- MEKO 200
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ThyssenKrupp MEKO 200-Klasse Übersicht Typ Fregatte Einheiten Türkei - 4 x MEKO 200TN Track I (Yavuz-Klasse)
- 4 x MEKO 200TN Track II (Barbaros-Klasse)
Australien 8 x ANZAC-Klasse
Neuseeland 2 x ANZAC-Klasse
Griechenland 4 x MEKO 200HN
Portugal 3 x MEKO 200PN
Südafrika 4 x MEKO 200SAN (Valour-Klasse)
Gesamt: 29Bauwerft Blohm + Voss, Hamburg
HDW, Kiel
Gölcük Marinewerft, Gölcük
Hellenic Shipyards, Chaidari
Tenix Defence Systems, MelbourneBestellung 1980er Jahre Auslieferung Seit 1987 Dienstzeit seit 1987
Technische Daten Daten Siehe einzelne Unterklasse
Die MEKO 200-Klasse ist eine Kriegsschiffklasse der deutschen ThyssenKrupp Marine Systems AG. Die Klasse gehört zu der MEKO-Schiffsreihe und wurde in den 1980er Jahren von der Werft Blohm + Voss entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Klasse MEKO 200 wurde nach den Baureihen MEKO 140 und MEKO 360 entwickelt um die Lücke zwischen kleineren Fregatten und kleinen Zerstörern zu schließen. Wie alle Schiffe der MEKO Reihe sind die MEKO 200 Modular aufgebaut um kundenspezifisch angepasst zu werden.
Das erste Schiff, das in Auftrag gegeben wurde, war die Türkische Yavuz die am 17. Juli 1987 ausgeliefert wurde. Das Schiff entsprach dem Typ MEKO 200 TN. Bis 2008 wurden weitere 32 Schiffe der Klasse gebaut und mit unterschiedlichsten Systemen und Konfiguration ausgestattet.
Varianten
MEKO 200 TN Track I und II
Der Vertrag für das erste Los (Track I) Schiffe der MEKO 200 TN oder Yavuz-Klasse wurde im April 1983 mit der Türkei abgeschlossen. Die ersten zwei Schiffe wurden bei Blohm + Voss, Hamburg und HDW, Kiel gebaut. Das zwei weiteren auf der Gölcük-Marinewerft in der Türkei. Die Schiffe erhielten eine CODAD-Antrieb mit vier MTU-20V-Dieseln.
Die Türkei bestellte mit der Barbaros-Klasse zu Beginn der 1990er Jahre vier weiter Schiffe des Typs. Dieser Track II wurde mit einem CODOG-Antrieb mit 2 MTU-16V-Dieseln und 2 LM2500-30-Gasturbinen ausgestattet. Der Track II war mit 3.350 ts (voll geladen) etwas schwerer, erhielt statt dem Sea-Sparrow-Starter einen Mk48-VLS-Starter und war mit 31+ kn etwas schneller.
Diese Fregatten wurden so ausgelegt das sie beim Überwasserkampf maximalen Schaden bei wenigen Verlusten ausrichten können. Dementsprechend erhielten sie geringe Luftabwehr- und U-Jagd-Kapazität, aber dafür eine starke Sea-Zenith-CIWS-Anlage.
