- Hohenthurn
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Hohenthurn Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Kärnten Politischer Bezirk: Villach-Land Kfz-Kennzeichen: VL Fläche: 27,16 km² Koordinaten: 46° 33′ N, 13° 40′ O46.55653055555613.659191666667620Koordinaten: 46° 33′ 24″ N, 13° 39′ 33″ O Höhe: 620 m ü. A. Einwohner: 816 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 30,04 Einw. pro km² Postleitzahl: 9613 Vorwahl: 0 42 56 Gemeindekennziffer: 2 07 13 NUTS-Region AT211 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Draschitz 33
9613 HohenthurnWebsite: Politik Bürgermeister: Florian Tschinderle (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(11 Mitglieder)Lage der Gemeinde Hohenthurn im Bezirk Villach-Land
Hohenthurn, im Hintergrund der Dobratsch(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Hohenthurn (slowenisch: Straja vas) ist eine Gemeinde mit 816 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Hohenthurn liegt im Unteren Gailtal sowie an den Nordhängen der Karnischen Alpen im Südwesten Kärntens. Im Norden bildet die Gail die Gemeindegrenze, im Osten die Gailitz.
Gemeindegliederung
Hohenthurn besteht aus den beiden Katastralgemeinden Dreulach (Drevlje) und Hohenthurn (Straja vas) und umfasst folgende sechs Ortschaften:
- Achomitz (Zahomc), 106 Einwohner (2001)
- Draschitz (Drašče), 215
- Dreulach (Drevlje), 130
- Göriach (Gorje), 96
- Hohenthurn (Straja vas), 211
- Stossau (Štasava), 99
Nachbargemeinden
Nötsch im Gailtal Feistritz an der Gail Arnoldstein Malborghetto Valbruna Tarvis Geschichte
Vom 10. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. befand sich nahe Dreulach eine hallstattzeitliche Höhensiedlung. Später stand dort ein römischer Wehrturm, der um 200 n. Chr. zerstört wurde. Hohenthurn wurde 1253 als Göströsdorf erstmals urkundlich erwähnt.
Die Gemeinde Hohenthurn konstituierte sich im Jahr 1850, zu der noch die Katastralgemeinden Maglern/Megvarje, Seltschach/Sovče und Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji zählten. Maglern (1865) und Seltschach (1877) kamen später zur Gemeinde Arnoldstein, 1906 verselbständigte sich Feistritz an der Gail als eigenständige Ortsgemeinde. 1973 wurde Feistritz an der Gail wieder eingemeindet, 1991 nach einer Volksbefragung erneut selbständig.
Slowenische Kultur- und Sportvereine
Katholische slowenischer Bildungsverein Zilja (Gail)
Der Katholische slowenischer Bildungsverein Zilja (Gail) (slow. Katoliško slovensko izobraževalno društvo Zila) für Achomitz und umgebung wurde 1904 gegründet zur Festigung der slowenischen Identität. Initiatoren waren Franz Schaubach und Franz Grafenauer, der erste langjährige Präsident war Franc Kriegl, vulgo Krieglč, sein Nachfolge wurde sein Sohn Niko Kriegl. Die Versammlungen wurden im Gasthaus Hrepec abgehalten, eine Vereinsbibliothek wurde geführt, ein Tamburizza-Orchester eingerichtet und ein reiches Theaterleben unter der Leitung von Marija Zwitter konnte bis zum Verbot des Vereins durch die Nazis gedeihen und weithin ausstrahlen. Nach dem krieg wurde der Verein under dem Namen Slovensko prosvetno društvo Zila wiedergegründet.
Noch im Jahr 1924 wurden alle Pfarren im Unteren Gailtal slowenisch geführt, lediglich zwei Filialkirchen in den Schlössern Wasserleonburg und Bodenhof wurden deutsch geführt[1])
Sportverein Achomitz
Der zweisprachige Sportverein Achomitz/ Športno društvo Zahomc[2] brachte die Schispringer Karl Schnabl (Olympiasieger Großschanze 1976) und Franz Wiegele hervor.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Hl. Cyriacus in Hohenthurn, urkundlich 1261 (gotischer Bau).
- Pfarrkirche Mariae Namen in Göriach, 1312 oder 1316 gestiftet (spätgotischer Bau 1489-1516).
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Hohenturn 857 Einwohner. Davon gehören 8,3 % der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 92 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 3 % und zum Islam 2 %, 2,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 18 Arbeitsstätten mit 66 Beschäftigten in der Gemeinde und 284 Auspendler. Es gibt 108 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 16 im Haupterwerb), die zusammen 2.089 ha bewirtschaften (1999).
Nicht unbedeutend ist der Fremdenverkehr, bedingt durch die Nähe zum Schigebiet Nassfeld sowie dem Faaker und Pressegger See.
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Südautobahn (A 2), die Gailtal Straße (B 111) und die Landesstraße L 27a. In der Gemeinde gibt es vier Freiwillige Feuerwehren.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Hohenthurn hat 11 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2003 Florian Tschinderle (ÖVP).
Wappen
Der namensgebende hohe Turm im Wappen von Hohenthurn wurde heraldisch als bezinnter Turm dargestellt, ist also nicht dem Kirchturm von Hohenthurn nachempfunden; er könnte aber auch auf den römischen Wachturm auf der Dert anspielen. Das Muster des Ornaments im Schildhaupt ist einem Keramikfund aus der mittleren Bronzezeit nachempfunden und soll damit die Bedeutung der prähistorische Siedlung zum Ausdruck bringen.
Das Wappen von Hohenthurn wurde der Gemeinde am 24. November 1993 verliehen und hat folgende Blasonierung:
- „In silbernem Schildhaupt in Schattenfarbe vier allseits anstoßende gestürzte, mit je fünf Ringen belegte Sparren, unten begleitet von halben Spitzen außen und drei ganzen mit je einem Ring belegten Spitzen innen; darunter in Grün ein vierzinniger silberner, teilweise schwarz gefugter Turm mit je einer schwarzen hochrechteckigen Fensteröffnung vorne oben und hinten unten.“[3]
Die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
- Franc Schaubach, slowenischer Jurist und Politiker, * 3. Dezember1881, Draschitz/Drašče, † 6. August 1954, Črnomelj, zwischen 1927 und 1929 Bürgermeister von Groß-Maribor.
- Franc Grafenauer
- Franc Kriegl
- Niko Kriegl
- Marija Zwitter
- Filip Millonig
- Janez Schnabl, Bürgermeister
- Karl Schnabl Schispringer
- Franz Wiegele Schiespringer
- Matija Majar Ziljski Während 15 Jahre lebte der am 7. Februar 1809 in Wittenig/Vitenče im Gailtal geborene katholische Geistliche Matija Majar-Ziljski im Pfarrhof in Göriach/Gorje. Majar-Ziljski wurde bekannt durch zahlreiche Publikationen und den Versuch, eine panslawische Sprache zu entwickeln. 1867 nimmt der Landpfarrer an der in der Folge als "Slawenwallfahrt" bezeichneten Reise nach Moskau teil und präsentiert auf der "Ethnografischen Ausstellung" das Kärntner Gailtal. Diese vom Bischof nicht erlaubte vierwöchige Abwesenheit von seiner Göriacher Pfarre bleibt nicht ohne Folgen. Matija Majar-Ziljski stirbt verbittert am 31. Juli 1892 in Prag.
Weblinks
Commons: Hohenthurn – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ [Pfarrkarte der Diözese Gurk, 1924
- ↑ Sportverein Achomitz/Športno društvo Zahomc
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 140
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