedhöfe in Niederhofheim, 1978
Weblinks
Einzelnachweise
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