M3 Stuart

M3 Stuart
M3 Stuart
Stuart m5a1 cfb borden 4.JPG

Ein Stuart M5A1 im Worthington Panzermuseum

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
Länge 5,2 m
Breite 2,46 m
Höhe 2,58 m
Masse 14,7 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 13–51 mm
Hauptbewaffnung 37 mm Kanone
Sekundärbewaffnung 2x 7,62-mm-MG 1919
Beweglichkeit
Antrieb luftgekühlter Continental-Wright
250 PS
Federung Drehstabfeder
Höchstgeschwindigkeit 58 km/h
Leistung/Gewicht 17,82 PS/t
Reichweite 120 km
Stuart – Fort Knox, VI,1942

Der Light Tank M3, so die offizielle Bezeichnung, war ein leichter US-amerikanischer Panzer, der im Zweiten Weltkrieg ab 1941 zum Einsatz kam. Er wurde jedoch eher selten als Kampfpanzer eingesetzt, dafür umso mehr wegen seiner Schnelligkeit hauptsächlich zur Aufklärung, wobei er sich gut bewährte. Dieser Panzer, wie auch seine spätere weiterentwickelte Version M5, wurde auch unter den Spitznamen "Stuart" (benannt nach einem General des Amerikanischen Bürgerkrieges) und "Honey" bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der leichte Panzer M3, von den Briten Stuart bzw. auch Honey getauft, war eine Weiterentwicklung des Vorkriegsmodells M2 und ging Anfang 1941 in die Serienfertigung. Der Kosename Honey war eine Anspielung auf seine geringe Größe aus der Umgangssprache des Englischen, was so viel wie „Liebling“ bedeutet. Sein Aufbau war konventionell, Motor im Heck und Getriebe im Bug. Das Laufwerk mit Kegelfederung entsprach dem der mittleren Panzer M3 Lee/Grant und M4 Sherman. Das hintenliegende Leitrad war abgesenkt, um die Kettenauflage zu verlängern. Zu Beginn der Serienfertigung waren Turm und Wanne komplett genietet, dann wurde der Turm und zuletzt auch die Wanne geschweißt. Die Besatzung umfasste Fahrer und Funker im Bug, Kommandant und Richtschütze im Turm. Die Bewaffnung bestand aus einer 37-mm-KwK und drei 7,62-mm-MGs. Als Antrieb diente ein 7-Zylinder-Continental-Flugmotor (Sternmotor) mit 250 oder 262 PS. Abweichend davon hatten 711 Fahrzeuge einen 9-Zylinder-Dieselmotor von Guiberson (ebenfalls ein Sternmotor). Der M3 erreichte eine Geschwindigkeit von über 58 km/h und hatte einen Fahrbereich von 112 km. Die Gefechtsmasse stieg von 12,4 t beim M3 bis auf 14,4 t beim M3A3. Die drei Versionen des M3 kamen auf eine Stückzahl von 13.859.

Der M5 löste den M3 Anfang 1943 in der Serienfertigung ab. Neben zahlreichen Verbesserungen an Turm und Wanne bestand der Hauptunterschied zum M3 in einem neuen Antrieb: Zwei Cadillac-V8-Ottomotoren zu einem Zwillingsmotor mit 2 × 148 PS zusammengefasst wirkten auf ein Hydramatic-Automatikgetriebe. Die Panzerung war beim M5 verstärkt worden, die Fahrleistungen entsprachen denen des M3. Die Gefechtsmasse betrug 15 t.

Sein Nachfolger als Leichter Panzer war ab 1944 der M24 Chaffee. Dieser war mit demselben Antriebsblock wie der M5 ausgestattet, jedoch wesentlich moderner konstruiert und auch bei weitem besser bewaffnet und gepanzert.

Versionen

  • M3 – 5811 Stück
  • M3A1 – 4621 Stück
  • M3A3 – 3427 Stück
  • M2A
  • M5 – 2074 Stück
  • M5A1 – 6810 Stück

Abarten

Eine Abart des M5 war der leichte Sturmpanzer M8, der in einem oben offenen Turm eine 75-mm-Haubitze führte. Es wurden jedoch nur relativ wenige dieser Fahrzeuge gebaut und eingesetzt. Des Weiteren wurde das Fahrgestell des M3 bei der Artilleriezugmaschine M4 High-Speed Tractor verwendet.

Einsatz

Die ersten Kriegseinsätze noch vor dem offiziellen Kriegseintritt der USA im Jahre 1941 hatten einige vom chinesischen Heer eingesetzte M3 im seit 1937 tobenden Chinesisch-Japanischen Krieg. Der M3 zeigte dabei recht gute Leistungen im Kampf gegen die Japaner, die zu der Zeit nur über ein einziges Panzermodell verfügten.

