- Luisenstädtischer Friedhof
-
Der Alte Luisenstädtische Friedhof befindet sich am Südstern in Berlin-Kreuzberg. Er wurde 1831 auf einem ehemaligen unrentablen Weinberg angelegt. Er ist mit 90.998 m² der größte von den insgesamt vier Friedhöfen an der Bergmannstraße, wobei sein Haupteingang allerdings, anders als bei den drei benachbarten Kirchhöfen, nicht direkt an der Bergmannstraße liegt. In der Mitte steht die gut zwei Meter hohe Statue eines Auferstehungsengels, geschaffen von Otto Geyer. Der Friedhof enthält teilweise sehr aufwendige Erbbegräbnisstätten von bedeutenden Berliner Persönlichkeiten, aber auch einige Gräber heute vergessener Persönlichkeiten mit kunstgeschichtlich bedeutsamem Grabschmuck.
Der Luisenstädtische Friedhof ist der zweite Friedhof der Luisenstadt-Gemeinde, deren Geschichte 1964 mit der Sprengung des Gotteshauses, einer Kriegs-Ruine, endete. Der erste Friedhof war auch als „Pestfriedhof“ bekannt und wurde in den 1930er Jahren endgültig aufgelassen. Er befand sich im heutigen Waldeckpark an der Oranienstraße, in dem zur Erinnerung ein großes Grabmal eines Rittmeisters stehen bleiben durfte.
Gräber bekannter Persönlichkeiten
(± = Ehrengrab des Landes Berlin)
- Erwin Beck ± (1911–1988), SPD-Politiker und Widerstandskämpfer, später Jugendstadtrat in Kreuzberg
- Hans Heinrich Julius Brendicke ± (1850–1925), Publizist, Heimatforscher
- Hans Chemin-Petit der Ältere (1864–1917), Komponist, Dirigent
- Hans Chemin-Petit (1902–1981), Komponist, Dirigent
- Tobias Feilner (1773–1839), Töpfer, Erfinder des Berliner Kachelofens und ein Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel, Grab eingeebnet
- Ernst Fidicin ± (1802–1883), Stadtarchivar
- Otto Fischbeck (1865–1939), Politiker
- Eduard Fürstenau (1862–1938), Architekt
- Eugen Hahn (1841–1902), Arzt, Direktor am Krankenhaus Friedrichshain
- Carl Justus Heckmann (1786–1878), Kupferschmied, Industrieller
- Heinrich Hedemann ± (†1872), Bürgermeister von Berlin
- Ludwig Heß (1877–1944), Tenorsänger und Komponist
- Reimar Hobbing (1874–1919), Verleger, Muschelkalkstele (Die Nacht nimmt dem Entschlafenen das Buch aus den Händen) von Hermann Hosaeus
- Carl Hochhaus (†1935), Maler
- Leo Impekoven (†1943), Maler
- Lorenz Impekoven (1909–1969), Schauspieler, Sänger, Tänzer, Kabarettist und Regisseur
- Johanna Junker-Schatz (1848–1922), Schauspielerin
- Marie Kahle (1844–1896), Schauspielerin
- Richard Kahle (1842–1916), Schauspieler
- Albert Kessler (†1890), Schauspieler
- Albert Klatt ± (1892–1970), Maler
- Gustav Adolf von Klöden (1814–1885), Geograf. Das Grab des Vaters, des Geografen Karl Friedrich von Klöden, wurde eingeebnet.
- Friedrich Heinrich Eduard Kochhann ± (1805–1890), Stadtverordnetenvorsteher
- Karl Eugen Koerner (1846–1927), Marinemaler
- Julius Krause (1812–1881), Hofopernsänger
- Paul Langerhans ± (1820–1909), Stadtverordnetenvorsteher, Sohn von Friedrich Wilhelm Langerhans
- Gottfried Wilhelm Lehmann ± (1799–1882), Kupferstecher und Lithograf, Gründer der ersten Berliner Baptistengemeinde
- Hans Luckhardt (1890–1954) und Wassili Luckhardt (1889–1972), Architekten, gemeinsam in einem übernommenen Grab von 1905 (Grabstätte Schischin)
- Friedrich Albert Immanuel Mellin (1796–1859), Generalbaudirektor, Nachfolger Karl Friedrich Schinkels
- Hans Mühlhofer (1878–1932), Hofschauspieler
- Martha Mühlhofer (1874–1940), Theaterpädagogin
- Erwin Reibedanz (1878–1919), Besitzer der von Bruno Taut gebauten und denkmalgeschützten Dampfwäscherei in der Teilestraße. Kalksteinstele auf der Grabstätte von Bruno Tauts Bruder Max Taut.
- Eugen Richter ± (1838–1906), Führer der Freisinnigen im Reichstag, Porträtbüste von Ernst Wenck
- Heinrich Runge ± (1817–1886), Stadtkämmerer
- August Scherl (1849–1921), Verleger, beigesetzt im Grab seiner Frau, der Schauspielerin Flora Roser (1855–1885)
- Franz Späth ± (1839–1913), Gründer der Gärtnerdynastie, zeitweise die „größte Baumschule der Welt“ (Berlin-Baumschulenweg), Bronzebüste von Albert Manthe
- Robert Stock (1858–1912), Industrieller, Bronzestatue eines ausruhenden Schmieds von Gerhard Janensch
- Gustav Stresemann ± (1878–1929), Reichskanzler, Außenminister, Friedensnobelpreisträger. Monumentales Grab, gestaltet von Hugo Lederer
- Johannes Stumm (1897–1978), West-Berliner Polizeipräsident
- Clara Wenck (1852–1905), Schauspielerin („die komische Alte des Berliner Theaters“)
- Ludwig Wilhelm Wichmann (1788–1859), Bildhauer
Siehe auch
Weblinks
-
Commons: Luisenstädtischer Friedhof – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Kirchhöfe Bergmannstraße
- Wer war die Luisenstadt-Gemeinde? Eine komplizierte Geschichte
- Verlorene Kirchen: Luisenstädtische Kirche
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
52.48638888888913.403888888889Koordinaten: 52° 29′ 11″ N, 13° 24′ 14″ OKategorien:- Friedhof im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
- Gartendenkmal (Berlin)
- Berlin-Kreuzberg
Wikimedia Foundation.