Technische Daten
- Länge 116,72 m (118m - F 246, F247)
- Breite 14,80 m
- Tiefgang 4,25 m
- Verdrängung: 3.100 ts, 3.450 ts (voll geladen)
- Antrieb
- 2 Wellen mit Verstellpropellern
- (Track I) 4 MTU-20V-1163-Dieselmotoren mit insg. 40.000 hp (CODAD)
- (Track II) 2 General Electric-LM2500-Gasturbinen mit insg. 60.656 PS (CODOG)
- (Track II) 2 MTU-20V-956-Dieselmotoren mit insg. 10.040 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 27/31+ kn
- Reichweite: 4.000 nm bei 20/22 kn
- Waffensysteme
- 1 x 5"/127mm Geschütz
- 3 Oerlikon Contraves Sea Zenith 25mm CIWS
- 2 x 3 324mm-Mk32-Torpedorohre
- 2 x Mk-141-Starter für je 4 AGM-84 Harpoon
- (Track I) 1 x Mk 21 für 8 RIM-7 Sea Sparrow
- (Track II) 1 x Mk-48-VLS-Starter mit 16 Zellen
- Elektronik
- DA-08/1S-Luftabwehrradar
- WM-25-Feuerleitanlage
- TM-1226-Navigationsradar
- STACOS-TU/FD-Kommando- und Kontrollsystem
- WM25/-COSYS-DDWCS-Feurleitsystem
- DE1160-Sonar
- Link 11 / Link 14
- MCS2002-Kommunikationssystem
Einheiten
Schiff Namensgeber Werft Kiellegung Stapellauf In Dienst Status F240 Yavuz Sultan Selim I Yavuz Blohm & Voss, Hamburg 30. Mai 1985 11. Oktober 1987 [1] Aktiv F241 Turgut Reis Turgut Reis HDW, Kiel 17. Juli 1987 4. Februar 1988 [1] Aktiv F 242 Fatih Sultan Mehmed II Fatih Gölcük Marinewerft 24. April 1987 12. Oktober 1988 [1] Aktiv F243 Yilderim Sultan Bayezid I Yildirim Gölcük Marinewerft 22. Juli 1988 17. November 1989 [1] Aktiv F244 Barbaros Hayreddin Barbarossa Blohm & Voss 29. September 1993 23. Mai 1997 [2] Aktiv F245 Oruc Reis Oruç Reis Gölcük Marinewerft 28. Juli 1994 23. Mai 1997 [2] Aktiv F 246 Salih Reis Salih Reis Blohm & Voss 26. September 1997 22. Juli 1998 [2] Aktiv F247 Kemal Reis Kemal Reis Gölcük Marinewerft 24. Juli 1998 8. Juni 2000 [2] Aktiv ANZAC-Klasse
Die ANZAC-Klasse auf Basis MEKO 200 wurde für die australische und neuseeländische Marine von Blohm + Voss entworfen. 1989 wurde der Vertrag zum Bau von zehn Schiffen unterschrieben, acht Schiffe für die australische und zwei für die neuseeländische Marine. Der Bau der Schiffe erfolgte in Modulbausweise in Australien und Neuseeland, die Endfertigung fand in der Tenix Defence Systems-Werft in Williamstown, Victoria statt. Der Stapellauf des ersten Schiffes, HMAS Anzac, fand am 16. September 1994 statt, das letzte Schiff, HMAS Perth lief am 20. März 2004 vom Stapel.
Details siehe Hauptartikel.
MEKO 200HN
Die vier MEKO 200 HN oder Hydra-Klasse Schiffe der Griechischen Marine wurden 1988 bestellt. Das erste Schiff, die Hydra, wurde bei Blohm + Voss in Hamburg gebaut, die weiteren drei auf der Hellenic Shipyards in Chaidari gebaut. Die Hydra wurde während ihrer Werfterprobungsfahrt durch ein Feuer schwer beschädigt und konnte erst 1993 komplett von der Marine übernommen werde. Durch Budgetprobleme Griechenlands kam es beim Bau der anderen drei Schiff immer wieder zu Verzögerungen. Diese Einheit wurden mit verbesserter Schockdämpfung, es wurde besonderer Wert auf unabhängig funktionierte Kommunikationssystem der Waffensystem gelegt. Die Schiffe sind in zwölf wasserdichte und unabhängige Sektionen unterteilt.
