Hermagor-Pressegger See

Hermagor-Pressegger See
Hermagor-Pressegger See
Wappen von Hermagor-Pressegger See
Hermagor-Pressegger See (Österreich)
Hermagor-Pressegger See
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Hermagor
Kfz-Kennzeichen: HE
Fläche: 204,84 km²
Koordinaten: 46° 38′ N, 13° 22′ O46.62722222222213.367222222222602Koordinaten: 46° 37′ 38″ N, 13° 22′ 2″ O
Höhe: 602 m ü. A.
Einwohner: 7.082 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 9620
Vorwahl: 0 42 82
Gemeindekennziffer: 2 03 05
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Wulfeniaplatz 1
9620 Hermagor
Website: www.hermagor.at
Politik
Bürgermeister: Siegfried Ronacher (SPÖ)
Gemeinderat: (2009)
(27 Mitglieder)
12 SPÖ, 7 FPK, 6 ÖVP,
1 FPÖ, 1 Grüne
Lage der Stadt Hermagor-Pressegger See im Bezirk Hermagor
Dellach (Gailtal) Gitschtal Hermagor-Pressegger See Kirchbach Kötschach-Mauthen Lesachtal Sankt Stefan im Gailtal Bezirk Villach-Land Bezirk Spittal an der Drau KärntenLage der Gemeinde Hermagor-Pressegger See im Bezirk Hermagor (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Dieses Bild zeigt den zentralen Teil Hermagors von oben
Dieses Bild zeigt den zentralen Teil Hermagors von oben
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Stadtansicht von Hermagor
Rathaus von Hermagor
Statue des Heiligen Hermagoras in Hermagor
Pressegger See vom Südufer Richtung Norden
Schloss Lerchenhof in Untermöschach

Hermagor-Pressegger See (slow.: Šmohor-Preseško jezero) ist eine Stadtgemeinde mit 7082 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Hermagor in Kärnten, Österreich. Die Stadt wurde nach dem ersten Bischof von Aquileja, dem frühchristlichen Heiligen Hermagoras, benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im unteren Gailtal an der Einmündung des Gitschtals in das Gailtal nahe der Grenze zu Italien. Die Gemeinde wird im Süden von den Karnischen Alpen und im Norden von den Gailtaler Alpen begrenzt. Mit dem Pressegger See liegt der neuntgrößte See Kärntens auf dem Gemeindegebiet.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde gliedert sich in die folgenden Katastralgemeinden:

  • Egg (Brdo)
  • Görtschach (Goriče)
  • Guggenberg
  • Hermagor (Šmohor, früher auch Trg)
  • Khünburg
  • Mitschig (Mičiče oder Semičiče)
  • Möderndorf (Modra vas)
  • Möschach
  • Nampolach (Napole)
  • Rattendorf (Radnja vas)
  • Tröpolach (Drobolje oder Dobropolje)
  • Vellach (Bela)

