- Martin May
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Martin May (* 21. April 1961 in Coburg) ist ein deutscher Schauspieler, Drehbuchautor, Hörspielsprecher und Synchronsprecher.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
May wurde als erstes Kind der Hausfrau Inge und des Grundschulrektors Heinz geboren. Die Familie lebte anfangs in Weidhausen, wo er auch die Grundschule besuchte. Während seiner Schulzeit im Gymnasium Albertinum in Coburg zog die Familie nach Ahorn. 1980 schloss er das Gymnasium mit dem Abitur ab.
Im Alter von 15 Jahren hatte May am Landestheater Coburg seine ersten Auftritte als Komparse. Für die in Coburg durchgeführte Verfilmung des Buchs „Die wunderbaren Jahre“ des DDR-Autors Reiner Kunze wurde May unter 800 Bewerbern für seine erste Rolle, die des Stephan, ausgewählt.
Karriere
Nach Die wunderbaren Jahre spielte May 1981 den "Fähnrich Ullmann" in Das Boot. Anders als Prochnow und anderen Darstellern brachte ihm der Film aber nicht den gewünschten Durchbruch. Ein darauf begonnenes Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität München beendete er nach einigen Jahren ohne Abschluss.
Am Theater spielte May 1982 in der Freien Volksbühne Berlin. Gemeinsam mit Maria Schell trat er in Ferdinand Bruckners Elisabeth von England in der Rolle des Southampton auf. Am Münchener Residenztheater und am Hamburger Thalia Theater sammelte er weitere Theatererfahrungen.
Fernsehrollen folgten, unter anderem seine erste Hauptrolle im Film Der Sohn des Bullen, bei dem Heinz Schirk Regie führte.
1988 erhielt May den Deutschen Darstellerpreis für seine Leistung in Erwin Keuschs Kinofilm Der Flieger.
Ein weiteres Standbein schuf er sich als Synchronsprecher. Sein Tätigkeitsfeld als Sprecher blieb aber nicht auf Filme und Serien beschränkt; Werbung, Hörspiele (zum Beispiel Geisterjäger John Sinclair, wo er die Rolle von Sinclairs Freund und Kollegen Suko spricht) und Hörbücher folgten. May synchronisierte unter anderem bei der Serie Die Springfield Story, Brothers - Unter Brüdern und sprach die Hauptrolle im Film Joint Security Area.
Das erste Drehbuch schrieb May 1988 für die ARD-Serie Büro, Büro. Weiterhin verfasste er unter anderem einige Folgen der RTL-Serie Hinter Gittern. Für die fränkische Komödie Habersdorf, die er zusammen mit Carsten Steigerwald schrieb, erhielt er 1993 die Auszeichnung Nürnberger Autorenstipendium.
Im Film Liebe Mama (1990) war er als Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller tätig.
Von 1986 bis 2001 war May, neben vielen anderen Rollen, insgesamt zehn Mal als Assistent Robert Wegener in der Fernsehreihe Tatort (Hessischer Rundfunk) im Einsatz.
2004 spielte er zwei Hauptrollen in Komödien am Hamburger Theater am Holstenwall. Außerdem wurde er im selben Jahr von „Mister Expert“ (Elektrokette) für TV-Werbung engagiert.
Familie
Während der Dreharbeiten zu Der Sohn des Bullen lernte May Kathinka, die Tochter des Regisseurs Heinz Schirk, kennen. Die beiden heirateten 1986. Aus dieser Ehe, die 2005 geschieden wurde, gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. May heiratete 2008 die Autorin, Journalistin und Musikerin Marianne Wellershoff. Das Paar hat zwei Töchter und lebt in Hamburg.
Auszeichnungen
- 1988 - Deutscher Darstellerpreis
- 1993 - Drehbuchförderpreis Franken - Nürnberger Autorenstipendium
Filmografie
Kino
- 1986 - Schade...Josi
- 1986 - Schimanski II: Das Mädchen Zabou
- 1987 - Der Flieger
- 1990 - Liebe Mama
- 1996 - Die rote Waschmaschine
- 2005 - Rotkäppchen
TV (gereiht nach dem ersten Auftritt in einer Serie)
- 1981 - Landluft
- 1981 - Kinder unseres Volkes
- 1982 - Die Zeiten ändern sich
- 1982 - Hellseher wider Willen
- 1982 - Die Mutprobe
- 1983 - Wie würden Sie entscheiden?