Technische Daten
- Länge 117,50 m
- Breite 14,80 m
- Tiefgang 6,0 m
- Verdrängung: 2.710 ts, 3.200 ts (voll geladen)
- Antrieb
- Wie MEKO 200 TN Track II
- Waffensysteme
- 1 x 5"/127mm Geschütz
- 2 20 mm Phalanx CIWS Nahbereichsabwehr
- 2 x 3 324mm Mk32 Torpedorohre
- 2 x Mk 141 Starter für je 4 AGM-84 Harpoon
- 1 x Mk48 VLS Starter mit 16 Zellen
- Elektronik
- Radar
- Decca 2690 BT
- AWS-9
- HSA D08
- HSA STIR -24, HSA STIR 18
- Sonar
- SQS-56
- Kommunikation
- Link 11 / Link 14
- Hangar für Hubschrauber Sikorsky S-70
Schiff Namensgeber Werft Kiellegung Stapellauf In Dienst Status F452 Hydra Ύδρα Hydra Blohm + Voss 17. Dezember 1990 25. Juni 1991 12. November 1992 Aktiv F453 Spetsai Σπέτσαι Spetses Hellenic Shipyards 11. August 1992 9. Dezember 1993 24. Oktober 1996 Aktiv F 454 Psara Ψαρά Psara Hellenic Shipyards 12. Dezember 1993 20. Dezember 1994 30. April 1998 Aktiv F455 Salamis Σαλαμίς Salamis Hellenic Shipyards 20. Dezember 1994 15. Mai 1997 16. Dezember 1998 Aktiv MEKO 200PN
Das Projekt zum Bau von drei Schiffen der Klasse Vasco da Gama bzw. MEKO 200PN für Portugal wurde 1985, nach fünf Jahren Vorbereitungsphase genehmigt. Bis zu 60% der Schiff wurden von der NATO finanziert.[3] Diese Schiffe waren auch die ersten, die bei einer zweiten deutschen Werft, der HDW in Kiel gebaut wurden.
Technische Daten
- Länge 115,90 m
- Breite 14,80 m
- Tiefgang 6,2 m
- Verdrängung: 2.920 ts, 3.200 ts (voll geladen)
- Bewaffnung
- 1 100 mm Mod68 CADAM französisches Schiffsgeschütz
- 1 20 mm Phalanx CIWS
- 2 x 3 324mm Mk32 Torpedorohre
- 2 x Mk 141 Starter für je 4 AGM-84 Harpoon
- 1 x Mk48 VLS Starter mit 16 Zellen
- Elektronik
- 1 Thales DA08 Luft D-Band Radar
- 1 Thales MW08 Boden/Luft F-Band Radar
- 2 Thales STIR 180 Feuerleitradar
- 1 SQS510 Sonar
- 1 APECS II/700 ESM
- Gegenmaßnahmen Mk 36 SRBOC Starter
- Hangar für zwei Super Lynx Mk.95 Hubschrauber
Einheiten
Schiff Namensgeber Werft Kiellegung Stapellauf In Dienst Status F330 NRP Vasco da Gama Vasco da Gama Blohm + Voss 2. Februar 1989 26. Juni 1989 18. Januar 1991 Aktiv F331 NRP Álvares Cabral Pedro Álvares Cabral HDW, Kiel 2. Juni 1989 6. Juni 1990 24. Mai 1991 Aktiv F332 NRP Corte-Real Familie Corte-Real HDW, Kiel 24. November 1989 6. Juni 1990 22. November 1991 Aktiv MEKO A-200SAN
Die Valour-Klasse oder MEKO A-200SAN ist die bisher letzte Unterklasse des MEKO 200 Konzepts. Die vier Schiffe für Südafrika wurden am 28. April 2000 bestellt und von 2006 bis 2007 ausgeliefert.
Im Unterschied zu den bisherigen Schiffen der Klasse wurden diese neuen Schiffe mit einer reduzierten Radarsignatur gebaut. Die Schiffe erhielten ein „X-Form“, die rechte Winkel vermeidet und somit wenig Radarstrahlung zurückwirft. Außerdem wurde erstmals ein CODAD-WARP mit einem Wasserstrahlantrieb verbaut. An Elektronik und Waffensystemen wurden sehr viel Komponenten in Südafrika gefertigt.
Details siehe Hauptartikel.
Bilder
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MEKO A-200SAN SAS Spioenkop
Siehe auch
Quellen
- „MEKO A Class Corvettes / Frigates, Germany“, SPG Media Limited, (Abgerufen: 24. November 2008, 10:15 UTC)
- D. Olivier, L. Dennis, L- Vosloo, SA Navy, W- van Zyl, D- Rytz, G. L. Martinez Mezo „Patrol Corvettes: Valour (MEKO 200 SAN) class“, The South African Navy & Marine and Coastal Management - Unofficial Site, (Abgerufen: 24. November 2008, 10:15 UTC)
- Richard Shape: Jane's Naval Weapon Systems. Jane's Information Group, Alexandria, USA 1998-1999, ISBN 0 7106 1795 X, S. 268, 531 und 721 (Englisch).
Einzelnachweise
- ↑ "Conway's All the World's Fighting Ships 1947-1995", US Naval Institute Press, ISBN 1557501327
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