Seinen ersten Einsatz im Zweiten Weltkrieg und damit seine echte Feuertaufe erlebte der M3 auf britischer Seite bei den Kämpfen gegen die Achsenmächte Deutschland und das faschistische Italien in Nordafrika. Dabei wurde er hauptsächlich zur Aufklärung eingesetzt, denn dabei kam ihm wegen seiner hohen Geschwindigkeit von ca. 60 km/h die Fähigkeit zugute, im Falle des Falles bei Gefahr schnell wieder verschwinden zu können. Im direkten Kampf gegen andere Panzer war er freilich wegen seiner relativ schwachen Bewaffnung und Panzerung von eher geringem Wert, und zahlreiche Stuarts, die auf größere und stärkere deutsche Panzer stießen, zogen fast schon zwangsläufig den Kürzeren. Selbst den italienischen M13/40-Panzern gelang es relativ leicht, einige M3 zu zerstören. Eine fast schon bizarre Begebenheit ereignete sich bei den Kämpfen im späten Jahr 1942 in Tunesien, als ein 37-mm-Treffer am Turm durch einen Stuart kurzzeitig den Ausfall eines Tiger-Panzers verursachte, indem dieser seinen Turmschwenkmechanismus blockierte.

Der M3 Stuart wurde auch in einigen Vorstoßtrupps der US-Armee eingesetzt und wurde immer von einem Infanterietrupp begleitet aus bis zu 8 Infanteristen. Sofern ein zweites Bord-MG angebracht war, hatte der Gruppenführer die Möglichkeit sich auf das Panzerheck zu knien und mit Schutz des Panzerturms seine Gruppe, gesondert zum festen Maschinengewehr, zu unterstützen.

Einige Stuarts wurden im Rahmen des Pacht- und Leih-Abkommens (Lend-Lease-Act) auch an die Sowjetunion geliefert. Die Rote Armee vermied es nach einigen Verlusten, die Stuarts weiter als Kampfpanzer einzusetzen, und verwendete sie ebenfalls praktisch nur noch zur Aufklärung.

Im späteren Kriegsverlauf in Europa zeigte sich von Neuem, dass der Stuart als Kampfpanzer überholt und auch ungeeignet war. Zu leicht konnte er von deutschen Panzern und Pak zerstört werden. Zudem war seine Bewaffnung mit 37-mm-Kanone mittlerweile viel zu schwach, um irgendetwas ausrichten zu können. Entsprechend selten tauchten sie daher offen bei den Panzergefechten auf. Die Stuarts und Honeys übernahmen meist wie zuvor die nicht immer ganz ungefährliche Aufgabe der Aufklärung. Ab 1944 wurde er nochmals in größeren Stil bei der Landung in der Normandie eingesetzt, spielte jedoch später und in der Endphase des Krieges in Deutschland auch nur noch die Rolle als Aufklärer und Unterstützungsfahrzeug. Die Kampfverluste in Nordwesteuropa (European Theatre of Operations, ETO) beliefen sich bei der US Army für die Baureihe M3, M5 und M24 auf 1.507 Fahrzeuge, bei der British Army für die Typen M3 und M5/Stuart VI auf 248 bzw. 185.

Ein weiteres, wichtiges Einsatzgebiet der Stuarts war der Pazifikkrieg der USA gegen das Kaiserreich Japan. Wegen ihrer geringen Größe und ihres geringen Gewichtes waren sie wie geschaffen für Einsätze in den für Panzer geografisch eher ungünstigen Gebieten von Südostasien. Die japanische Armee setzten jeden erbeuteten Stuart sofort wieder gegen die US-Amerikaner ein, da sie selbst nur wenige Panzer besaß und diese meistens selbst den M3 unterlegen waren. Interessanterweise gelang es in einigen Fällen den nunmehr in japanischen Händen befindlichen M3, einige angreifende M3 der US-Amerikaner zu zerstören. In diesen abgelegenen Kriegsschauplätzen erwies sich der Stuart – wenn auch gegen relativ schwache Gegner – als eine wirksame Waffe.

Nach 1945 wurden die M3 und M5 von den USA nicht mehr eingesetzt, da sie längst überholt waren. Einige mit den USA verbündete Länder übernahmen zahlreiche Fahrzeuge und setzten diese jedoch wie auch einige Länder in der Dritten Welt noch einige Jahre ein.

Technische Daten M3

  • Bewaffnung: 37-mm-Kanone M5, 4 × 7,62-mm-MG(Kal. 30)
  • Gewicht: 12,7 Tonnen
  • Motor: Continental W-670 Sternmotor 262 PS / 184 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 58 km/h
  • Länge: 4,53 m
  • Breite: 2,24 m
  • Höhe: 2,64 m
  • Besatzung: 4 Mann
  • Baujahr: 1941-1942
  • Stückzahl: 5811

Siehe auch

 Commons: M3 Stuart – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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