und diese wiederum in folgende Ortschaften (in Klammer Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Achleiten (4),
  • Aigen (4),
  • Bergl (24),
  • Braunitzen (Boronica) (12),
  • Brugg (Moste) (31),
  • Burgstall (9),
  • Danz (26),
  • Dellach (Dole) (94),
  • Egg (178) (Brdo),
  • Eggforst (10),
  • Förolach (Borovlje) (162),
  • Fritzendorf (Limarče) (58),
  • Görtschach (Goriče) (173),
  • Götzing (Gocina) (22),
  • Grafenau (Kazla) (0),
  • Grünburg (70),
  • Guggenberg (34),
  • Hermagor (Šmohor) (1.527),
  • Jenig (Jenik) (178),
  • Kameritsch (Kamerče) (80),
  • Khünburg (247),
  • Kleinbergl (30),
  • Kraß (14),
  • Kraschach (Krošani) (57),
  • Kreuth ob Möschach (Rut(e)) (19),
  • Kreuth ob Mellweg (Rut(e)) (60),
  • Kreuth ob Rattendorf (Rut(e)) (76),
  • Kühweg (Skobiče) (202),
  • Kühwegboden (156),
  • Latschach (Loče) (86),
  • Liesch (7),
  • Möderndorf (Modrinja vas) (223),
  • Mellach (Mele) (49),
  • Mellweg (Melviče, Maloviše) (45),
  • Micheldorf (Velika vas/ves) (167),
  • Mitschig (Mičiče) (79),
  • Nampolach (Napole) (27),
  • Neudorf (Nova vas) (271),
  • Neuprießenegg (36),
  • Obermöschach (38),
  • Obervellach (Gornja bela) (243),
  • Paßriach (Pažirje) (143),
  • Podlanig (Podlanig) (51),
  • Postran (Postran) (123),
  • Potschach (Potoče) (61),
  • Presseggen (Preseka) (222),
  • Presseggersee (Preseško jezero) (130),
  • Radnig (Radnik) (203),
  • Radnigforst (0),
  • Rattendorf (Radnja vas) (343),
  • Schinzengraben (Senčni Graben) (26),
  • Schlanitzen (Zelenica) (41),
  • Schmidt (1),
  • Siebenbrünn (2),
  • Sonnenalpe Naßfeld (Mokrine) (27),
  • Sonnleitn (17),
  • Süßenberg (Planja) (20),
  • Toschehof (Tesinje) (0),
  • Tröpolach (Dobropolje, Dropolje) (535),
  • Untermöschach (48),
  • Untervellach (Spodnja Bela) (229),
  • Watschig (Vočiče) (129),
  • Wittenig (Vitenče) (50) und
  • Zuchen (3) (Suha).

Nachbargemeinden

Gitschtal Weißensee, Paternion
Kirchbach Nachbargemeinden Sankt Stefan im Gailtal
Moggio Udinese, Paularo Pontebba Malborghetto-Valbruna

Geschichte

Das heutige Gemeindegebiet war, wie Funde belegen, schon in vorrömischer Zeit besiedelt. Es wurde hier Eisenerz abgebaut, das bis an das Mittelmeer exportiert wurde. Um 15 v. Chr. wurde das keltische Königreich Noricum und so auch das heutige Gemeindegebiet vom Römischen Reich besetzt und in das Reich eingegliedert.

Die Pfarre Hermagor wurde im Jahre 1169 erstmals urkundlich erwähnt, ihr Titelheiliger Hermagoras weist auf eine Gründung durch Aquileja hin. Verkehrsgünstig der Wegkreuzung vom Gitschtal zum Kreuzbergsattel gelegen, entstand der Ort als planmäßiger Markt, erhielt 1288 das Marktrecht verliehen und entwickelte sich zum Hauptort des Gailtals. Im 15. Jahrhundert fielen die Türken ein und verwüsteten die Ortschaften im gesamten Gailtal. Ab dem 16. Jahrhundert gehörte der Markt Hermagor zu den Herrschaftsrechten der Grafschaft Ortenburg.

1779 entdeckte Franz Xaver Freiherr von Wulfen die nach ihm benannte Blume Wulfenia auf dem Gartnerkofel.

Der Ort wurde 1868 Sitz der Bezirkshauptmannschaft und somit Zentrum des gleichnamigen Bezirks. Während der k. u. k. Monarchie war Hermagor Garnison des I. und II. Bataillons des k. k. Landwehr Infanterie-Regiments Nr. 4.