- 1984 - Der Sohn des Bullen
- 1984 - SOKO 5113
- 1984 - Tatort
- 1985 - Ein Fall für Zwei
- 1985 - Liebling Kreuzberg
- 1985 - Maria Stuart
- 1985 - Schafkopfrennen
- 1985 - Gambit
- 1986 - Floppy Disk
- 1986 - Der Landarzt
- 1986 - Lorentz und Söhne
- 1986 - Bei Thea
- 1987 - Die Erbschaft
- 1987 - Die Männer vom K3
- 1987 - Michas Flucht
- 1987 - Eurocops
- 1987 - Geschichten aus der Heimat - Das Rendezvous
- 1988 - Mit Leib und Seele
- 1988 - Büro, Büro
- 1988 - Jahrhundert der Detektive
- 1988 - Forsthaus Falkenau
- 1988 - Abenteuer Airport
- 1990 - Im Schatten der Gipfel
- 1990 - Auf Achse
- 1990 - Vera Wesskamp
- 1992 - Andi
- 1992 - Salzburger Nockerln
- 1992 - Marianne Lindner Special
- 1993 - Der Fahnder
- 1993 - Die Notärztin
- 1993 - Das seltsame Leben des Abgeordneten L. - Kirke
- 1994 - Schneewittchens Baby
- 1994 - Das Haus auf dem Hügel
- 1994 - Der König
- 1994 - Stubbe - Von Fall zu Fall
- 1995 - Die Wache
- 1995 - Die Kommissarin
- 1995 - Jackpot
- 1995 - Alles außer Mord
- 1995 - Solo für Sudmann
- 1995 - Stadtklinik
- 1996 - Park Hotel Stern
- 1996 - Schwurgericht
- 1998 - Für alle Fälle Stefanie
- 2000 - Die Helden - Werwolf
- 2000 - Die Motorrad Cops
- 2000 - Im Namen des Gesetzes
- 2000 - St. Angela
- 2001 - Großstadtrevier
- 2002 - Der letzte Zeuge
- 2002 - In aller Freundschaft
- 2003 - Fliege kehrt zurück
- 2003 - Der Dicke
- 2004 - Fliege hat Angst
- 2006 - Abschnitt 40
- 2007 - Naruto
- 2009 - Huntik
- 2011 - Soul Eater
Drehbücher
- 1988/89 - Büro, Büro: Scheiblings Plan, Die Russen kommen
- 1990 - Liebe Mama
- 1993 - Habersdorf
- 1997/98 - Hinter Gittern: Unter Druck, In Guten wie in bösen Tagen, Das Christkind, Vertrauensfragen, Freundinnen, Traumhochzeit, Fluchtversuche
- 2003 - Gespensterkrimis: Der Turm des Grauens
Theater
- 1982 - Elisabeth von England (Freie Volksbühne Berlin)
- 1983 - Sie sind die Sinti (Theaterfestival München)
- 1985 - Die Frau des Bäckers (Thalia Theater Hamburg)
- 1986 - Die Kunst der Komödie (Residenztheater München)
- 1986 - Hamlet (Residenztheater München)
- 1988 - Der Marquis von Keith (Weilheimer Theatersommer)
- 1989 - Der Belagerungszustand (Luisenburgfestspiele Wunsiedel)
- 1991 - Harold und Maude (Tournee mit Neue Schaubühne München)
- 2004 - Schampus, Schecks und schwarze Wäsche (Theater am Holstenwall Hamburg)
- 2004 - Meine Frau - wie heißt sie noch? (Theater am Holstenwall Hamburg)
Hörbücher und -spiele
- Das Lächeln der Fortuna (Rebecca Gablé)
- Die Siedler von Catan (Rebecca Gablé)
- Die Hüter der Rose (Rebecca Gablé)
- Der Letzte seiner Art (Andreas Eschbach)
- Männerträume (Marianne Wellershoff)
- Die Verwandlung (Franz Kafka)
- Aus dem Leben eines Taugenichts (Joseph von Eichendorff)
- Wie das Trauma Vietnam in die Straßen New Yorks kam (Peter Biskind)
- Wie ein Hai Millionen vom Strand in die Kinos trieb (Peter Biskind)
- In der Neuauflage der John Sinclair-Hörspiele, nach den Romanen von Jason Dark, spricht er die Rolle des Suko.
- Die drei !!! Vorsicht, Strandhaie! (Thomas Karallus)
Computerspiele
- 2008 - Battlefield: Bad Company als Haggard
- 2008 - Crysis Warhead als O´Neil
- 2009 - Dragon Age: Origins als Alistair
- 2010 - Battlefield: Bad Company 2 als Haggard
Weblinks
- Martin May im Filmmuseum Hamburg
- Martin May im Filmportal
- Martin May in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Website von Martin May
- Martin May's Vertretung - Profiler Agentur
- Martin May auf Audiobooks
- Interview mit Martin May, Neue Presse v. 23. Februar 2010
Kategorien:- Schauspieler
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