- Max Maurenbrecher
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Max Heinrich Maurenbrecher (* 17. Juli 1874 in Königsberg (Preußen); † 30. April 1930 in Osthausen) war ein deutscher evangelisch-reformierter Theologe und Pfarrer sowie politischer Publizist und Politiker (SPD, DVLP und DNVP).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Maurenbrecher entstammt dem alten Düsseldorfer Postmeistergeschlecht der Maurenbrecher. Er war der jüngste Sohn des Historikers Wilhelm Maurenbrecher und seiner Frau Mary. Seine Brüder waren der Altphilologe Berthold Maurenbrecher und die Schauspieler Wilhelm und Otto Maurenbrecher. Außerdem war Maurenbrecher ein Neffe des liberalen Politikers Eugen Richter.
Maurenbrecher lernte bis 1892 an der humanistischen Thomasschule zu Leipzig.[1] Danach studierte er Evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen, Berlin und Leipzig. Nachdem er 1898 das Zweite Theologische Examen abgelegt hatte, studierte er in Leipzig Volkswirtschaftslehre, Philosophie und Geschichtswissenschaft. Zu seinen Lehrern gehörten Karl Bücher, Wilhelm Wundt und Karl Lamprecht. 1898 wurde er mit der Dissertation Thomas' Stellung zum Wirtschaftsleben seiner Zeit zum Dr. phil. promoviert. Er war Mitglied des Vereins Deutscher Studenten (VDSt) und unterhielt Kontakte zu Friedrich Naumann.
Maurenbrecher war seit 1899 Mitglied des Nationalsozialen Vereins von Friedrich Naumann. Er wurde in der Folge dessen Generalsekretär und Schriftleiter der Wochenschrift des Vereins Die Hilfe. 1903 trat Maurenbrecher mit Paul Göhre in die Sozialdemokratische Partei ein. Er organisierte die „Lautensteiner Tagungen“ von Eugen Diederichs 1916 trat er aus der Partei aus und trat 1917 in die Deutsche Vaterlandspartei sowie in den Alldeutschen Verband ein. Nach 1918 wurde er Mitglied des Sächsischen Landtags für die Deutschnationale Volkspartei. Von 1920 bis 1924 war er Schriftleiter der Deutschen Zeitung.
Er wurde 1898 zunächst Religionslehrer am Zwickauer Realgymnasium. 1906 trat er aus der evangelischen Kirche aus und wurde 1909 Prediger der freireligiösen Gemeinde in Nürnberg und von 1911 bis 1916 in Mannheim. 1917 trat er wieder in die evangelische Kirche ein und wurde 1919 Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde in Dresden. Nach 1924 war er Pfarrer in Mengersgereuth-Hämmern, seit 1929 in Osthausen.
Publizistische Tätigkeit
In seinen Publikationen warb Maurenbrecher für einen Sozialismus über die arbeitenden Schichten der Bevölkerung hinaus. Er versuchte, soziales, christliches und nationales Gedankengut zu verknüpfen und gilt als einer der Wegbereiter völkischen Gedankenguts, mit dem letztlich das Feld für die nationalsozialistische Ideologie der Deutschen Christen bereitet wurde. Er wurde wesentlich von Friedrich Nietzsche beeinflusst. Seine Hauptwerke sind:
- Thomas' Stellung zum Wirtschaftsleben seiner Zeit. Leipzig 1898 (Dissertation).
- Die Gebildeten und die Sozialdemokratie. Ein erweiterter Vortrag. Leipzig 1904.
- Die Hohenzollern-Legende. Kulturbilder aus der preußischen Geschichte vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Berlin 1905.
- Biblische Geschichten. Beiträge zum geschichtlichen Verständnis der Religion. Berlin 1910.
- Von Nazareth nach Golgotha. Untersuchungen über die weltgeschichtlichen Zusammenhänge des Urchristentums. Berlin 1909.
- Das Leid. Eine Auseinandersetzung mit der Religion. Jena 1912.
- Der Heiland der Deutschen. Der Weg der Volkstum schaffenden Kirche. Göttingen 1930.
- Goethe und die Juden. München 1921. Faksimile (lieferbar) Bremen 2006. ISBN 3-9807552-0-7.
Literatur
- Wilhelm Graf: Der Nachlaß Max Maurenbrecher. In: Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft 9 (1995/96), S. 119-147.
- Marlies Jansen: Max Maurenbrecher, der weltanschaulich-politische Weg eines deutschen Nationalisten 1900-1930. Dissertation, München 1964.
- Gangolf Hübinger: Maurenbrecher, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 434 f. (Onlinefassung).
- Lothar Bily: Max Maurenbrecher. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1051–1055.
- Norbert Zitzmann: Die Frömmigkeit der Neuen Zeit. Max Maurenbrechers Nietzsche-Dysangelium. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2008, ISBN 978-3-86582-775-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 85.
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