Die Gemeinde wurde 1930 zur Stadt erhoben. 1958 wurde Möschach angeschlossen und 1973 entstand durch die Eingemeindung von Egg, Mitschig, Görtschach sowie Teilen von Rattendorf die Großgemeinde Hermagor-Pressegger See.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Hermagor-Pressegger See 7.232 Einwohner (1991: 7.403), überwiegend Angehörige der deutsch- oder der slowenischsprachigen Volksgruppe. Davon besitzen 94,7 % die österreichische, 1,6 % die deutsche, 1,1 % die bosnische und 1,0 % die kroatische Staatsbürgerschaft. 68,8 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 25,6 % zur evangelischen Kirche und 1,5 % sind islamischen Glaubens, 2,4 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Möderndorf mit Gailtaler Heimatmuseum
  • Schloss Lerchenhof in Untermöschach: Der „Lerchenhof“ wurde im Jahre 1848 als Herrschaftssitz des Freiherrn Julius Wodley zu seiner bevorstehenden Heirat erbaut, welcher aber noch vor der Fertigstellung sehr jung verstarb. Durch Vererbung und Anheirat gelangte der „Lerchenhof“ in den Besitz des „Steinwender-Hofes“, der unmittelbar an den „Lerchenhof“ angrenzt. Im Jahre 1928 wurde der Gesamtbesitz des Steinwenderanwesens zwischen zwei Söhnen aufgeteilt. Den „Lerchenhof“ übernahm Hans Steinwender. Er führte den landwirtschaftlichen Betrieb, erwarb sich besondere Verdienste in der Pferdezucht, und leistete sehr viel Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahre 1939 wurde der „Lerchenhof“ unter Denkmalschutz gestellt und vom Amt für Denkmalschutz urkundlich als „Schloss Lerchenhof“ bezeichnet. Es gilt als Paradebeispiel für die spätklassizistische-biedermeierliche Architektur in Kärnten.
  • Die Burgruine Malenthein liegt am südöstlichen Hang des Guggenbergs bei Kühweg. Die älteste urkundliche Erwähnung eines Turms in bambergischen Besitz stammt aus dem Jahr 1311, ein weiterer Ausbau ist für 1317 belegt. Bis 1395 war die Burg Sitz eines Landgerichts. Ende des 15. Jahrhunderts ging sie an Friedrich III. über, dessen Nachfolger Maximilian I. verlieh sie 1506 an Johann Geumann von Galsbach, Hochmeister des Georgsordens in Millstatt. Dieser übergab sie seinem Schwager Georg von Malenthein, seither trug die Burg dessen Namen. Der Turm war 1688 noch bewohnt, ab dem 18. Jahrhundert verfiel die Burg allmählich. Sichtbar sind heute noch Teile des äußeren Mauerrings sowie 6 bis 8 Meter hohe Reste des Wohnturms.[1]
  • Pfarrkirche Rattendorf
  • Pfarrkirche Hermagor

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren zu einer zweisaisonalen Fremdenverkehrsgemeinde gewandelt. So zieht im Winter das gut erschlossene Skigebiet Naßfeld (Mokrine) die Touristen an, während in den Sommermonaten auf den sanften Tourismus rund um den Pressegger See (Preseško jezero) gesetzt wird.

Von den 3.228 Beschäftigten im Jahr 2001 entfielen 600 auf das Beherbergungs- und Gaststättenwesen, gefolgt von 471 Beschäftigten in Handel, Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern sowie 441 Beschäftigten in der Sachgütererzeugung.

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat (Stadtregierung) besteht aus sieben Mitgliedern. Direkt gewählter Bürgermeister ist Siegfried Ronacher (SPÖ).

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Hermagor hat 27 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Wappen

Wappen at hermagor-pressegger-see.png

Hermagor wurde am 18. Juni 1619 ein Pergamentlibell einer Wappenverleihungsurkunde verliehen, von der nur Abschriften aus dem Jahr 1642 ohne Abbildungen erhalten sind. In der Folge führte Hermagor ein Siegel, das die Halbfigur des Hermagoras zeigt. Zwischen 1734 und 1796 wurde ein Siegel mit einer Darstellung des Heiligen als Ganzfigur verwendet, und in der Folge variieren einige Details der Hermagorasabbildung. Bei der Wappenbestätigung im Jahr 1974 kehrte man zum ältesten erhaltenen Siegel zurück, das auch der Blasonierung von 1619 entspricht.

Anlässlich der Wappenbestätigung wurde folgende heraldische Beschreibung festgelegt:

„In Rot die Halbfigur des Bischofs Hermagoras in violettem Mantel, in der rechten einen grünen Palmzweig, in der linken einen goldenen Bischofsstab haltend.“[2]

Die Fahne ist rot-gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Gemeindepartnerschaft

Seit 1998 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Nachbargemeinde Pontebba im italienischen Kanaltal[3].

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt:

Literatur

  • Gotbert Moro: Hermagor. Geschichte, Natur, Gegenwart. Geschichtsverein für Kärnten, 1969

Weblinks

 Commons: Hermagor-Pressegger See – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dehio Kärnten, Wien 2001, S. 436
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 136.
  3. Städtebund: Gemeindepartnerschaften

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